Hecken müssen nicht nur aus einer Reihe gleichartiger Pflanzen bestehen. Ein weitaus lebendigeres Flair verbreiten "grüne Zäune" aus unterschiedlichen Sträuchern, in verschiedenen Laubfärbungen und mit Blüten und Fruchtständen. Wer für seine Hecke außerdem heimische Pflanzen wählt, schafft Unterschlupf und Nahrung für Vögel und Insekten und trägt so zur ökologischen Vielfalt bei.
Einheimische Heckenpflanzen - wertvoll und robust
Eine lebendige grüne Grenze aus einheimischen Heckengehölzen bietet vielerlei Vorteile:
- Heimische Sträucher sind an die Wachstumsbedingungen hierzulande angepasst
- Die leiden wenig unter Schädlingsbefall
- Sie sind kaum für Krankheiten anfällig
- Sie sind langlebig und robust
- Sie sind leicht zu pflegen
Pflanzen, die bei uns in der freien Natur vorkommen, fühlen sich hier seit jeher wohl. Sie gedeihen an Wald- und Wegesrändern in perfekter Koexistenz mit einheimischen Insekten, Vögeln und mit anderen Pflanzen. Klimatisch und von den Bodenverhältnissen her betrachtet sind sie optimal versorgt.
Die meisten hiesigen Gehölzarten sind zudem ungiftig und eignen sich für Gärten, in denen Kinder spielen oder in denen sich Haustiere aufhalten.
Natürliche Gartenhecken - interessant und lebendig
Die Jahreszeiten spiegeln sich in einer heimischen und gemischten Hecke mit vielen unterschiedlichen Sträuchern und Gehölzen wider. Sie wirken das ganze Jahr über lebendig.
- Im Frühjahr entfalten sich zartgrüne Blätter und Blüten zu unterschiedlichen Zeiten.
- Üppiges Laub und Früchte wachsen im Sommer
- Herbstfärbung schafft Akzente
- Interessante Strukturen bieten im Winter Abwechslung.
Auch wer sich für eine einzige, aber heimische Heckenpflanze entscheidet, sorgt für eine reizvolle Bereicherung seines Gartens.
Heimische Gehölze für Hecken - Basis für ökologische Vielfalt
Quelle: theapflueger/shutterstock.com
Schmetterling auf blühender Schlehenhecke
Eine bunte Blühhecke lockt viele Vogel- und Insektenarten an. Anders als die exotischen Pflanzen sind unserer Tierwelt einheimische Heckensträucher bestens vertraut. Unsere Vögel sind an unsere Pflanzenwelt angepasst und suchen heimische Gehölze als Nahrungsquelle, als Ort des Rückzugs, zum Nisten und zum Brüten. Auch für Bienen, Schmetterlinge und viele andere Insekten sind blühende Heckenpflanzen eine wichtige Anlaufstelle. Sie suchen dort Nahrung und bestäuben die Blüten.
Heimische Heckenpflanzen gibt es in Hülle und Fülle
Gärten und Hecken lassen sich kreativ mit heimischen Sträuchern und Gehölzen gestalten. Ob laubabwerfend oder immergrün, ob Schattenliebhaber oder sonnenhungrige Exemplare, vielerlei Bäume und Büsche sind für Hecken attraktiv. Die Eibe ist immergrün, der wollige Schneeball dient als Bienenweide. Hainbuche und Schlehe, Wildrose und Berberitze, Sanddorn und Pfaffenhütchen sind attraktive Exemplare für eine lebendige und abwechslungsreiche Hecke.
Tipp: Luftig, leicht und bunt wird eine Hecke mit Kombinationen aus Gehölzen, Stauden, Gräsern und Gemüsepflanzen.
Wertlose Heckenpflanzen: Kein Nutzen fürs Ökosystem
Es gibt eine Reihe von Sträuchern, die aus anderen Regionen der Erde zu uns gefunden haben. Manche dieser Pflanzen sind nicht an unser Klima gewöhnt und brauchen mehr Pflege als heimische Arten. Vor allem sind sie nicht an unser komplexes Ökosystem angepasst. Daher bieten sie keinen oder extrem wenig Lebensraum für unsere heimischen Vogel- und Insektenarten.
Nicht heimische Pflanzen wie etwa der Kirschlorbeer und die Thuja sind allenfalls dekorativ, haben aber sehr wenig Wert als Nutzpflanzen und nehmen Raum weg für bienenfreundliche Pflanzenarten. Die Fülle der heimischen Sträucher kann es erleichtern, sich für regionale Heckengehölze zu entscheiden.
Hecken schneiden:
Quelle: Andriiii/shutterstock.com
Selbst bei weitläufigen Hecken ist Schneiden zu bestimmten Zeiten wichtig. Eine blickdichte Hecke wird durch einen regelmäßigen Schnitt gestaltet. Dadurch wird das Wachstum der kleinen, unzähligen Äste verstärkt, sie verzweigen sich und die Hecke wird dicht.
Für den Heckenschnitt gibt es Bestimmungen des Naturschutzes. So ist ein radikaler Rückschnitt nur zwischen Oktober und Februar erlaubt, da oft Vögel in den Sträuchern brüten. Zwischen März und September darf allerdings ein "schonender Pflegeschnitt" durchgeführt werden.
Tipps:
- Bei praller Sonne und Hitze vertragen die Pflanzen den Schnitt nicht gut
- Schnitte im Sommer erzeugen weniger Neuaustriebe als in den anderen Jahreszeiten.
- Heckenscheren müssen scharf sein, damit die Schnittkanten glatt werden.
Die verschiedenen Pflanzen sollten sich ergänzen
Für freiwachsende Blütenhecken eignen sich Sträucher, die sich gerne ausbreiten. Bei verschiedenen Sträuchern sollten die Ansprüche an Helligkeit und an die Bodenbeschaffenheit übereinstimmen. Es lohnt sich, Pflanzen zu kombinieren, die sich in ihrer Blüte- oder Fruchtzeit abwechseln. Dann ist die Hecke zu jeder Zeit eine Augenweide.
Tipp: Gehölze-Mix: Schon bei der Pflanzung sollte ein größerer Abstand zwischen den Pflanzen eingeplant werden.
Die beste Pflanzzeit: Frühjahr und Herbst
Immergrüne Heckenpflanzen wie beispielsweise die Eibe sollten im Frühjahr gepflanzt werden. Dann können sie im Sommer genügend Wurzeln ausbilden und nehmen im Winter keinen Schaden.
Sommergrüne Heckenpflanzen wie etwa Hainbuchen pflanzt man am besten im Herbst. Sie bilden vor dem Frost noch ausreichendes Wurzelwerk und treiben im Frühjahr sofort aus.
Tipp: Wildblumensaum
Wenn man im Jahr der Heckenpflanzung zusätzlich Wildblumen einsät, sind im ersten Jahr die Lücken der heranwachsenden Hecke gefüllt, der Boden ist abgedeckt und zudem sprießen schöne Blüten.
Tipp: Benjeshecke
Eine äußerst naturnahe Möglichkeit, eine Hecke zu gestalten, ist die Benjeshecke. Aus dünnem Gehölzschnitt werden Zweige aufgeschichtet. Durch Windanflug und Vogelkot sammeln sich Samen, die keimen und langsam eine Hecke entstehen lassen.