Heimische Sträucher für Vögel, Bienen und Schmetterlinge

Heimische Sträucher für Vögel, Bienen und Schmetterlinge

Insektenfreundliche Sträucher bilden das ganze Jahr über – neben Bäumen – ein wichtiges Gerüst im Garten. Einheimische Sträucher, die zwischen Februar und Oktober nektar- und pollenreiche Blüten tragen, schaffen Lebensräume und Nahrungsquellen für Insekten. Die richtige Wahl der Sträucher hilft Bienen und anderen Bestäubern beim erfolgreichen Start in den Frühling und sorgt bis zum letzten Auftanken im Herbst für ausreichend Nahrung.

  1. Heimische, blütenreiche Sträucher solltest du gezielt nach ihrer Blütezeit auswählen, damit Wildbienen, Schmetterlinge, Schwebfliegen und Käfer über einen längeren Zeitraum hinweg mit Pollen und Nektar versorgt werden.
  2. Auch die Blätter vieler Sträucher dienen als Futterpflanzen für Raupen. So benötigen zahlreiche Nachtfalter, aber auch der Segelfalter und mehrere Zipfelfalterarten die Schlehe (Prunus spinosa) als Wirtspflanze. Im Frühjahr ist dieser Strauch besonders wichtig für das Landkärtchen (Araschnia levana) sowie für viele andere Schmetterlingsarten – darunter auch bedrohte Arten wie das Tagpfauenauge (Aglais io). Den seltenen Rosenkäfer (Cetonia spec.) findet man oft auf den Blüten der Schlehe, während seine Larven im verrottenden Laub der Schlehensträucher leben.
  3. Ein weiterer wertvoller Strauch ist die Berberitze oder der Sauerdorn (Berberis vulgaris). Ihre zahlreichen gelben Blüten locken im Frühjahr Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge an, während ihre Blätter als Futterquelle für viele Raupen dienen.
  4. Der Besenginster (Cytisus scoparius) beeindruckt mit seinen leuchtend gelben Blüten und ist eine reichhaltige Nahrungsquelle für Schmetterlinge. Insgesamt nutzen über 50 einheimische Schmetterlingsarten den Besenginster als Raupenfutterpflanze. Zudem interessieren sich Hummeln, Honigbienen und Wildbienen für seinen Pollen.
  5. Der Eingriffelige Weißdorn (Crataegus monogyna) blüht von Mai bis Juni mit weißen Blüten, die von Fliegen und Bienen bestäubt werden. Neben Honigbienen sammeln auch verschiedene Wildbienenarten – darunter fünf Sandbienen der Gattung Andrena sowie die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) – den Pollen des Weißdorns. Auch Schmetterlinge wie der Schlüsselblumen-Würfelfalter (Hamearis lucina) profitieren, da sie seinen Nektar nutzen und ihre Raupen die Blätter fressen. Der Strauch ist zudem eine Futterpflanze für verschiedene Eulenfalter, darunter die Pfeileule (Acronicta spec.) und die Feldholz-Weißdorneule (Allophyes oxyacanthae).
  6. Der Gelbe Blasenstrauch (Colutea arborescens) bietet von Mai bis in den späten Herbst reichlich Nektar und Pollen. Seine lange Blütezeit macht ihn zu einer wertvollen Futterquelle für Hummeln und Bienen bis Ende Oktober. Die schwereren Hummeln sind in der Lage, die Blütenschiffchen nach unten zu drücken und so an den Pollen zu gelangen – leichtere Schmetterlinge hingegen gehen leer aus. Über 50 Wildbienenarten, darunter auch einige Spezialisten, profitieren von diesem Strauch.
  7. Bevor du insektenfreundliche Sträucher pflanzt, solltest du den verfügbaren Platz im Garten prüfen und darauf achten, welche Arten für den jeweiligen Standort und Boden geeignet sind. Wähle einheimische Sträucher mit langen Blühzeiten, reichhaltigen Pollen- und Nektarwerten sowie solche, die als Futterquelle für Raupen dienen.
  8. So schaffst du wertvolle Lebensräume und Nahrungsquellen für Insekten – und kannst dich im Garten am Summen und Brummen der Bestäuber erfreuen.

Hinweis:

  • Sträucher können gut als versetzte Hecken gepflanzt werden. Dadurch entstehen vielfältige Lebensbereiche mit unterschiedlicher Feuchtigkeits-, Wärme-, Licht- und Nährstoffversorgung.
  • An Gehölzrändern bieten sich ideale Bedingungen für Kräuter und Gräser, die nicht geschnitten werden müssen, sind zusätzliche Nahrungsquellen für Insekten.
  • Die überhängenden Zweige von Sträuchern schaffen Rückzugsorte nicht nur für Insekten, sondern auch für Igel, Frösche und viele andere Tiere.

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Sambucus canadensis
Sambucus canadensisKanadischer Holunder
  • nicht heimisch (Neophyt)Gehölz
  • 2 - 3 m
    2 - 3 m