Schmetterlingsfreundliche Heckenpflanzen für mehr Leben im Garten
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Schmetterlingsfreundliche Heckenpflanzen für mehr Leben im Garten
Schmetterlinge machen einen Garten so richtig lebendig – was gibt es Schöneres als Horden von fliegenden Edelsteinen, die sich an den Blüten tummeln? Dabei ist die Vielfalt der Nachtfalter, die wir nur selten zu Gesicht bekommen, noch wesentlich größer als die der auffälligeren Tagfalter.
Schmetterlingsfreundliche Hecken sind da eine große Bereicherung, denn allein mit ihrer schieren Größe und Masse an Blüte liefern sie reichlich Nektar. Von dem profitieren auch andere Tiere wie Honigbienen und Wildbienen, und oft bietet die Hecke obendrein mit ihren Früchten Winterfutter für Vögel und kleine Säugetiere. Oft legen die Schmetterlinge hier auch ihre Eier ab, damit ihre Larven das Grün als Raupenfutter nutzen können. Aber auch sonst macht unsere Auswahl an schmetterlingsfreundlichen Heckenpflanzen mit ihrer Blütenpracht viel Freude – auch uns Menschen.
Mit bis zu zweieinhalb Metern Höhe bildet die Schlehe dank ihrer Dornen undurchdringliche Hecken, die im Sommer guten Sichtschutz bieten und für Tiere ausgesprochen interessant sind: Bereits im März erscheinen Unmengen von kleinen weißen Blüten, die die Hecken in der ansonsten noch weitestgehend kahlen Landschaft erstrahlen lassen und von Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten als eines der ersten All you can eat-Büffets besucht werden.
Falter nutzen sie nicht nur als Nektarlieferanten, sondern auch als Raupenfutter, und die blauen Früchte sind eine wichtige Winternahrung für Vögel und kleine Säugetiere. Zudem finden sie hier Platz zum Verstecken, und die dornigen Hecken bieten viel Raum für gut geschützte Nester.
Gegebenenfalls musst Du der Schlehe mit einer Rhizomsperre Grenzen setzen, und ab und zu brauchen die sparrigen Hecken einen Schnitt. Ansonsten ist sie ausgesprochen pflegeleicht.
Der Gemeine Liguster gehört nicht von ungefähr zu den beliebtesten Heckenpflanzen: Er stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden und lässt sich als Hecke in nahezu jede beliebige Form bringen. Trockenheit macht ihm ebenso wenig aus wie vorübergehende Nässe, und am liebsten stehen die Hecken in der vollen Sonne oder im Halbschatten.
Die kleinen weißen Blüten stehen in zahllosen Trauben und werden von Bienen und Schmetterlingen besucht. Letztere nutzen ihn auch als Raupenfutter, und die herbstlichen Beeren stellen für Vögel eine wichtige Winternahrung dar. Für den Menschen sind die schwarz-glänzenden Früchte allerdings schwach giftig.
Neben der Wildform gibt es noch jede Menge Sorten mit panaschierten Blättern und unterschiedlichem Wuchs.
Unsere heimische Himbeere gibt es inzwischen in vielen Sorten, die im Garten nicht nur für leckere Früchte sorgen, sondern auch für die Tierwelt interessant sind. Die zahlreichen zart duftenden Blüten liefern reichlich Nektar für Schmetterlinge und Bienen, und Vögel nutzen die dichten dornenbewehrten Hecken nicht nur zum Verstecken und Nester bauen, sondern bedienen sich auch an den nahrhaften Beeren.
Im Garten zieht man eine Himbeerhecken meistens am Spalier; die Sträucher müssen regelmäßig geschnitten und gepflegt werden und brauchen im Sommer reichlich Sonne und Wasser. Zudem ist sie relativ anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Dafür entschädigen Sommerhimbeeren und Herbsthimbeeren mit einer reichhaltigen Ernte.
Der Faulbaum ist ein ausgezeichneter Bodenfestiger und braucht im Garten eine relativ feuchte Erde mit Sonne oder Halbschatten. Viel Pflege und Schneiden benötigt die gute Bienenweide nicht; Schmetterlinge bedienen sich nicht nur am Nektar, die Hecke ist zudem ein heißbegehrtes Raupenfutter, das vor allem viele Nachtfalter nutzen.
Sowohl die von Mai bis September reichende Blüte als auch das Fruchten ziehen sich über lange Zeiträume, sodass entsprechend lange Futter zur Verfügung steht. Vögel machen sich über die Steinfrüchte her, die oft in allen Reifestadien von grün über rot bis schwarzviolett an den brüchigen Zweigen stehen. Gegen Ende des Jahres gibt es noch mal eine prächtige gelbe Herbstfärbung der Hecke.
