Du bist auf der Suche nach einer Hecke Marke Einfach und Pflegeleicht? Da sind Wildhecken genau das richtige für Dich! Damit kannst Du im Garten praktisch nichts falsch machen. Wir empfehlen Dir hier eine Reihe von besonders geeigneten Heckenpflanzen:
Das Prinzip Wildhecke haben sich Gärtner von den Bauern abgeschaut. Vor der Einführung der lebensfeindlichen Monokulturen waren Grenzhecken zwischen Äckern und Feldern üblich, die nicht nur die Kühe auf der Weide hielten und die Eigentumsverhältnisse klarstellten, sondern auch für Schatten und hohe Luftfeuchtigkeit sorgten. Positiver Nebeneffekt: Die Bauern nutzten diese Wildhecken auch zum Sammeln von Brennholz und Früchten, und im Unterwuchs ließen sich zahlreiche essbare Kräuter ernten. So etwas geht auch im Garten!
In Anbetracht des Klimawandels mit abwechselnden Dürren und Unwettern wären solche Wildhecken nicht nur in der Landwirtschaft wieder wünschenswert. Sie schaffen ein günstiges Mikroklima: Mit ihrer Schattierung heizen die Flächen nicht so leicht auf, und zudem halten sie den Wind ab, sodass das Wasser den Pflanzen wesentlich länger zur Verfügung steht. Zudem hält der Unterwuchs den Boden offen, sodass viel Regenwasser in der Erde gespeichert bleibt, aber ein Überschuss schnell abfließen kann – ganz anders als auf versiegelten Flächen oder vertrocknetem Rasen. Hecken verhindern damit eine Erosion des Bodens, bei dem die wertvolle Humusschicht weggeschwemmt wird.
Nicht anders als auf dem Acker gliedern Wildhecken einen Garten und ziehen magisch viele Tiere an – deutlich mehr als eine formale Einheitshecke um einen kümmerlichen Rasen. Bienen und Schmetterlinge besuchen die Blüten, Vögel verstecken sich zwischen den Ästen, bauen ihre Nester und finden reichlich Winterfutter in Form von Früchten, ebenso wie viele Kleinsäuger. Schmetterlinge nutzen die Heckenpflanzen als Nektarquelle und Raupenfutter, Kleintiere als Zuflucht, und im Untergrund lebt eine Vielzahl von Würmern, Insekten und Mikroorganismen, die für die Humusbildung wichtig sind.
Idealerweise kannst Du eine Wildhecke einfach wachsen lassen und setzt sie alle paar Jahre auf den Stock, sobald sie zu groß zu werden droht; das ist oft effektiver und einfacher als jedes Jahr ein bisschen daran herumzuschneiden. Viele unserer Kandidaten vertragen so einen radikalen Rückschnitt ohne Probleme.
Du musst auch nicht jedesmal tabula rasa machen – viel besser ist es, das Schneiden über die Jahre zu verteilen. Mit immer schön der Reihe nach bleibt stets genug Sichtschutz sowie Nahrung und Unterschlupf für Tiere erhalten.
Herbstlaub und Schnittgut lassen sich in einem naturnahen Garten weiterverwenden; ersteres gibt wertvollen Kompost, letzteres kann man als weitere Attraktion für die Tierwelt zu Ast- und Reisighaufen aufschichten.
Üblicherweise verwendet man nicht nur eine einzige Heckenpflanze, sondern mehrere verschiedene, um ein abwechslungsreicheres Bild zu erhalten. Apropos: Lieber auch nicht schnurgerade in Reih und Glied, sondern mit etwas seitlichem Versatz – das sieht wesentlich schöner aus, gerade wenn die Wildhecken blühen oder das Laub in bunten Herbstfarben leuchtet.
Unsere Empfehlungen an heimischen Heckenpflanzen für Wildhecken vertragen sich im Garten genauso gut miteinander wie in Feldhecken, am Waldrand oder an Wegen. Schau Dir unsere Auswahl mal an, Du wirst da sicher etwas Geeignetes finden!
