Bienenfreundliche Heckenpflanzen - wichtige Pollen- und Nektarspender
Große Pflanzen – viele Blüten – reichlich Futter
Freust Du Dich auch ungemein, wenn es bei Dir im Garten in den Sträuchern summt und brummt? Viele Heckenpflanzen sind eine gute Bienenweide, denn allein wegen ihrer schieren Größe und zahlreichen Blüten bieten sie reichlich Nahrung.
Unsere hungrigen Freunde freuen sich besonders, wenn sie immer irgendwo etwas zum Futtern finden.
Hummeln und andere Wildbienen sind je nach Art zu unterschiedlichen Zeiten aktiv und benötigen genau dann besonders viel Pollen für ihre Brut und Nektar als Flugbenzin.
Honigbienen suchen dagegen durchgehend nach Essbarem: im Frühjahr um das erwachte Volk wieder schnell heranwachsen zu lassen, im Sommer zum Füttern der Larven und für erste Honigvorräte, und im Herbst müssen ausreichende Reserven für den Winter angelegt werden.
Trachtenfließband aus guten Bienenweide-Hecken
Imker sprechen von einem Trachtenfließband – Tracht nennt man alles, was die Tiere an Essbarem in ihren Stock bringen: Nektar und Honigtau für Honig, Pollen für Bienenbrot (Perga). Im Idealfall hält Dein Garten Futter am laufenden Band bereit; bienenfreundliche Hecken mit Blüten im Frühling und Sommer sind da mit ihrem Blütenreichtum ein wichtiger Bestandteil. Dazu dann noch die passenden bienenfreundlichen Stauden und Blumen, die im Hochsommer und Herbst blühen – perfekt!
Auch andere Tiere profitieren von bienenfreundlichen Heckenpflanzen
Die bienenfreundlichen Hecken geben kein Solo nur für Bienen, andere Tiere profitieren mindestens ebenso: Angefangen von Vögeln, die sich in den Sträuchern verstecken, Nester bauen und sich gegebenenfalls über Früchte als Winterfutter freuen, bis zu Schmetterlingen, die die Blüten als Nektarquellen aufsuchen und ihre Eier an das prospektive Raupenfutter ablegen. Auch Kleinsäuger haben etwas davon, so wie Igel, die in den Hecken Unterschlupf suchen oder Haselmäuse und Siebenschläfer, die sich hier Früchte für den Winter sammeln.
Die Sal-Weide führen wir hier stellvertretend für die vielen heimischen Weiden-Arten auf, die mit ihrer besonders frühen und üppigen Blüte ab März der erwachenden Insektenwelt das erste gut gedeckte Büffet zur Verfügung stellen. Asch-Weide, Korb-Weide und Silber-Weide gelten allesamt als besonders ergiebige Bienenweiden und sind zudem auch Raupenfutter für zahlreiche Schmetterlinge.
Im Garten erweist sich die Sal-Weide als ausgesprochen genügsam und pflegeleicht; als klassische Pionierpflanzen kommt sie mit den meisten Böden klar und ist extrem gut schnittverträglich. Zudem lassen sich die meisten Weidenarten mit Stecklingen, die man einfach in den Boden steckt, leicht vermehren. Hier bewährt sie sich auch als exzellenter Bodenfestiger. Einzige Achillesverse: Besonders rauchhart sind Weiden nicht und damit nichts für vielbefahrene Straßenränder.
Kurz nach den Weiden blühen unsere Ahorne und bieten Bienen reichlich Nahrung. Ihr kleinster heimischer Vertreter ist der Feld-Ahorn, den man früher gerne als Windschutz und Grenzhecke auf Äckern pflanzte. Dort trug er ebenso wie im Garten als Heckenpflanze zur Artenvielfalt bei; er ist ein gutes Vogelschutzgehölz und dient vor allem Nachtfaltern als Raupenfutter.
