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Faulbaum (Rhamnus frangula)
Quelle: Franck Hidvégi, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Super Insekten-pflanze

FaulbaumPulverholz

Rhamnus frangula

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Gehölz winterhart Super Insektenpflanze Wichtiges Vogelschutznährgehölz giftig
  • Einheimischer Vertreter der Kreuzdorngewächse
  • Bis zu fünf Metern hoch, laubabwerfen
  • Vor allem an feuchten bis staunassen Standorten
  • Weiße Blüten in kleinen Gruppen in den Blattachseln
  • Schwarze Steinfrüchte in allen Reifungsstadien vorzufinden
  • Bestäubung durch Honigbienen, Fliegen, Wespen und Käfer
  • Wichtiges Raupenfutter für 29 Schmetterlinge
  • Mit seinen Beeren wichtige Futterpflanze für Vögel
  • Alte Heilpflanze gegen Verstopfung
  • Holzkohle früher für Schießpulver verwendet
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: normal
Wasser: feucht bis frisch
Nährstoffe: normaler Boden
Salzverträglich: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Gehölz
Wuchs: Großstrauch, selten auch Kleinbaum
Höhe: 2,5 - 5 m
Breite: 1,75 - 3 m
Zuwachs: 20 - 60 cm/Jahr
windverträglich: ja
frostverträglich: bis -40 °C (bis Klimazone 3)
Wurzelsystem: Tiefwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: gelb
Blühzeit:
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Blütenform: unscheinbar, vierzählig
Selbstbefruchter: ja
🍊 Frucht
Fruchtreife:
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Fruchfarbe: rot bis schwarz
Fruchgröße: erbsengroß
Fruchtaroma: giftig, widerlich bitter
🍃 Laub
Blattfarbe: grün, im Herbst gelb
Blattphase: sommergrün
Blattform: erlenartig, verkehrt-eiförmig, zugespitzt
🐝 Ökologie
Wildbienen: 4 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert)
Schmetterlinge: 2
Raupen: 30 (davon 1 spezialisiert)
Schwebfliegen: 2
Käfer: 2
Nektarwert: 3/4 - viel
Pollenwert: 3/4 - viel
fressende Vogelarten: 36
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz: ja
als Landeplatz angeflogen: gut
fressende Säugetierarten: 11

Thematisch passende Pflanzen:

🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage:

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist giftig: alle Pflanzenteile giftig
Pflanzen je ㎡: 1
Jahreszeitlich Aspekte: Herbstfärbung
Eignung im Hortus:
Was bedeutet Hortus?
gut geeignet für Pufferzone
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Rosenartige
Familie: Kreuzdorngewächse
Gattung: Kreuzdorn

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Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Faulbaum?

Faulbaum (Rhamnus frangula) ist ein einheimischer, zweieinhalb bis fünf Meter hoher laubabwerfender Baum mit längsrissiger graubrauner Rinde. Man findet das Mitglied der Kreuzdorngewächse (Rhamnaceae) an feuchten bis staunassen Stellen in Laubmisch- und Nadelwäldern, Erlenbrüchen, Birkenmooren und Auwäldern häufig zusammen mit Erlen, Traubenkirschen und Roter Heckenkirsche.

Bei den jungen Trieben ist die Rinde zunächst grau bis rotbraun, ebenso behaart und von zahlreichen länglichen Lentizellen übersät. Die gestielten Laubblätter sind 3-6 Zentimeter lang, breit-eiförmig bis breit-elliptisch, am Grund breit keilförmig und am Ende stumpf mit glattem Rand. Die Blattnerven steigen bogig auf und sind auf beiden Blattseiten behaart.

Die zwittrigen fünfzähligen Blüten sind recht unscheinbar und erscheinen zusammen mit den Laubblättern und stehen in Gruppen von 3-7 in den Blattachseln. Sie sind langgestielt, mit dreieckigen weißen Kronblättern, die unten zu einer glockenförmigen Röhre verschmolzen sind. Aus den freistehenden Fruchtknoten entwickeln sich kugelige, 7-8 Millimeter große Steinfrüchte mit zwei oder drei Kernen und saftigem Fruchtfleisch. Während der Reife verfärben sie sich von grün über rot zu schwarzviolett. Blüte und Frucht ziehen sich über viele Wochen hinweg, sodass man am gleichen Ast mitunter sowohl Blüten als auch reife Früchte antrifft.

