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Apfelrose (Rosa villosa)
Andrea Moro, 4.0,
Super Insekten-pflanze

Apfelrose

Rosa villosa

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Gehölz winterhart Super Insektenpflanze Wichtiges Vogelschutznährgehölz essbar
  • In Europa weit verbreitete einheimische Wildrose
  • Buschiger Wuchs, bis zu zwei Meter hoch, sommergrün
  • Kalkreiche, stickstoffarme und eher trockene Böden bevorzugt
  • Geeignet für Sonne oder Halbschatten
  • Gute Boden- und Hangbefestigung
  • Einfache vegetative Vermehrung mit Ausläufern und Stecklingen
  • Große, rosafarbenen Blüten hervorragende Futterquelle für viele Insekten
  • Die dekorativen Hagebutten dienen vielen Tieren als Winterfutter
  • Vögel nutzen sie wegen ihrer Stacheln gerne als Nistmöglichkeit
  • Früchte lassen sich zu Früchtetee oder Marmelade verarbeiten
🏡 Standort (bevorzugt)
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: durchlässig bis humos
Wasser: frisch bis trocken
Nährstoffe: normaler Boden
PH-Wert: basisch / kalk
🌱 Wuchs
Pflanzenart: Gehölz
Wuchs: aufrecht
Höhe: 1,5 - 2 m
Breite: 1 - 1,2 m
frostverträglich: bis -28 °C (bis Klimazone 5)
Wurzelsystem: Tiefwurzler

Thematisch passende Pflanzen:

🌼 Blüte
Blütenfarbe: rosa
Blühzeit:
Blütenform: schalenförmig
🍃 Laub
Blattfarbe: mattgrün
Blattphase: sommergrün
Blattform: samtig, filzig
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): selten
Gefährdung (Rote Liste): Vorwarnliste
Wildbienen: 40 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert)
Raupen: 40 (davon 5 spezialisiert)
Schwebfliegen: 3
Käfer: 3
Nektarwert: 2/4 - mäßig
Pollenwert: 2/4 - mäßig
fressende Vogelarten: 27
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz: ja
fressende Säugetierarten: 27

Thematisch passende Pflanzen:

🌐 Einheimische Verbreitung

floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist essbar Verwendung: Tee, volksmed. Nutzung
Eignung im Hortus:
Was bedeutet Hortus?
gut geeignet für Pufferzone
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Rosenartige
Familie: Rosengewächse
Gattung: Rosen

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Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist eine Apfelrose?

Die Apfelrose gehört zu den Rosengewächsen (Rosaceae). Der Artname rührt von den haarigen Blättern (villosa, lat. behaart), weswegen man sie zu den Filzrosen (Vestitae) zählt. Wild wächst sie in den Mittelgebirgen von den Pyrenäen bis zum Kaukasus, wo sie warme, trockene Böden mit wenig Stickstoff und reichlich Kalk bevorzugt.

Die Apfelrose wächst als bis zwei Meter hohe und 1,50 Meter breite Sträucher, die viele unterirdische Ausläufer bilden. Ihr Erscheinungsbild ist dicht und gedrungen. Die sommergrünen Blätter werden im Herbst abgeworfen.

Anfangs sind die jungen Triebe rötlich-braun und leicht behaart, später werden sie glatt und dunkelbraun. Die wenigen Stacheln sind relativ klein und nadel- bis borstenförmig.

Die Blätter sind unpaarig gefiedert, mit mattgrünen elliptischen Einzelblättern, die 3-5 cm lang und bis 2 cm breit werden. Ihre Oberseite ist wenig behaart, die Unterseite mit Drüsenhaaren weich befilzt. Die Ränder sind doppelt gesägt.

Ihre Blüten erreichen 4-5 cm Durchmesser und sind innen weiß, nach außen hin rosa bis karminrot, schwach duftend und mit vielen Staubgefäßen versehen. Sie stehen einzeln, zu zweit oder zu dritt. Apfelrosen sind selbststeril, benötigen also für die Bestäubung durch Insekten den Pollen anderer Individuen.

Die Früchte der Apfelrose sind bis zu 2,5 cm große, länglich-ovale Hagebutten, dunkel orangerot und glänzend. An ihrer Spitze bleiben die Kelchblätter der Blüten lange erhalten. Beim Berühren verströmen die zahlreichen Drüsenhaare einen leichten Apfelduft – daher auch die Bezeichnung Apfelrose und der alte lateinische Name Rosa pomifera (apfeltragende Rose). Ihre essbaren, leicht säuerlichen Hagebutten sind die größten der einheimischen Wildrosen und reich an Betacarotin, Vitamin C und ätherischen Ölen, die ihnen einen typischen Geruch verleihen. Man verwendet sie daher gerne für Früchtetees oder Marmeladen.

Die Apfelrose im Garten

Quelle: Andrea Moro, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Standort

Apfelrosen bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort und tiefgründige, kalkreiche Stein- oder Sandböden. Trockenheit im Sommer ist kein Problem, dauerhaft hohe Bodenfeuchte vertragen sie nicht.

Schnitt

Geschnitten wird die Apfelrose nach der Blüte, sodass sie noch genügend frische Triebe mit neuen Blütenanlagen bilden kann. Wann und wie genau, erklären wir detailiert in unserem Ratgeber Apfelrose richtig schneiden.

Vermehrung

Eine Vermehrung erfolgt am leichtesten durch Ausläufer oder Stecklinge. Wesentlich mühsamer ist die Aufzucht aus den Samen der Hagebutten.