Die unscheinbaren Blüten liefern reichlich Blüten und Nektar, und das Baumharz nutzen Honigbienen für die Herstellung von Propolis, ihrem alles desinfizierenden Kittharz. Als blickdichte Hecke kommt Feld-Ahorn auch mit längeren Trockenphasen problemlos zurecht, und viel Pflege braucht der genügsame Genosse auch nicht. Gegen Ende des Jahres besticht er mit bunter Herbstfärbung.
Himbeerhecken stehen gerne etwas windgeschützt und werden im Garten meist am Spalier gezogen. Je nach Erntezeit unterscheidet man zwischen Sommerhimbeeren und Herbsthimbeeren; die Himbeeren sind nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Vögeln und Kleinsäugern beliebt. Die Piepmätze bauen gerne ihre Nester in den stacheligen Hecken und verstecken sich darin.
Bienen kommen an der guten Bienenweide voll auf ihre Kosten und liefern gegebenenfalls einen sortenreinen Himbeerhonig. Himbeersträucher müssen regelmäßig geschnitten werden und bleiben leider nicht immer von Krankheiten oder Schädlingen verschont.
Im Handel gibt es zahlreiche Sorten, die sich in ihrer Fruchtzeit und den Früchten unterscheiden. Eine ähnlich gute bienenfreundliche Hecke gibt auch die nahe verwandte Brombeere (Rubus fruticosus).
Weißdorne bieten mit ihrer schieren Blütenfülle jede Menge Futter für Insekten – wenngleich die fischig riechenden Blüten vor allem Fliegen und Käfer anziehen bleibt auch genug für Honigbienen und Wildbienen übrig.
Zudem sind die dornigen Sträucher ein gutes Vogelschutzgehölz und im Winter ein Vogelnährgehölz mit zahlreichen Früchten, und Schmetterlinge finden hier Raupenfutter. Im Garten ist eine Weißdornhecke nicht nur bienenfreundlich, sondern auch pflegeleicht und robust.
Mit viel Sonne blüht und fruchtet die Wildhecke besonders reichlich; im Sommer kommt sie auch mit längeren Trockenphasen klar und braucht kaum gegossen oder geschnitten zu werden.
Die Sauerkirsche wächst als kleiner Baum oder vielstämmiger Strauch, in dem sich Vögel gerne verstecken und Nester bauen. Praktischerweise liefern die Hecken im Herbst auch leckere Früchte, die für große zweibeinige und kleine vierbeinige Säuger eine rechte Delikatesse darstellen.
Im Frühling glänzen sie mit zahllosen wohlriechenden Blüten, die von Honig- und Wildbienen umschwirrt werden. Für die Blätter als Raupenfutter interessieren sich Schmetterlinge.
Leider ist die gute Bienenweide recht anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Ansonsten braucht sie einen frischen Boden und reichlich Sonne, damit sie reichlich blüht und fruchtet. Ebenso wichtig ist regelmäßiges Schneiden, damit die Hecke in Form bleibt.
Die Früchte der Vogelkirsche sind bei Vögeln als Winterfutter wesentlich beliebter als beim Menschen; der bedient sich lieber bei denen der Kulturform, der Süßkirsche, zu deren Eltern der Strauch oder kleine Baum gehört. An den Kirschen bedienen sich zudem zahlreiche Kleinsäuger wie Mäuse und Schläfer.
Dafür gehören die zahllosen duftenden Blüten mit ihren hohen Nektar- und Pollenwerten allein den Insekten; die ausgezeichnete Bienenweide ist vor allem für Honigbienen und Wildbienen attraktiv, und Schmetterlinge nutzen das Grün als Raupenfutter.
Eine Vogelkirschenhecke muss regelmäßig geschnitten werden und braucht reichlich Sonne, damit sie ordentlich blüht und viele Kirschen produziert. Sie ist so robust, dass man sie häufig als Unterlage für Edelkirschen verwendet.
Gemeiner Schneeball ist eine schöne Blühhecke, die im Frühsommer mit ihren riesigen Trugdolden auffällt. Alles Show – die großen Schaublüten am Rand sollten Bestäuber anlocken, sind aber im Gegensatz zu denen weiter innen steril. Sie werden vor allem von Fliegen besucht, aber auch von Honigbienen, die hier reichlich Futter finden.
