Heckenpflanzen für den Straßenrand, die rauchfest sind und Streusalz vertragen
Manchmal ist es zum Haare raufen – am Straßenrand ist es oft schwer, eine Hecke zu pflanzen, die nicht schon nach kurzer Zeit eingeht. Aber hast Du Dir schon mal Gedanken darüber gemacht, welchen Extrembedingungen Pflanzen dort ausgesetzt sind? Eigentlich ist es erstaunlich, dass da überhaupt noch etwas wächst, denn das raue Stadtklima und der widrige Standort sind nicht ganz ohne:
Die Luft wird durch Autoabgase und Feinstaub belastet.
Der Standort ist meist sonnig, heiß und trocken mit geringer Luftfeuchtigkeit.
Im Winter ausgebrachtes Streusalz behindert die Nährstoffaufnahme und lässt die Blätter wenig salztoleranter Pflanzen vertrocknen.
Unterirdische Baukörper und Versorgungsleitungen begrenzen den Wurzelraum.
Begehen und Befahren verdichtet den Boden, sodass es an Belüftung und Feuchtigkeit mangelt.
Mit regelmäßigen Schneiden müssen Heckenpflanzen an der Straße klarkommen, da das für das Freihalten des Bürgersteigs notwendig ist.
Grenzhecken an einer Straße müssen also rauchhart und salzverträglich sein; zugleich filtern sie als Immissionsschutzhecken aber auch Abgase und Lärm der Autos. Im Idealfall sind sie zudem gute Bienenweiden und ein gutes Vogelschutzgehölz und/oder Vogelnährgehölz. Wir haben Dir nachfolgend eine kleine Auswahl von passenden Heckenpflanzen zusammengestellt, die auch einen ökologischen Wert haben.
Als strong>einheimische Wildrose bildet die Hundsrose dichte stachelige Hecken, die winterhart, pflegeleicht und ausgesprochen robust sind. Im Mai und Juni bieten die großen blassrosa Blüten Bienen und Schmetterlingen jede Menge Futter, und die glänzend roten Hagebutten sind nicht nur essbar, sondern auch bei Vögeln ein beliebtes Winterfutter.
Hundsrose ist pflegeleicht, gut schnittverträglich und festigt den Boden. Ähnlich salzverträglich und rauchhart sind auch die ebenfalls heimische Wein-Rose (Rosa rubiginosa) und Bibernellrose (Rosa spinoissima).
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Schwarzer Holunder bildet sommergrüne Hecken, an deren zahlreichen weißen Blüten sich Bienen und Schmetterlinge bedienen – elf davon dient er als Raupenfutter, und über die essbaren Früchte machen sich Vögel und Kleinsäuger her.
Der Stickstoffzeiger wächst auch im Halbschatten. Schwarze Holunder wächst sehr schnell und kann pro Jahr zwei bis drei Meter zulegen. Neben der Wildart gibt es im Handel jede Menge Sorten mit teils rosafarbenen Blüten, buntem Laub und unterschiedlichen Wuchsformen.
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Der Sanddorn verträgt nicht nur Streusalz und Abgase, er liefert auch essbare Früchte. Die sollte man am Straßenrand allerdings lieber den Vögeln überlassen – er ist auch ein ausgezeichnetes Vogelschutzgehölz und Vogelnährgehölz.
Ein trockener und vollsonniger Standort an der Straße ist ihm nur recht, denn Schatten verträgt er nicht. Er bietet guten Sichtschutz und gibt an Hängen und Böschungen einen guten Bodenfestiger. Du musst ihn allerdings in seinem Ausbreitungsdrang einschränken, denn seine Wurzeln bilden reichlich Ausläufer.
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Wolliger Schneeball liebt kalkhaltige Erde und kommt notfalls auch mit Halbschatten zurecht. Als Hecke bevorzugt er trockenwarme Stellen. Optisch glänzt er mit runzlig-haarigen Blättern und großen Schirmrispen, die für Bienen, Fliegen und Käfer höchst attraktiv sind, aber mit ihrem intensiven Geruch deutlich weniger für empfindliche menschliche Näschen. Schmetterlinge nutzen ihn als Raupenfutter, Vögeln dienen die Früchte als Winternahrung.
Ein Formschnitt ist bei der sommergrünen blickdichten Hecke nur alle paar Jahre erforderlich. Achtung, nicht alle Schneebälle sind was für den Straßenrand: Gewöhnlicher Schneeball (Viburnum opulus) ist im Gegensatz zum Wolligen äußerst salzempfindlich.
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Die Rote Heckenkirsche kommt nicht nur sowohl mit trockenen als auch feuchten Standorten klar, sondern sogar mit erschreckend viel Salz. Ihre aparten Blüten dienen Hummeln und Schmetterlingen als Nahrung, die Früchte Vögeln als Winterfutter. Sie verstecken sich auch gerne in den dichten Sträuchern und bauen ihre Nester darin. Für den Menschen sind die Früchte hingegen ungenießbar.
Als sommergrüne Hecke ist die Rote Heckenkirsche anspruchslos und pflegeleicht – sie braucht nur selten einen Schnitt und gilt als gut schnittverträglich.
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Eine Mahonienhecke ist wintergrün und bietet das ganze Jahr über Sichtschutz. Dank ihrer stacheligen ledrigen Blätter bietet sie Vögeln Unterschlupf und Gelegenheiten zum Nestbau, und die roten Früchte sind vor allem für Amseln ein beliebtes Winterfutter. Die gute Bienenweide verträgt im Sommer problemlos Trockenheit und Hitze und lässt sich mit Ausläufern und Stecklingen leicht vermehren. Neben der Wildart gibt es im Handel auch vergleichsweise kleinbleibende Sorten und solche mit bunter Herbstfärbung oder farbigem Austrieb.
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Quelle: Michael H. Parker (User:MikeParker), CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Quelle: K. Thomas, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Quelle: KATHERINE WAGNER-REISS, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Quelle: KATHERINE WAGNER-REISS, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Anspruchsloser Bodenfestiger
nicht heimisch (Neophyt)GehölzVogelschutznährgehölzessbar
Vogelschutzgehölz
anspruchslos
pflegeleicht
späte Blütezeit
Die Wintergrüne Ölweide produziert erst im Herbst zahlreiche Blüten und bietet Insekten noch spät im Jahr jede Menge Futter. Über die Früchte machen sich Vögel her, die sich hier auch mit Vorliebe verstecken und ihre Nester bauen.
Sie steht gerne in der Sonne oder im Halbschatten und hat keine besonderen Bodenansprüche. Als Hecke bietet sie guten Wind- und Sichtschutz, festigt den Boden und braucht nur selten einen Schnitt.
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