Direkte Sonneneinstrahlung mögen nicht alle Balkonpflanzen. Es besteht die Gefahr eines Sonnenbrands. Dennoch gibt es eine Fülle von Sträuchern und blühenden Pflanzen, die mit der Sonnenhitze gut zurechtkommen. Mit dem richtigen Knowhow zur Auswahl und Pflege entfalten ausgewählte Pflanzen auch auf südlich ausgerichteten Balkonen und Terrassen ihre Pracht.
Das Wichtigste auf einen Blick:
Mediterrane Pflanzen und Kräuter fühlen sich in der Sonne wohl.
Rankendes Grün sorgt für ein angenehmes Mikroklima auf dem Balkon.
Insektenfreundliche Balkonpflanzen sind ein Bienenparadies.
Gemüse und Beeren freuen sich über den sonnigen Standort auf dem Südbalkon.
Pflanzen auf dem Sonnenbalkon sind auf viel Wasser angewiesen.
Winterharte Pflanzen brauchen bei Frost eine Umhüllung.
Welche Pflanzen gedeihen auf einem sonnigen Balkon?
Manche Pflanzen sind durch ihre Struktur auf natürliche Art vor zu viel Sonne geschützt. In der Regel haben sie kleinere Blätter und können so leichter der Sonne ausweichen. Dadurch fangen sie weit weniger Sonnenstrahlen auf als großblättrige Exemplare. Außerdem verdunstet auf der kleineren Blattoberfläche die Feuchtigkeit verlangsamt. Andere Pflanzen schützen sich mit behaarten oder harten Blättern vor zu viel Sonnenschein. So gehen Sukkulenten wie etwa Agaven gut mit Trockenheit um. Auch viele Blumenarten kommen mit einer starken Sonneneinstrahlung zurecht.
Die üppigen Sonnenstunden eines Südbalkons bieten für eine Vielzahl von Pflanzen sogar die idealen Wachstumsbedingungen. Mediterrane Kräuter wie Rosmarin, Lavendel oder Salbei, Thymian fühlen sich wohl, außerdem Geranien, Margeriten oder Dahlien. Oliven- und Oleanderbäumchen sind die idealen Balkongäste.
Auf dem Südbalkon gedeihen zudem auch Pflanzen, die für einen sonnigen bis halbschattigen Standort geeignet sind. In diesem Fall ist es wichtig, per Sonnenschutz dafür zu sorgen, dass die Pflanzen vor allem im Hochsommer nicht der brütenden Mittagshitze ausgesetzt sind.
Die Hauswand einbeziehen - sonnenverträgliche Kletterpflanzen wählen
Ein wichtiger Faktor bei der Auswahl von Balkonpflanzen ist der Platz, der zur Verfügung steht. Einige Pflanzenarten werden üppig und breiten sich stark aus. Daher bestimmt auch die zukünftige Größe der Bäumchen oder Sträucher die Auswahl.
Die Hauswand und die Balkonbrüstung können eventuell in die Bepflanzung mit einbezogen werden. Das Mikroklima profitiert, je mehr Grün sich ausbreitet. Gerade auf einem sonnigen Balkon können die Temperaturen im Sommer naturgemäß besonders hoch sein. Je mehr Pflanzen ihren Beitrag zur Verdunstung von Feuchtigkeit leisten, umso angenehmer ist das Klima in der grünen Oase. Kletterpflanzen wie beispielsweise Wicken und Clematis brauchen eine Rankhilfe. Sie gedeihen auf Sonnenbalkonen sehr gut und fungieren als natürlicher Sicht- und Sonnenschutz.
Bei einer Mietwohnung ist es sinnvoll, vor der Bepflanzung mit Efeu, Wein, Clematis oder ähnlichen Rankpflanzen das Vorhaben mit dem Vermieter zu besprechen.
Winterharte Pflanzen für den Balkon
Winterharte Pflanzen sind äußerst robust, wenn sie in die Erde gepflanzt sind. In Kübeln auf dem Balkon benötigen sie jedoch zusätzlich einen Winterschutz. Sonst zieht der Frost durch die Wurzeln. Daher sollte der Kübel mit Spezialmaterial umhüllt werden. Je nachdem, wie empfindlich die Pflanze ist, sollten nachts auch die oberirdischen Teile der Pflanzen geschützt werden. Zu den winterharten Balkonpflanzen gehören die Schneeheide, außerdem bunt blühende Pflanzen wie das tränende Herz und die Flammenblume.