Die Hasel wird bis zu sechs Meter hoch, wenn man sie nicht ab und zu schneidet. Dabei wächst sie recht schnell und füllt Lücken in einer Wildhecke zügig aus. Sie ist ausgesprochen robust und pflegeleicht und wird nur selten von Schädlingen oder Krankheiten heimgesucht. Für die im Frühjahr erwachende Insektenwelt gilt sie als besonders wichtig, da sie als eines der ersten blühenden Laubgehölze Bienen den wichtigen Pollen fürs Bienenbrot liefert. Später im Jahr dienen die Blätter zahlreichen Schmetterlingen als Raupenfutter, und im Herbst und Winter sind die Haselnüsse ein willkommenes Zubrot für Vogel wie Eichelhäher und Kleinsäuger wie Eichhörnchen. Viel Sonne ist wichtig für viele Nüsse, und beim Boden braucht die Hasel eine frische und nährstoffreiche lehmige Erde.
Feldahorn wächst als kleiner Baum oder als mehrstämmiger Strauch und ist mit maximal 15 Metern die kleinste unserer einheimischen Ahornarten. Keine Sorge, mit ab und zu schneiden kannst Du ihn deutlich kleiner halten. Als Grenzhecke zwischen Feldern ist er seit Jahrhunderten bewährt, und auch im Garten macht er sich gut als pflegeleichte und robuste Wildhecke, die auch mit viel Sonne und Trockenheit klarkommt. Die im Mai und Juni erscheinenden Blüten werden von Honigbienen und Wildbienen besucht, und das Laub dient 23 Nachtfaltern als Raupenfutter. Vögel freuen sich nicht nur über die typischen Propellerfrüchte als Futter, sie nutzen den Feldahorn auch zum Nisten und Verstecken. Die Wildhecken sind im Sommer blickdicht und geben an Hängen und Böschungen einen guten Bodenfestiger ab.
Schwarzer Holunder braucht eine nährstoffreiche und feuchte Erde mit Sonne oder Halbschatten. Dort gedeiht er prächtig – insbesondere die langen geraden Wasserschosse können in einem Jahr bis zu drei Meter lang werden. Die normalen Triebe sind deutlich stabiler und verzweigt. Im Sommer bilden die großen gefiederten Blätter die ideale Kulisse für zahlreiche schirmförmige Rispen aus moschusartig duftenden weißen Blüten, die außer von Honigbienen vor allem von Fliegen und Käfern bestäubt werden. Schmetterlinge nutzen die Wildhecke als Nektarpflanze und/oder Raupenfutter, und die schwarzen Beeren sind bei Vögeln und Kleinsäugern beliebt. Für den Menschen sind rohe Holunderbeeren leicht giftig, im Gegensatz zu den Blütenständen, die man gerne in Ausbackteig frittiert. Im Gartenhandel bekommst Du neben der Wildform auch diverse Zuchtsorten mit unterschiedlichem Wuchs, Blattfarben und teils mit rosafarbenen statt weißen Blüten.
Eine Wildhecke aus Schlehdorn ist dank der widerborstigen Stacheln undurchdringlich. Vögeln ist das nur recht, denn sie bauen hier mit Vorliebe ihre Nester oder verstecken sich in dem dichten Gehölz. Im Winter kommen sie gerne auf die leckeren Schlehen zurück, die dem Menschen erst nach dem ersten Frost schmecken. Auch viele Kleinsäuger und Insekten bedienen sich daran. Zudem ist die Schlehe eine der wichtigsten Nahrungspflanzen für Schmetterlinge; hier finden nicht nur erwachsene Falter Nektar, sondern auch die Larven vieler Arten reichlich Raupenfutter. Dabei verträgt die Wildhecke auch ein paar trockene Tage ohne Probleme, und viel geschnitten werden muss sie nicht. Auch bei der Erde ist sie wenig wählerisch, auch wenn sie einen leichten Kalkanteil zu schätzen weiß. Trotz der sommergrünen Blätter bleibt sie auch im Winter relativ blickdicht.