Eingriffeliger Weißdorn, Zweigriffeliger Weißdorn oder eine der zahllosen Hybriden und Zuchtsorten: Egal welche Hecke Du Dir in den Garten holst – Schmetterlinge sind über die schiere Menge der weißen Blüten ebenso erfreut wie Bienen oder Fliegen, für die der etwas impertinente Fischgeruch besonders attraktiv ist. Der Nektar ist in den kleinen Blüten leicht erreichbar und kommt daher vielen Insekten zugute.
Vögel verstecken sich mit Vorliebe im dichten Gestrüpp und legen hier ihre Nester an, und im Herbst machen sie sich ebenso wie kleine Säugetiere über die schmackhaften Apfelfrüchte her. Viele Schmetterlinge legen am Weißdorn auch ihre Eier ab und nutzen ihn als Raupenfutter.
Die äußerst genügsamen und robusten Wildhecken brauchen nur wenig Pflege und lassen sich als sommergrüner Sichtschutz verwenden. Nur am Straßenrand funktioniert das nicht immer: Weißdornhecken vertragen kein Streusalz.
Die Vogelbeere ist nicht nur schmetterlingsfreundlich dank reichlich Nektar und leckerem Raupenfutter, zudem ist sie eine gute Bienenweide und ein gutes Vogelschutzgehölz und Vogelnährgehölz, wie der deutsche Name bereits verrät.
Als Hecke ist sie ausgesprochen robust und pflegeleicht und kommt auch mit dem rauen innerstädtischen Klima mit Abgasen und Feinstaub zurande. Der nährstoffreiche Boden sollte für den Tiefwurzler feucht bis frisch sein; dann sorgt er für gute Bodenfestigung. Reichlich Sonne und Wärme stellen reichhaltige Blüte und Fruchtansatz sicher.
Gegen Ende des Jahres verfärben sich die Blätter gelb, orange und rot. Im Handel gibt es auch Zuchtsorten mit besonders bunter Herbstfärbung oder andersartig gefärbten Vogelbeeren.
Im Mai und Juni erscheinen die unverkennbaren gelblichweißen Blüten der Heckenkirsche im Doppelpack und bieten Hummeln und Schmetterlingen reichlich Nektar. Später freuen sich die Vögel über die kugeligen roten Beeren, die sie als Winterfutter nutzen und die für den Menschen schwach giftig sind. Ebenso beliebt ist das Grün als Raupenfutter für Tagfalter und vor allem Nachtfalter.
Die Hecken sind ausgesprochen genügsam und pflegeleicht; die Flachwurzler brauchen einen kalkhaltigen, sandig-humosen Boden, der im Sommer ruhig auch mal trocken sein darf, und dürfen gerne auch im Schatten stehen – dann gibt es allerdings deutlich weniger Blüten und Früchte. Der gute Bodenfestiger glänzt gegen Ende des Jahres mit einer prächtigen Herbstfärbung.
Die Berberitze nennt man wegen ihrer charakteristischen länglichen Früchte auch Sauerdorn. Sie sind bei Vögelnundkleinen Säugetieren ebenso beliebt wie die Hecken selbst, die mit ihrem dichten und dornigen Gestrüpp ideale Versteckmöglichkeiten bieten.
Bei Bienen und Schmetterlingen sind die zahllosen gelben Blüten beliebt, die ihre Bestäuber mit einem raffinierten Mechanismus mit Pollen einstäuben. Tagfalter und Nachtfalter nutzen die Berberitze zudem als Raupenfutter.
Die Hecken bieten einen guten sommergrünen Wind- und Sichtschutz und ertragen im Sommer geduldig auch längere Trockenphasen. Sauerdorn wächst recht flott und geht gerne in die Breite, sodass Du ihn regelmäßig schneiden solltest; dann wird er auch deutlich buschiger. Vor dem Winter gibt es neben den schmackhaften Beeren auch noch eine imposante Herbstfärbung.
Quelle: Laquearius, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Quelle: Nicholas4343, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Unschöne Ausbreitungstendenzen
invasiver NeophytGehölz
invasiver Neophyt
schnittbedürftig
trockenheitsresistent
Schnittblume
rauchhart
Beim Gemeinen Flieder handelt es sich um einen invasiven Neophyten, der mit seiner steten Ausbreitungstendenz einheimische Arten zurückzudrängen droht.