https://www.naturadb.de/pflanzen/cirsium-oleraceum/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | humos |
Wasser: | feucht |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | aufrecht |
Höhe: | 50 - 150 cm |
frostverträglich: | bis -23 °C (bis Klimazone 6) |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | strahlenförmig, nur Röhrenblüten, unscheinbar |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | breitlanzettlich, variabel |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 84 (Nektar und/oder Pollen, davon 10 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 48 |
Raupen: | 19 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 45 |
Käfer: | 6 |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blätter, Blütenböden, Wurzeln Verwendung: Rohkost, Gemüse, Vitalgetränk |
Pflanzen je ㎡: | 7 |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Kohldistel oder Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum) ist ein Mitglied aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die ausdauernden krautigen Pflanzen werden bis zu anderthalb Meter hoch und in Westeuropa weit verbreitet; sie wachsen bevorzugt in nassen Wiesen, Auenwäldern und Staudenfluren, an Bachufern und Quellen.
Die Kohldistel entspringt einem waagerechten fleischigen und knospenbildenden Rhizom und trägt einen aufrechten, wenig verzweigten gerillten und innen hohlen Stängel. Die fiederspaltigen, 10-30 Zentimeter langen Blätter finden sich vor allem unten an der Pflanze in einer dichten Rosette, weiter oben sind sie nur spärlich verteilt. Sie sind weich und umfassen am Grund den Stängel herzförmig.
An den Enden der Triebe erscheinen 2-6 der charakteristischen wohlriechenden Korbblüten mit eiförmigen und weichdornigen, gelbgrünen Hochblättern, die die Blüten weit überragen. Dazwischen stehen die cremeweißen, selten hellvioletten bis zu zwei Zentimeter langen Röhrenblüten. Blüten werden erst im zweiten Jahr gebildet. Bei den Früchten handelt es sich um zusammengedrückte längliche Achänen mit rötlich-weißem Pappus.
Die Kohldistel mag es vor allem feucht und wächst am besten auf einem staunassen, nährstoff- und basenreichen, mäßig sauren bis milden und lockeren sandigen oder reinen Tonboden. Sie braucht viel Licht und steht am liebsten im Halbschatten.
Ein Schneiden ist nur zum Entfernen alter verwelkter Triebe notwendig. Man kann die vertrockneten Stängel auch als Nisthilfe für Wildbienen stehenlassen.
Die Vermehrung erfolgt mit Wurzelknöllchen oder mit Samen; die Kohldistel sorgt auch für Selbstaussaat.
Die Kohldistel mach sich gut an feuchten Stellen im Garten wie dem Rand eines Gartenteiches oder am Bachufer. Sie gilt als gute Bienenweide.
Schädlinge und Krankheiten sind bei der recht robusten Kohldistel eher selten anzutreffen, beispielsweise Rostpilze oder Mehltau. Jung sind sie ein gefundenes Fressen für Schnecken.
Die Bestäubung der Kohldistel erfolgt vor allem durch Bienen, Hummeln und Falter. Mit ihrem reichlich gebildeten Nektar und Pollen ist sie eine wichtige Futterpflanze und im Sommer entsprechend begehrt. Den Pollen sammelt die Wildbiene Megachile ligniseca. 19 Schmetterlinge nutzen sie als Nektarpflanze und/oder als Raupenfutter, etwa der Admiral (Vanessa atalanta), Distelfalter (Vanessa cardui) oder der Kaisermantel (Argynnis paphia).
Für die Verbreitung der Samen sorgen Wind und Wasser sowie Ameisen und Vögel, von denen sich vor allem Meisen und Finken im Herbst an den großen Fruchtständen ausgiebig zu schaffen machen.
In der Botanik gilt die Kohldistel als Stickstoff- und Feuchtigkeitszeiger. Als Futterpflanze ist sie von mäßigem Wert, da sie den meisten Tieren nicht besonders schmeckt und im Heu getrocknet zu Staub zerfällt. Sie ist ein beliebtes und wohlschmeckendes Gemüse, und aus den Samen lässt sich Öl gewinnen.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Ja, und sie wird sogar in asiatischen Ländern wie Japan als Gemüse eigens angebaut. Sie schmeckt unverwechselbar und hat einen leicht nussigen Geschmack. Das junge Kraut und die Wurzeln lassen sich wie Spinat kochen, und mit dem aus den getrockneten Wurzeln gewonnenen Pulver kann man Suppen und Saucen eindicken oder Kartoffelpüree würzen. Die Böden der jungen Blütenstände lassen sich ähnlich wie Artischocken verwenden, und in Italien landet sie vielerorts in der Minestrone.
Kohldistel ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen