https://www.naturadb.de/pflanzen/salix-caprea/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | normal |
Wasser: | feucht bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | sauer |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | aufrecht, breit ausladend |
Höhe: | 3 - 6 m |
Breite: | 3 - 4 m |
Zuwachs: | 50 - 80 cm/Jahr |
schnittverträglich: | ja |
frostverträglich: | bis -40 °C (bis Klimazone 3) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | Kätzchen |
Blütenduft: | ja |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | breit oval, elliptisch |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 41 (Nektar und/oder Pollen, davon 10 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 30 |
Raupen: | 198 (davon 49 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 20 |
Käfer: | 34 |
Nektarwert: | 4/4 - sehr viel |
Pollenwert: | 4/4 - sehr viel |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis subalpin (1000m-1100m1 / 1500m-2500m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
Pflanzen je ㎡: | 1 |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Pufferzone |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Die Sal-Weide (Salix caprea) ist ein sommergrüner aufrechter Strauch oder bis zu sechs Metern hoher Baum aus der Familie der Weidengewächse (Salicaceae). Man findet sie von Europa bis Asien verbreitet an Wald- und Wegrändern und als Pioniergehölz auf Lichtungen, Ödland, Kiesgruben und Industriebrachen
Der Stamm weist eine graue bis schwarzbraune Rinde mit längsrissiger Borke auf. Die rundlichen, extrem biegsamen jungen Zweige sind anfangs graugrün behaart und verkahlen mit zunehmendem Alter. Die Laubblätter sind lang gestielt, mit länglich-elliptischen bis breit-ovalen Spreiten, am Grunde herzförmig oder abgerundet und am Rand gewellt, gesägt oder gezähnt. Ihre Oberseite ist dunkelgrün, glänzend und nur anfangs schwach behaart; dagegen bleiben sie unterseits dicht filzig behaart und sind dort graugrün.
Die Sal-Weide ist zweihäusig, es gibt männliche und weibliche Exemplare. Die Blüten sind besser bekannt als Weidenkätzchen; sie zeigen sich lange vor der Belaubung und sind anfangs von haubenartigen Knospenschuppen verdeckt. Fallen diese ab, kommen die langbärtigen fellartigen Tragblätter zum Vorschein. Die Blüten haben weder Kelch noch Krone, sondern bestehen lediglich aus den weit hervorragenden Staubblättern oder Fruchtknoten. Während die männlichen Kätzchen etwa drei Zentimeter lang bleiben, strecken sich die weiblichen Kätzchen der Sal-Weide während der Blüte deutlich. Die länglichen grünen Kapselfrüchte werden bis zu neun Millimeter lang und klappen auf, um die zahlreichen federartigen Samen freizugeben.
Sal-Weiden bevorzugen einen frischen bis feuchten, nährstoffreichen mäßig sauren Lehmboden mit Sonne oder Halbschatten. Sie gilt als ausgesprochen pflegeleicht.
Möchtest du eine Weide pflanzen? Nützliche Informationen dazu findest du im Ratgeber Weiden pflanzen.
Das Wachstum der Triebe hält bei der Sal-Weide bis in den Herbst an. Schneidet man sie jedes Jahr kräftig zurück, fördert das ein buschiges Wachstum und reichhaltigen Kätzchenansatz. Ansonsten ist sie pflegeleicht und robust. Geschnittene Weidenzweige mit ihren dekorativen Kätzchen sind ein beliebter Osterstrauß. Willst du mehr zum schneiden erfahren? Dann schau direkt in unseren Ratgeber Weide schneiden.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Weidenarten lässt sich die Sal-Weide nur schwer mit Stecklingen vermehren. Trauerweiden mit hängenden Ästen sind veredelt und lassen sich nicht ohne weiteres in ihrer typischen Wuchsform vermehren. Mehr zum Thema Weiden vermehren findest du in unserem passenden Ratgeber.
Mit ihrem weitreichenden Wurzelwerk ist die Sal-Weide ein guter Bodenfestiger, den man vielerorts als Hangbefestigung an Autobahnen und Straßen gepflanzt hat. Auch im Garten lassen sich damit lockere Hänge und Böschungen sichern. Neben dem dekorativen Wert der Kätzchen ist vor allem der ökologische Wert als frühblühende Bienenweide und wichtige Schmetterlingspflanze im heimischen Garten nicht zu unterschätzen.
Zu den Schädlingen an der Sal-Weide gehören Pilzerkrankungen wie Mehltau, Weidenschorf und Rostflecken. Die Larven des Weidenbohrers (Cossus cossus) fressen sich tief in das Holz hinein und können eine Sal-Weide zum Absterben bringen, vor allem wenn sich Pilze in den Löchern ansiedeln und den Baum weiter schwächen.
Die Sal-Weide gehört zu den ersten Blühgehölzen des Jahres. Umso wichtiger ist sie als Bienenweide, wenn die ersten Bienen bei Temperaturen über 10 °C ihre Behausung verlassen und auf Nahrungssuche gehen. Neben reichlich Pollen verfügen die Blüten über süßen Nektar mit bis zu 80 Prozent Zucker. Insgesamt suchen 41 einheimische Wildbienenarten die Sal-Weide auf, vor allem Sandbienen (Andrena spec.) sowie einige Arten von Furchenbienen (Lasioglossum spec.) und Mauerbienen (Osmium spec.).