Schmetterlingen dient die Schneeballhecke als Nektarlieferant und Raupenfutter, und Vögel wissen die lange am Strauch verbleibenden kleinen roten Früchte als Winterfutter zu schätzen.
Im Vergleich zu anderen sonnenanbetenden Hecken kommt Gemeiner Schneeball auch mit recht schattigen Verhältnissen zurecht; zudem braucht er einen feuchten, nährstoff- und basenreichen Boden. Die blickdichten Hecken haben ein hohes Ausschlagvermögen und warten mit einer roten und orangenen Herbstfärbung auf. Schneeball gilt als robust, pflegeleicht und gut schnittverträglich.
Im beginnenden Sommer sind die Berberitzenhecken mit unzähligen gelben Blüten überzogen. Ein raffinierter Mechanismus sorgt dafür, dass die besuchenden Wildbienen, Honigbienen und Schmetterlinge ordentlich mit Pollen eingepudert werden.
Die gute Bienenweide ist auch bei Vögeln und Kleinsäugern beliebt, die sich in den stacheligen Büschen verstecken und im Herbst reichlich Winterfutter in Form länglicher roter Beeren finden. Reif sind sie auch für den Menschen genießbar, im Gegensatz zu den anderen leicht giftigen Pflanzenteilen.
Die bienenfreundliche Wildhecke ist windfest und bietet im Sommer guten Sichtschutz. Winterliche Fröste sind für sie ebenso wenig ein Problem wie sommerliche Trockenheit, und im Herbst verfärben sich die Blätter in bunten Herbstfarben.
Liguster gehört zu den beliebtesten Heckenpflanzen: Er ist robust, pflegeleicht, lässt sich praktisch in jede beliebige Form schneiden und kommt im Sommer auch mit längeren Trockenheiten gut klar. Die sommergrünen Hecken bieten einen guten Windschutz und Sichtschutz, wachsen sehr schnell und festigen den Boden.
Auch den tierischen Mitbewohnern hat die Ligusterhecke etwas zu bieten: Mit ihren sommerlichen weißen Blüten ist sie eine gute Bienenweide, die auch von Schmetterlingen und Schwebfliegen angeflogen wird, die Blätter dienen vor allem Nachtfaltern als Raupenfutter, und das gute Vogelschutzgehölz liefert den Piepmätzen neben Logis auch jede Menge Winterfutter. Die kleinen schwarzen Beeren sind für den Menschen leicht giftig.
Neben der Wildform gibt es im Handel Sorten mit panaschierten Blättern und unterschiedlichen Wuchsformen und -höhen.
Quelle: Krzysztof Ziarnek, Kenraiz, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Quelle: Stefan.lefnaer, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Quelle: Cbaile19, CC0, via Wikimedia Commons
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Quelle: ecmk/shutterstock.com
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Fleißiger Spätblüher
nicht heimische Wildform (Neophyt)Gehölzessbarlange Blühzeit
Blüte Juli – September
nicht heimisch
schnittbedürftig
rauchhart
trockenheitsverträglich
Der Straucheibisch treibt recht spät im Jahr seine großen und prachtvollen Blüten, die den Honigbienen vor allem reichlich Pollen für ihr täglich Bienenbrot, aber kaum Nektar liefern. Schmetterlinge gehen hier leider leer aus.
Im Garten lassen sich die bienenfreundlichen Hecken gut mit anderen Heckenpflanzen kombinieren, sind am Straßenrand rauchhart und kommen sowohl mit Feuchtigkeit als auch Trockenheit klar.
Ein bisschen divenhaft ist der Garteneibisch trotzdem: Die Hecke braucht viel Sonne und Wärme, bevorzugt eine hohe Luftfeuchtigkeit und ist „nur“ bis -17 °C frosthart. Zudem benötigt Straucheibisch einen windgeschützten Standort und regelmäßigen Schnitt.