Wenn ein Balkon reichlich Sonne abbekommt und dazu windgeschützt liegt, lassen sich auch hervorragend Paprika, Gurken und Tomaten züchten. Die kompakte Wuchsform erlaubt es, dass diese Gemüsepflanzen in normalen Pflanzkübeln gut gedeihen. Auf sehr großen Balkonen, auf denen auch Hochbeete Platz finden, sind dem Gemüseanbau kaum Grenzen gesetzt. Speziell für den Balkon gezüchtete Gemüsesorten und Beeren eignen sich exzellent dafür, auf der grünen Oase einer bunten Vielfalt beim Wachsen zuzuschauen.
Bienenfreundliche Balkonpflanzen
Ein insektenfreundlicher Balkon trägt zum ökologischen Gleichgewicht bei. Honig- und Wildbienen, wie etwa die Mauerbiene oder auch die Hummel, finden bei wechselhaftem Wetter schwer Nahrung. Viele Blüten öffnen sich nur bei Sonnenschein, oft ist es für die Bienen zu kalt, um loszufliegen. Experten raten daher, den Insekten auch auf dem Balkon Nahrung anzubieten. Dabei sind spezielle Blüten gefragt, die Pollen und damit Nektar produzieren.
Ein Paradies und ein willkommenes Buffet für Insekten sind Pflanzen mit offenen üppigen Blüten. So können die Bienen zum Inneren der Blüte vordringen und dort ihren Nektar sammeln. Ideal sind Pflanzen, die zwischen März und Oktober blühen, etwa Goldlack und Wandelröschen, Kapuzinerkresse, Männertreu und Löwenmäulchen. Auch die meisten Kräuter wie etwa Salbei, Rosmarin, Verbene Thymian und Pfefferminze sind bienenfreundlich und daneben auch sehr pflegeleicht. Viele Gemüsepflanzen, die auf dem Balkon gedeihen, sind exzellente Nahrungsquellen für Insekten. Dazu gehören Tomaten, Zucchini, Bohnen, Auberginen und Zuckermais.
Damit die grüne und bunte Pracht auch bei starker Sonneneinstrahlung gedeiht, ist es nötig, sie mehrmals am Tag zu gießen. Blumen, Bäumchen, Kräuter und Gemüse brauchen auf einem Sonnenbalkon weitaus mehr Wasser als an schattigeren Standorten, am besten morgens und abends.
Rhododendron gedeiht am besten mit kalkfreiem Regenwasser.
Immergrüne Pflanzen benötigen auch im Winter etwas Wasser, allerdings soll dann die Wassermenge deutlich geringer ausfallen als in den warmen Monaten.
Balkonkästen mit Wasserspeichern - bequem und zuverlässig
Spezielle Wasserspeicherkästen mit eingebauten Wassertanks machen die Balkonpracht für mehrere Tage im Bezug auf Flüssigkeit autark. Die Wasserversorgung funktioniert erst, wenn die Pflanzen richtig eingewachsen sind. Die Erde muss dabei gut durchwurzelt sein. Daher sollten die Pflanzen in den Wasserspeicherkästen vier Wochen lang wie sonst üblich gegossen werden. Ein Überlauf verhindert, dass die Pflanzen bei Regen im Wasser stehen.
Die idealen Töpfe und die richtigen Standorte wählen
Auch hitzeresistente Balkonpflanzen vertragen es nicht, wenn sie in der prallen Sonne stehen, vor allem, wenn sie in schwarzen Töpfen eingepflanzt sind. Die Wurzeln können überhitzen, werden träge, nehmen zu wenig Wasser auf und welken. Daher sollten die Kübel so platziert sein, dass sie sich gegenseitig beschatten können.
Regelmäßig düngen
Neben ausreichender Feuchtigkeit brauchen Balkonpflanzen zusätzliche Nährstoffe. Granulierter Depotdünger in der Blumenerde erfüllt die Aufgabe, Nährstoffe einzubringen. Wenn die Pflanzen schon eingetopft sind, ist ein flüssiger Langzeitdünger ideal, der sich ins Gießwasser mischen lässt. Färben sich die Blätter nach einigen Monaten hellgrün, deutet das auf Nährstoffmangel hin.
Hochwertige Blumenerde wählen
Balkonpflanzen benötigen gute Pflanzenerde. Die Töpfe sind in den meisten Fällen begrenzt und eng. Damit das Wasser und der Dünger in der Pflanzenerde verbleiben, und damit die Wurzeln in der Lage sind, beides aufzunehmen, ist qualitativ hochwertige Erde unverzichtbar. Minderwertiges Substrat verliert schnell Qualität. Die Erde vernässt dann, sackt zusammen und verursacht im Lauf der Zeit Staunässe und Wurzelfäulnis.
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