Kornelkirschen sind Frühblüher, die ihre auffällig gelben Blüten im März und April lange vor dem Laubaustrieb hervorbringen. Diese liefern zahlreichen Insekten früh im Jahr Nahrung. Spät im Jahr gibt es auch etwas zu holen, denn dann locken zwischen dem bunten Herbstlaub die roten Früchte, die für Kleinsäuger und vor allem Vögel ein gefundenes Fressen sind. Die Piepmätze nutzen zudem die Wildhecken zum Verstecken und bauen ihre Nester darin. Die olivenartigen, nach Sauerkirschen schmeckenden Kornelkirschen sind aus der Mode gekommen, aber auch für die Küche geeignet. In der Stadt gedeiht eine Kornelkirschenhecke auch an vielbefahrenen Straßen, denn mit den Abgasen kommt sie recht gut zurecht; selbst einen radikalen Rückschnitt nimmt sie klaglos hin. Im Handel gibt es eine ganze Reihe von Zuchtsorten dieser robusten, pflegeleichten und winterharten Heckenpflanze.
Typisch für die bis zu drei Meter hohe Wein-Rose ist der leicht apfelartige Geruch ihrer Blätter. Als stachelig-borstige Wildhecke bietet sie Vögeln und anderen Kleintieren willkommene Zufluchtsmöglichkeiten, und die Piepmätze bauen hier auch ihre Nester. Im Herbst holen sich viele Tiere die orange bis scharlachrot gefärbten Hagebutten, die eine wichtige Winternahrung darstellen und die auch vom Menschen für Hagebuttenmarmelade, Kompott und Früchtetee genutzt werden. Ähnliche Eigenschaften haben auch die anderen Wildrosen, mit denen man ähnliche Wildhecken anlegen kann. Kombinationen aus mehreren Arten und Sorten mit unterschiedlichem Laub und verschiedenartigen Blüten sehen im Garten mit ihren malerisch überhängenden Zweigen besonders reizvoll aus. Gute Kombinationspartner sind beispielsweise Wein-Rose, Hundsrose, Bibernellrose und Feldrose.
Gemeiner Liguster kann als malerische Wildhecke ebenso gut wie als formelle Hecke gezogen werden. Letzteres bedeutet mehr Arbeit beim Schneiden, aber auch ungeschnitten machen die Pflanzen was her. Praktischerweise kann man ihn in so ziemlich jede Form und auch in beliebige Höhe bringen. Die sommergrünen Sträucher bieten einen guten Sichtschutz; die Blätter sind ein wichtiges Raupenfutter für viele Nachtfalter, und an den zahlreichen kleinen Blüten bedienen sich Bienen, Fliegen und Schmetterlinge. Die kugeligen schwarzen Beeren sind bei Vögeln als Winterfutter beliebt; zudem nutzen sie die Ligusterhecke zum Verstecken und Nestbau. Im Handel bekommst Du neben der Wildart auch jede Menge Zuchtsorten mit bunten oder besonders dunklen Blättern, und einige sind sogar wintergrün und ganzjährig blickdicht. Beim Schneiden solltest Du Handschuhe tragen – der reizende Saft kann ein „Ligusterekzem“ hervorrufen.
Eine Wildhecke mit Eiben ist wintergrün und bietet somit ganzjährigen Sichtschutz. Die Nadelbäume sind ausgesprochen robust gegenüber Schädlingen und Krankheiten und haben keine großen Ansprüche an den Boden; sie wachsen selbst im Halbschatten und haben keine Probleme mit sommerlicher Trockenheit oder den Autoabgasen am Straßenrand. Eibenhecken wachsen vergleichsweise langsam, sodass Du Dich gerade bei einer Wildhecke kaum um den Schnitt kümmern musst. Die ersten Blüten und Früchte gibt es erst nach 15-30 Jahren. Insekten gehen bei dem Windbestäuber leer aus, aber umso wichtiger sind die kleinen roten Früchte als Winternahrung für Vögel wie Spechte, Eichelhäher und viele Singvögel sowie für Säugetiere wie Wildschweine, Fuchs und Wiesel. Der fleischige Samenmantel ist der
Der Eingriffelige Weißdorn wächst zu schönen Wildhecken mit einer Höhe von bis zu acht Metern heran. Der Tiefwurzler braucht einen nährstoffreichen und möglichst kalkhaltigen Boden; ansonsten kann er sowohl in der Sonne als auch im Schatten stehen, wobei er im letzteren Falle nur wenig blüht und fruchtet. Die Pflanzen sind robust, pflegeleicht und winterhart und brauchen nur selten einen Schnitt oder Dünger. Am Straßenrand verträgt er kein Streusalz, aber mit Autoabgasen hat er keine Probleme. Die nach menschlichem Empfinden wenig angenehm duftenden Blüten ziehen vor allem Fliegen an, aber auch Honigbienen, Wildbienen und Schmetterlinge finden hier Nektar und Pollen. Vögel und Kleinsäuger nutzen die Hecken zum Verstecken, und die kleinen Apfelfrüchte sind eine beliebte Winternahrung. Ähnlich gut geeignet für Wildhecken sind auch verwandte Arten wie der Zweigriffelige Weißdorn und die zahlreichen Hybriden und Zuchtsorten wie der Rotdorn.
