Was ist die Rote Heckenkirsche?
Die Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) hat ihren Namen von ihren harten, innen hohlen Stängeln bekommen: xylosteum bedeutet im Griechischen sinngemäß Knochenholz – entsprechend der regionaler Bezeichnung Beinholz. Der sommergrüne Strauch gehört zu den Geißblattgewächsen (Caprifoliaceae) und ist in Europa und Vorderasien vor allem im Unterholz von Laub- und Mischwäldern weit verbreitet. Er wird ein bis zwei Meter hoch und ist reich verzweigt. Die mattgrünen Laubblätter sind breit-elliptisch, ganzrandig, bis zu sechs Zentimetern lang und weich behaart. Unverkennbar sind die charakteristischen weißgelben Blüten, die zu zweit an einem gemeinsamen langen Stiel erscheinen. Sie duften unverkennbar süßlich-aromatisch. Im Herbst entwickeln sich daraus weithin sichtbare rote Beeren, die wie die Blüten paarweise stehen und erbsengroß werden.
Die Rote Heckenkirsche im Garten

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Standort
Die Rote Heckenkirsche ist ein Flachwurzler, der sich in sandig-humosem, mäßig feuchtem Boden am wohlsten fühlt. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Sie ist winterhart, anspruchslos und pflegeleicht.
Schnitt
Vorzugsweise sollte man die Heckenkirsche erst nach der Blüte schneiden, da man sonst auf die Blütenpracht verzichten muss. Ansonsten ist sie gut schnittverträglich.
Vermehrung
Eine Vermehrung ist mit Stecklingen leicht zu bewerkstelligen. Dazu schneidet man bereits verholzte Triebe ab und hält sie in humusreicher Erde gleichmäßig feucht, bis sie Wurzeln gezogen haben.
Verwendung
Mit ihrem dichten flachgründigen Wurzelwerk ist die Rote Heckenkirsche gut zur Bodenbefestigung geeignet. Man nutzt sie zur Straßenbegrünung und in Hecken, die im Herbst mit ihrem dekorativ verfärbten Laub und den roten Früchten auffallen.
Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge spielen bei der Roten Heckenkirsche keine große Rolle – sie wird bestenfalls von Blattläusen geplagt. Ansonsten gilt sie als ausgesprochen widerstandsfähig.
Ökologie

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Die wichtigsten Bestäuber der Roten Heckenkirsche sind Hummeln und andere Wildbienen. 40 Insektenarten haben sich auf sie spezialisiert, die Hälfte davon Schmetterlinge. Mit Unmengen von Nektar ist der Tisch reich gedeckt. In Herbst und Winter bieten sie Vögeln mit ihren saftigen Beeren reichlich Nahrung. Zudem nutzen Vögel ihre dichten Büsche gerne zum Nisten.
Wissenswertes
Das robuste, innen hohle „Beinholz“ der Heckenkirsche benutzte man früher zur Herstellung von Holznägeln und Pfeifen.
Die knallroten Beeren sind dekorativ, aber giftig – zumindest für den Menschen. Alkaloide, der Bitterstoff Xylostein und andere Saponine machen sie für uns ungenießbar, wohingegen Vögel damit keinerlei Probleme haben. Die Inhaltsstoffe des Roten Geißblattes schützen ihre Wildbestände vor Wildverbiss. Nur einige wenige Kleinsäuger vertragen die Blätter und Früchte.
Die Darmpassage ist für die Keimfähigkeit der Samen ebenso wichtig wie Frost.
Bemerkenswert ist die Widerstandsfähigkeit gegen Streusalz. Selbst in Vorgärten, vor denen im Winter reichlich gestreut wird, überdauert die Rote Heckenkirsche klaglos.