Faulbaum im Garten

Standort

Der Faulbaum bevorzugt einen sandigen bis tonigen, mäßig nährstoffreichen Boden, der feucht bis staunass sein darf. Kalk verträgt er, der Stand sollte sonnig bis halbschattig sein. Zudem gilt er als winterhart.

Schnitt

Viel pflegende Schnitte benötigt der Faulbaum nicht. Ab und zu sollte man abgestorbene Äste entfernen und einen Verjüngungsschnitt durchführen.

Vermehrung

Am einfachsten erfolgt die Vermehrung des Faulbaumes mit den kleinen Selbstaussaaten, die sich regelmäßig in der Nähe des Baumes finden. Ebenso gut kann man Steckhölzer nehmen oder von niederliegenden Trieben Absenker machen.

Verwendung

Der Faulbaum ist für alle feuchten Stellen im Garten geeignet, ob am Rand eines Baches oder eines Gartenteiches, einzeln oder in kleinen Gruppen. Er dient als Bienenweide und wichtiges Vogelnährgehölz, an dem die gefiederten Hungermäuler fast das ganze Jahr über Beeren vorfinden. Zudem kann man sich sein dichtes Wurzelsystem als Bodenfestiger an Hängen und Böschungen zunutze machen.

Schädlinge

Mit seinem intensiven Geruch hält sich der Faulbaum die meisten Schädlinge vom Leib, wenn man von den Raupen einiger Schmetterlinge absieht. Ansonsten finden sich zeitweise Blattflecken, die von Rostpilzen stammen.

Ökologie

Kein anderes einheimisches Gehölz hat eine ähnlich lange Blütezeit oder trägt so viele Entwicklungsstadien von der Blüte bis zur ausgereiften Frucht am selben Ast. So ist es kaum verwunderlich, dass er im heimischen Garten ebenso wie in der freien Natur eine ökologisch wichtige Rolle spielt.

Der Faulbaum ist selbstbestäubend, hat aber gegen die fleißige Mithilfe von Bienen, Fliegen, Wespen und Käfern nichts einzuwenden. Der Nektar ist frei zugänglich, sodass sich eine große Artenvielfalt zum Sammeln einfindet. Außer von Honigbienen werden Pollen und Nektar von den Wildbienen die Waldrand-Sandbiene (Andrena fulvida), Schlehen-Lockensandbiene (Andrena helvola) und die Furchenbiene Lasioglossum minutulum.

29 Schmetterlinge besuchen den Faulbaum vor allem wegen seiner Blätter als Raupenfutter. Nektar sammeln hier nur der Wacholder-Glasflügler (Synanthedon spuleri) und der Gelbgeringte Birken-Glasflügler (Synanthedon scoliaeformis). An den Blättern nagen der namenstragende Faulbaum-Glasflügler (Synanthedon stomoxiformis) und der Faulbaum-Bläuling (Celastina argiolus) wie auch der bekannte Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni).

Die reifen Beeren werden von Vögeln verzehrt, die so auch die Ausbreitung des Faulbaumes übernehmen.

Wissenswertes

Der Name Faulbaum rührt vom charakteristisch fauligen Geruch der frischen Rinde. Dagegen leitet sich der botanische Gattungsname von griechisch rhámnos, Dornenstrauch, der Artname frangula von lateinisch frangere, brechen ab, da die Zweige recht brüchig sind.

Die Rinde des Faulbaumes nutzt man seit dem 14. Jahrhundert als Abführmittel, das Holz zur Gewinnung einer sehr reinen und porösen Holzkohle. Sie diente über Jahrhunderte neben Schwefel und Salpeter zur Herstellung von Schwarzpulver. Daher rührt auch die volkstümliche Bezeichnung Schießpulverbaum oder Pulverholz für den Faulbaum.

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Fotos (8)

Frucht Faulbaum
Quelle: Franck Hidvégi, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Blüte Faulbaum
Quelle: Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Faulbaum
Quelle: Franz Xaver, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Rinde Faulbaum
Faulbaum: Rinde
Blatt Faulbaum
Faulbaum: Blatt
Rinde Faulbaum
Faulbaum: Rinde
Blatt Faulbaum
Faulbaum: Blatt
Gesamte Pflanze Faulbaum
Faulbaum: Gesamte Pflanze

Sortentabelle

Rhamnus frangula
Quelle:Franck Hidvégi, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Rhamnus frangulaFaulbaum
  • heimisch
Rhamnus frangula 'Asplenifolia'
Rhamnus frangula 'Asplenifolia'Farnblättriger Faulbaum 'Asplenifolia'
  • heimisch
Rhamnus frangula 'Fine Line'
Rhamnus frangula 'Fine Line'Faulbaum 'Fine Line'
  • heimisch
PflanzeWuchsStandortBlüteKaufen
FaulbaumRhamnus frangulaWildform

Großstrauch, selten auch Kleinbaum
2,5 - 5 m
1,75 - 3 m

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selbst befruchtend
ab 3,30 €
Farnblättriger Faulbaum 'Asplenifolia'Rhamnus frangula 'Asplenifolia'farnblättriges Laub

locker, überhängende Zweige, langsamwachsend
1,5 - 2,5 m
1,2 - 1,5 m

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ab 8,90 €
Faulbaum 'Columnaris'Rhamnus frangula 'Columnaris'pflegeleichtes Gehölz

aufrecht, verzweigt
2,5 - 3 m
80 - 100 cm

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Faulbaum 'Fine Line'Rhamnus frangula 'Fine Line'schlanker Wuchs, filigranes Laub

aufrecht, dicht, schmal
1,5 - 2,5 m
40 - 75 cm

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ab 14,50 €
Faulbaum 'Minarette'Rhamnus frangula 'Minarette'säulenförmiger Wuchs

säulfenförmig
1,5 - 3 m
50 - 75 cm

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Häufige Fragen

Wo kann man Faulbaum kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Faulbaum kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.

Wofür ist Faulbaumrinde gut?

Der Mensch nutzt die Faulbaumrinde seit dem 14. Jahrhundert als Abführmittel. Seine Inhaltsstoffe sollen den Baum vor Wildverbiss schützen. Die Rinde enthält bis zu sieben Prozent Anthrachinon-Glykoside wie Glucofrangulin und Frangulaemodin. Sie gelangen unverändert in den Dickdarm, wo Darmbakterien den Zuckeranteil entfernen und Anthrachinon freisetzen. Dieses verhindert die Resorption von Natrium und Wasser, sorgt aber umgekehrt für einen Einstrom von Flüssigkeit und Natrium zusammen mit Kalium, Calcium und Chlorid. Dadurch wird der Stuhl weich und sein Volumen steigt, was die Ausscheidung erleichtert.

Von einem regelmäßigen Gebrauch von Faulbaumrinde als Laxans ist dringend abzuraten. Sie bringen den Elektrolythaushalt gründlich durcheinander und kann schlimmstenfalls zu schwerwiegenden Beschwerden bis hin zu Herzrhythmusstörungen führen. Außerdem interagiert er mit einigen Medikamenten, die ebenfalls den Mineralstoffhaushalt verändern, beispielsweise Diuretika und Herzmedikamente. Kinder wie auch Frauen in Schwangerschaft und Stillzeit sollten auf Tee aus Faulbaumrinde verzichten.

Wert für Insekten und Vögel

Faulbaum ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge, Schmetterlingsraupen und Vögel

Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Schmetterlinge:
0
Raupen spezialisiert:
0
Raupenarten:
0
Schwebfliegenarten:
0
Käfer:
0
fressende Vogelarten:
0
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz
ja
als Landeplatz angeflogen
gut
fressende Säugetierarten:
0

Wildbienenarten

Schmetterlingsarten

Schwebfliegen

Käfer

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Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
15.01.2024