Was ist Feld-Ahorn?
Feld-Ahorn (Acer campestre) oder Maßholder ist ein einheimischer Baum aus der Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Er ist in Laubwäldern, an Feldrändern und Waldrändern Europas weit verbreitet und wird häufig als Zierbaum angepflanzt. Als einzel- oder mehrstämmiger Baum oder verzweigter Strauch erreicht er eine Höhe von bis zu 15 Metern und wird bis zu 200 Jahre alt. Damit ist er der kleinste der einheimischen Ahornsorten.
Seine Rinde ist graubraun, anfangs glatt mit vielen Lentizellen, später borkig und längs- und querrissig. Die gestielten Blätter enthalten wie die Triebe Milchsaft und sind drei- bis fünflappig stumpf gelappt. Im Herbst färben sie sich goldgelb, seltener orange oder rot. Seine unauffälligen grün-gelben Blüten stehen in aufrechten Trauben oder verweigten Rispen. Später werden daraus die Ahorn-typischen Propellerfrüchte, zweiteilige groß geflügelte Nüsschen, anfangs leuchtend rot gefärbt und mit dichtem grauen Filz bedeckt, der mit der Zeit verschwindet und in der Reife die hellbraune Farbe freigibt.
Feld-Ahorn im Garten
Standort
Feld-Ahorn bevorzugt wie an seinen natürlichen Standorten einen nährstoffreichen, leicht feuchten Boden mit Sonne oder Halbschatten. Pralle Sonne oder länger anhaltende Trockenheit schaden ihm nicht.
Schnitt
Bei strauchartig wachsendem Feld-Ahorn muss man regelmäßig mit der Heckenschere für den richtigen Schnitt sorgen, nicht anders als bei einer Hecke aus Liguster oder Hainbuche. Er gilt als gut schnittverträglich.
Vermehrung
Die Vermehrung von Feld-Ahorn erfolgt mit Samen an Ort und Stelle oder in Töpfen vorgezogen. Viele der im Handel erhältlichen Zuchtsorten sind veredelt. Erfahrene Gärtner können im Winter pfropfen und im Spätsommer okulieren.
Verwendung
Je nach Wuchsform gibt der Feld-Ahorn im heimischen Garten einen schönen Solitär oder lässt sich als blickdichte Hecke pflanzen. Sträucher geben auch einen guten Bodenfestiger an Hängen und Böschungen.
Schädlinge
Blattläuse und Milben machen sich bevorzugt über das junge Grün her, wohingegen Schildläuse etwas ältere Triebe bevorzugen. Zu Verfärbungen führen die Welke-Krankheit (Verticillium spec.) und der Ahorn-Runzelschorf (Rhytisma acerinum). Mehltau kann bei feuchtem Wetter zum Problem werden.
Ökologie
Die nektarreichen Blüten bestäuben Fliegen, Honigbienen und Wildbienen, darunter 14 Sandbienen (Andrena spec.), Acker-Schmalbiene (Lasioglossum pauxillum) und die Rote Mauerbiene (Osmia bicornis). Die Honigbienen interessieren sich abgesehen vom Nektar auch für den von den zahlreichen Blattläusen produzierten Honigtau. Aus Nektar und Honigtau lässt sich bei großen Ahornbeständen dank der blütensteten Sammlerinnen ein sortenreiner Ahornhonig gewinnen. Er ist bernsteinfarben, cremig und hat einen mild malzigen Geschmack.
Mit seinen nahrhaften Blättern dient der Feld-Ahorn 23 Schmetterlingsarten als Raupenfutter, vor allem nachtaktiven Eulen, Spannern und Spinnerartigen. Dazu gehören auch gefährdete Arten wie der Braune Gebüsch-Lappenspanner (Trichopteryx polycommata), die Bleich-Gelbeule (Xanthia sulphurago) und der Gelbe Ringelfleck-Gürtelpuppenspanner (Cyclophora albiocellaria).
Vögeln dienen die dichten Kronen und Hecken des Feld-Ahorn als willkommenes Vogelschutz- und Nistgehölz.
Die recht häufigen Ahorngallen auf den Blättern des Feld-Ahorns sind auf die Tätigkeit von Gallmilben der namensgebenden Gattung Aceria wie der Ahorn-Gallmilbe (Aceria macrorhynchus) zurückzuführen.
Wissenswertes
Der Feld-Ahorn wurde zum Baum des Jahres 2015 gekürt.
Die Blätter des Feld-Ahorns sind essbar. Dabei sollte man sich auf die jungen Blätter beschränken, denn mit zunehmendem Alter werden sie derb und bitterlich. Früher hat Feld-Ahornblätter genau wie Sauerkraut eingemacht, indem man sie lagenweise mit Salz und Wasser in einem Behälter gestampft und einer natürlichen Milchsäuregärung unterzogen hat.
In der Naturheilkunde verwendet man die getrocknete Rinde des Feld-Ahorns in Wasser gekocht entzündungshemmend gegen Hautrötungen und als Tee gegen Magen-Darm-Beschwerden. Ansonsten ist er deutlich seltener in Gebrauch als seine größeren Verwandten.
Im Gegensatz zu anderen Ahornarten gilt der Feld-Ahorn als nicht giftig für Pferde und Kühe. Früher hat man die Blätter häufig als Viehfutter verwendet.
Im Gartenfachhandel bekommt eine Vielzahl verschiedener Zuchtsorten des Feld-Ahorns. Sie unterscheiden sich in Höhe, Wuchsform, Herbstfarbe und anderen Eigenschaften.
Das Laub von Feldahorn ist schnell kompostierbar
Das Herbstlaub von Acer campestre wird innerhalb von etwa einem Jahr zu wertvollem Laubkompost, den du zum Düngen deines Nutzgartens verwenden kannst. Nutze das Laub auch als Mulch, um den Boden vor Erosionen und Frost zu schützen. Ob als Kompost oder als Mulch – so förderst Du die Humusbildung.