Verwendung

Apfelrosen eignen sich gut für Hecken und Gruppen, sind aber auch als schöne Solitäre zu gebrauchen. An Böschungen und Hanglagen sorgen sie mit ihren zahlreichen Ausläufern für eine Befestigung des Bodens. Ebenso nutzt man sie zur Randbepflanzung von Gehölzen und für Bauerngärten. Im Sommer bestechen die hübschen großen Blüten, im Winter zieren die weithin sichtbaren Hagebutten die blattlosen Sträucher.

Ökologie

Quelle: Jedesto, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die Apfelrose ist eine hervorragende Bienenweide, die außer von Honig- und Wildbienen auch von vielen anderen Insekten gerne besucht wird. Dazu gehören Schwebfliegen, Fliegen und Käfer. In der kalten Jahreszeit dienen die Hagebutten Vögeln als Winterfutter. Wegen der Stacheln bietet sie ihnen darüber hinaus eine gute Nistmöglichkeit, die Katzen und andere Beutegreifer fernhält.

Wissenswertes

Neben der klassischen Wildform mit ungefüllten Blüten gibt es auch welche mit halbgefüllten. Dadurch haben sie weniger Staubblätter – als Insektenfutter sind daher die wilden Formen besser geeignet, die zudem mehr Früchte ansetzen.

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Fotos (6)

Gesamte Pflanze Apfelrose
Andrea Moro, 4.0,
Blüte Apfelrose
Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, 4.0,
Frucht Apfelrose
Michael Wolf, 3.0,
Blatt Apfelrose
Andrea Moro, 4.0,
Blüte Apfelrose
Jedesto, 4.0,
Gesamte Pflanze Apfelrose
Andrea Moro, 4.0,

Sortentabelle

Rosa villosa
Andrea Moro, 4.0,
Rosa villosaApfelrose
  • heimische Wildform
PflanzeWuchsStandortBlüteKaufen
ApfelroseRosa villosaWildform aufrecht
1,5 - 2 m
1 - 1,2 m

ab 9,65 €
Halbgefüllte Apfelrose 'Duplex'Rosa villosa 'Duplex'1 - 1,5 m
90 - 120 cm

Häufige Fragen

Wo kann man Apfelrose kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Apfelrose kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.

Wie hoch wird eine Apfelrose?

Die Apfelrose Rosa villosa wird eineinhalb bis zwei Meter hoch und ähnlich breit. Dabei bildet sie dichte und gedrungene Büsche mit wenigen nadelförmigen oder borstigen Stacheln.

Wann Apfelrose pflanzen?

Junge Apfelrosen aus dem Gartenfachhandel pflanzt man am besten zeitig im Frühjahr oder im Herbst. Im ersteren Falle ist man vor unvermuteten frühen Frösten sicher, die können den Wurzeln schaden, wenn die Apfelrose gerade erst frisch gepflanzt worden ist.

Wann schneidet man Apfelrosen?

Apfelrosen solltest Du am besten erst nach der Blütezeit schneiden. Dann kann sie noch reichlich neue Triebe mit Anlagen für die Blüte im darauffolgenden Jahr ausbilden. Detailierte Informationen zum Schnitt findest in unserem Ratgeber Apfelrose richtig schneiden.

Wie sieht eine Apfelrose aus?

Apfelrosen bilden bis zu zwei Meter hohe und breite Sträucher mit reichlich unterirdischen Ausläufern. Junge Triebe sind rotbraun und dünn behaart, später sind die Äste dunkelbraun und kahl. Stacheln werden nur wenige produziert, diese sind nadelförmig oder borstenförmig und relativ klein. Bei den unpaarig gefiederten Blättern werden die Fiedern 3-5 Zentimeter lang und zwei Zentimeter breit, mit einer kaum behaarten Oberseite, einer weich filzigen Unterseite und einem doppelt gesägten Rand. Die schwach duftenden Blüten werden 4-5 Zentimeter breit, mit einer weißen Mitte und zum Rand hin zunehmend dunkler rötlicher Farbe. Bei den Früchten handelt es sich bei der Apfelrose um 2-3 Zentimeter lange, länglich-ovale Hagebutten mit einer glänzend dunkelrot-orangenen Schale, bei der die Kelchblätter an der Spitze erhalten bleiben. Sie sind die größten unter den einheimischen Hagebutten und weisen einen typischen leichten Apfelduft auf, der dem Strauch zu seinem Namen Apfelrose verholfen hat.

Kann man Apfelrose essen?

Apfelrosen – oder zumindest ihre Hagebutten – kann man essen. Sie bilden unter unseren einheimischen Wildrosen die größten Früchte, die hier bis zu drei Zentimeter lang werden und eine glänzende orangerote Farbe aufweisen. Ihr Fruchtfleisch ist nicht nur bei Vögeln als Winterfutter beliebt, sondern auch beim Menschen für Hagebuttenmarmelade, Gelee, Hagebuttentee oder als Bestandteil von Früchtetee.

Wert für Insekten und Vögel

Apfelrose ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlingsraupen und Vögel

Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Raupen spezialisiert:
0
Raupenarten:
0
Schwebfliegenarten:
0
Käfer:
0
fressende Vogelarten:
0
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz
ja
fressende Säugetierarten:
0

Wildbienenarten

Schmetterlingsarten

Schwebfliegen

Käfer

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Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
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Sebastian Hadj Ahmed
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16.01.2024