Die Beliebtheit der Früchte der Eberesche haben ihr den zusätzlichen Namen Vogelbeere eingebracht. Tatsächlich sind die kleinen roten Früchte eine wichtige Winternahrung, zumal sie lange an den Sträuchern bleiben und selbst bei Eis und Schnee weiter zur Verfügung stehen. Mit viel Sonne blüht und fruchtet die Vogelbeerhecke umso reichhaltiger. Fliegen, Käfer und Bienen bedienen sich an den zahlreichen Blüten der großen Schirmrispen, und die Blätter dienen Säugern, Schmetterlingsraupen und Insekten als Nahrung. Die Wildhecken festigen den Boden so gut, dass man sie in den Alpen als Lawinenschutz einsetzt. In der Stadt erweisen sie sich als rauchhart und unempfindlich gegenüber Rauchgasen und Feinstaub. Im Gartenhandel bekommst Du neben der Wildart auch verschiedene Zuchtsorten mit besonders schöner Herbstfärbung oder andersartig gefärbten Früchten. Letztere sind entgegen allen Gerüchten zumindest gekocht nicht giftig, sondern lassen sich zu Kompott, Marmelade oder Gelee verarbeiten.
Europäischer Pfeifenstrauch heißt nicht von ungefähr vielerorts Bauernjasmin – tatsächlich sondern seine zahlreichen weißen Blüten einen Geruch ab, der deutlich an Jasmin erinnert. Das Hortensiengewächs lässt sich auf praktisch allen durchlässigen und nährstoffreichen Böden als Wildhecke ziehen. Vor allem braucht er viel Licht und gleichmäßige Feuchtigkeit. Ungewöhnlicherweise duften seine Blüten sowohl am Tag als auch in der Nacht; damit ziehen sie zahlreiche Bestäuber wie Nachtfalter, Honigbienen, Fliegen und Käfer an. Heimisch ist er eigentlich in Südosteuropa; auch immer wieder Exemplare aus den Gärten ausbüchsen konnte sich nach wie vor nicht bei uns einbürgern, obwohl der Pfeifenstrauch vollkommen winterhart ist. Die blickdichten sommergrünen Hecken sind rauchhart. Ähnlich gut für Wildhecken geeignet sind auch andere Philadelphus-Arten, die vorwiegend aus Nordamerika und Ostasien stammen.
Unsere heimische Echte Felsenbirne ist ein Felsbewohner, der auch mit steinigen, nährstoffarmen und eher trockenen Böden zurechtkommt. Vor allem braucht sie viel Wärme und Sonne, damit sie reichlich blüht und Früchte bildet. Die eiförmigen, am Rand gezähnten Blätter bestechen im Herbst mit einer hübschen bunten Laubfärbung. Dagegen beherrschen die großen weißen Blüten das Frühjahr; sie werden von Hummeln, Honigbienen und Schwebfliegen besucht. Schmetterlinge interessieren sich eher für das Grün als Raupenfutter, und die Verbreitung der Samen erfolgt mithilfe von Vögeln, welche die Beeren vor allem als Winternahrung schätzen. Amseln, Drosseln und Eichelhäher verstecken sich hier nicht nur gerne, sondern bauen auch ihre Nester in den Felsenbirnen-Hecken. Auch für den Menschen sind die Früchte essbar und lassen sich zu Marmelade oder Kompott verarbeiten. Ähnlich gute Wildhecken lassen sich auch mit den Zuchtsorten der Echten Felsenbirne oder anderen Amelanchier-Arten wie der Kupfer-Felsenbirne anlegen.