Ebenso beliebt ist sie bei Honigbienen und zahlreichen Schmetterlingen. Etwa 30 unserer Schmetterlingsarten nutzen sie als Nektarpflanze. Neben der Eiche ist die Sal-Weide eine der Top-Raupenfutterpflanzen. Rund 198 Raupenarten bedienen sich an den Blättern. Darunter auch bekannte Arten wie der Große Fuchs (Nymphalis polychloros), Trauermantel (Nymphalis antiopa), verschiedene Schillerfalter (Agrochola spec.), Wintereulen (Conistra spec.), Zahnspinner (Notodonta spec.) und das Kleine Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia).
Darüber hinaus ist die Sal-Weide eine wichtige Futterpflanze für viele Käfer. Der Gefleckte Weidenblattkäfer (Chrysomela vigintipunctata) ernährt sich als Raupe und Käfer von den Blättern, der Moschusbock (Aromia moschata) gilt als Baumschädling, der sich von ihrem Pollen und Baumsaft ernährt.
Sal-Weiden bilden reichlich flaumig behaarte Samen, die der Wind weithin verbreitet und die sie zu einer häufig anzutreffenden Pionierpflanze auf Industriebrachen oder Gleisanlagen machen.
In Gärten finden sich vor allem männliche Exemplare der Sal-Weide, die mit ihren gelben Weidenkätzchen dekorativer als die rein grünen Weibchen sind. Einige Sorten sind extrem blühwillig und haben besonders große Kätzchen. Trauerweiden, Mutanten mit nach unten wachsenden Zweigen sind ebenfalls fast ausschließlich männlich und müssen auf eine hochstämmige Unterlage gepfropft werden.
Wie alle Weiden tendiert auch die Sal-Weide zur Bildung von Hybriden. Dementsprechend häufig trifft man in der freien Natur auf Exemplare, deren genetischer Ursprung sich selbst von einem erfahrenen Botaniker kaum noch genau zuordnen lässt.
Das Herbstlaub von Salix caprea wird innerhalb von etwa einem Jahr zu wertvollem Laubkompost, den du zum Düngen deines Nutzgartens verwenden kannst. Nutze das Laub auch als Mulch, um den Boden vor Erosionen und Frost zu schützen. Ob als Kompost oder als Mulch – so förderst Du die Humusbildung.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
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Sal-WeideSalix capreaWildform | aufrecht, breit ausladend 3 - 6 m 3 - 4 m | | ab 3,80 € | |
Sal-Weide 'Bögelsack'Salix caprea 'Bögelsack'besonders schnell wachsend | aufrecht, buschig 4 - 8 m 3 - 4 m |
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Salweide 'Gold-Bienenkätzchen'Salix caprea 'Gold-Bienenkätzchen'robust, pflegeleicht | aufrecht, breit ausladend 3 - 4 m 2,5 - 3 m |
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Hängekätzchen-WeideSalix caprea 'Kilmarnock'männlich | aufrecht, überhängend 80 - 150 cm 50 - 120 cm | | ab 17,10 € | |
Männliche Salweide 'Mas'Salix caprea 'Mas'blüten duften nach Honig | aufrecht 4 - 8 m 3 - 6 m |
| ab 16,25 € | |
Sal-Weide 'Silberglanz'Salix caprea 'Silberglanz' | aufrecht 3 - 6 m 3 - 4 m |
| ab 17,50 € |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Sal-Weide kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Die Sal-Weide wächst als Busch oder Baum und wird in der Regel drei bis sechs Meter hoch, selten höher. Dabei legt sie jährlich einen halben bis ganze Meter an Höhe zu. An sandigen und nährstoffarmen Standorten bleibt sie deutlich kleiner.
Die Sal-Weide ist ein einheimischer Busch oder Baum, der drei bis sechs Meter hoch wird und eine graue bis schwarzbraune Rinde aufweist. Im Alter wird sie borkig und längsrissig. Die dünnen Zweige sind extrem flexibel und anfangs graugrün und behaart, später werden sie kahl. Ihre Blätter sind lang gestielt, mit einer länglich-elliptischen bis breit-ovalen Spreite. Auf der Oberseite sind sie dunkelgrün glänzend, auf der Unterseite graugrün und von dichtem grauem Filz bedeckt.
Die bei uns einheimische Sal-Weide hat einen hohen ökologischen Wert. Dafür sorgen vor allem die bereits zeitig im Jahr erscheinenden Blüten, die Honigbienen und Wildbienen als erste Pollen- und Nektarquelle dienen. Den Nektar sichern sich zudem auch Schmetterlinge, wohingegen noch mehr ihrer Raupen das Blattwerk als Futter verwenden.
Die Kätzchen der Sal-Weide erscheinen von März bis April und gehören zu den ersten Frühblühern des Jahres. Dabei kann man männliche und weibliche Pflanzen unterscheiden. Bei den Weibchen bleiben die Kätzchen recht unauffällig und werden später zu Ansammlungen grüner Kapselfrüchte, wohingegen bei den männlichen Weidenkätzchen die zahlreichen gelben Pollensäcke für Auffälligkeit sorgen.
Sal-Weide ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen