Was ist Wintergrüne Ölweide?
Wintergrüne Ölweide, Immergrüne Ölweide oder Ebbings Ölweide (Elaeagnus x ebbingei) ist ein Kultivar der Ölweide, der erst spät im Herbst blüht. Die straff aufrecht wachsenden und wenig verzweigten mehrstämmigen Sträucher werden nur 2-3 Meter hoch. Wintergrün ist relativ: Ihre Blätter behalten sie nur in ausgesprochen milden Wintern. Sie sind wechselständig, ledrig, lanzettlich geformt mit ganzem Rand, oberseits dunkelgrün, auf der Unterseite durch Sternhaare silbriggrau.
Die Blüten der Wintergrünen Ölweide sind cremeweiß und duften intensiv; sie erscheinen erst im Oktober und November. So kurz vor der Kälte gibt es meistens nur wenige Steinfrüchte, wenn überhaupt; falls doch, so sind diese orange-grün und länglich; die Fruchtreife erfolgt erst im darauffolgenden Frühjahr.
Wintergrüne Ölweide im Garten
Standort
Die wärmeliebende Wintergrüne Ölweide braucht einen feuchten bis mäßig trockenen, durchlässigen und humosen Boden mit leicht saurem oder alkalischen pH-Wert. Dabei kommt sie mit so ziemlich jeder Gartenerde klar, die ruhig auch steinig oder sandig ausfallen darf. Sie ist ein Flachwurzler. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig und windgeschützt sein. Im Winter ist die Wintergrüne Ölweide wenig frostempfindlich; sie hält bis zu -23 °C aus. Dann sollte der Wurzelbereich aber nicht zu feucht stehen. Das gilt insbesondere für Kübelpflanzen.
Schnitt und Pflege
Wintergrüne Ölweide braucht kaum Pflege; auch ein Schneiden ist nur nötig, wenn Du sie in Form bringen möchtest. Sie gilt als gut schnittverträglich.
Vermehrung
Die Wintergrüne Ölweide lässt sich als Hybride nur vegetativ zuverlässig vermehren. Dazu verwendet man halbverholzte Stecklinge, die in feuchter Erde schnell bewurzeln. Auch Absenker von tiefliegenden Zweigen sind möglich.
Verwendung
Eher ungewöhnlich für eine Ölweide: Elaeagnus x ebbingei kann man auch als Hecke oder am Spalier ziehen. Als Hecke oder ganz normaler Strauch bietet sie mit ihren dichtstehenden Zweigen guten Blickschutz und Windschutz. Das dichte Wurzelwerk gibt auch einen ausgezeichneten Bodenfestiger an Hängen und Böschungen. In Kübeln gepflanzt lässt sie sich auch auf Balkon und Terrasse bringen – auch als transportabler Sichtschutz.
Sie ist wie andere Ölweiden salzverträglich und rauchhart – daher kommt sie auch mit den Abgasen in der Innenstadt und dem Streusalz an im Winter gestreuten Wegen problemlos klar. Kein Wunder, dass man sie häufig innerorts in Parks und Grünanlagen anpflanzt.
Schädlinge
Gegenüber Schädlingen und Krankheiten ist die Wintergrüne Ölweide ziemlich unempfindlich. Problematisch kann allerdings die Rotpustelkrankheit werden, hervorgerufen durch den Pilz Nectria cinnabaria. Er hinterlässt auf der Rinde charakteristische rot-orange Pusteln. Befallene Äste müssen umgehend entfernt und über den Restmüll entsorgt werden, denn die Rostpustelkrankheit breitet sich schnell aus und kann viele Gartengehölze wie Obstbäume und Beerensträucher befallen. Umso wichtiger ist eine umfassende Hygiene beim Gehölzschnitt.
Ökologie
Die Blüten aller Ölweiden bieten zahlreichen Insekten Nahrung, und die dichten Sträucher werden von Vögeln gerne zum Nestbau und als Versteck genutzt. Sie machen sich im späten Winter auch über die erst im Folgejahr reifenden, kleinen ovalen Früchte her. Interessant für Insekten ist vor allem die extrem späte Blütezeit – das macht die Wintergrüne Ölweide zu einem idealen Bestandteil im Trachtfließband, das Insekten die ganze Saison über Futter liefert. Eine Selbstbefruchtung ist nicht möglich, sodass die Pflanzen auf tierische Hilfe angewiesen sind. Das erklärt die oft spärliche Ernte, da im Spätherbst nur noch vergleichsweise wenige Insekten unterwegs sind.
Ihre geringen Bodenansprüche sind nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass die Wintergrüne Ölweide sich selbst um ihren Dünger kümmert – zumindest, wenn es um Stickstoff geht. Sie verfügt über eine ausgeprägte Mykorrhiza, in der sie mit Pilzen Nährstoffe gegen Zucker aus der Photosynthese eintauscht. Das kann man sich im Garten mit kargen Nährstoffen auch bei Obstbäumen zunutze machen: Die wachsen und fruchten mit der Ölweide in der Nachbarschaft deutlich besser.
Wissenswertes
Die Wintergrüne Ölweide ist eine Hybride aus Großblättriger Ölweide und Dorniger Ölweide, Elaeagnus macrophylla x Elaeagnus pungens, die 1929 im niederländischen Den Haag auf Betreiben des Gärtners Simon Godfried Albert Doorenbos (1891-1980) erstmals in den Handel kam.
Von Elaeagnus x ebbingei gibt es auch eine Reihe von Sorten im Gartenfachhandel, wie ‚Limelight‘ mit in der Mitte hellgrün und gelb gefleckten Blättern und ‚Gilt Edge‘ mit großen glänzenden Blättern mit schmalem gelbem Rand.