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Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | frisch |
Nährstoffe: | normaler bis nährstoffreicher Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Verträgt Wurzeldruck: | ja, zur Unterpflanzung von Bäumen geeignet |
Thematisch passende Pflanzen:
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | ausladend, aufrecht, horstig, stark |
Höhe: | 60 - 80 cm |
Breite: | 60 - 80 cm |
frostverträglich: | bis -23 °C (bis Klimazone 6) |
Wurzelsystem: | Herzwurzler |
Thematisch passende Pflanzen:
Blütenfarbe: | rosa |
Blühzeit: | |
Blütenform: | traubenförmig |
Thematisch passende Pflanzen:
Blattfarbe: | blau-grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | variabel, dreilappig, gelappt, weich, gefiedert |
Wildbienen: | 3 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
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Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.
Tränendes Herz, Zweifarbige Herzblume, Marienherz oder Herzlstock (Dicentra spectabilis) ist eine aus Ostasien stammende beliebte Zierpflanze, die man besonders häufig in Bauerngärten findet. In Korea und im Norden und Westen Chinas wächst das Mitglied aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) in lichten und feuchten Bergwäldern.
Die mehrjährigen krautigen Stauden erreichen mit ihren überhängenden Zweigen eine Höhe von 60-80 Zentimetern. Unterirdisch halten sie sich mit einem kräftigen Rhizom, das am Wurzelhals mit Erneuerungsknospen versehen ist. Daraus erheben sich fleischige und grüne bis braunrote aufrechte Stängel. Die blaugrünen, grob 2-3-fach gefiederten Blätter sind 20-40 Zentimeter lang und 14-20 Zentimeter breit; oft sind sie ebenso wie die Stängel rötlich überlaufen.
Die in langen einseitswendigen Trauben zu bis zu 20 Exemplaren erscheinenden Blüten der Zweifarbigen Herzblume sind zwittrig. Namensgebend ist ihre unverkennbare Form: herzförmig, rosafarben und mit einer weißen Träne versehen. Das Herz sind die beiden äußeren Kronblätter, die an der Spitze zudem zurückgebogen erscheinen, die Träne die beiden inneren. Die Blüten sind lang gestielt und hängen aneinanderreiht wie Perlen an einer Schnur herab. Als Früchte werden längliche Kapseln gebildet, in denen die mit einem weißen Elaisom versehenen Samen sitzen.
Tränendes Herz hätte gerne einen frischen, lockeren und humosen Boden und einen eher kühlen und absonnigen, im Halbschatten gelegenen Platz im Garten. Je weniger die Sonne dorthin scheint, desto länger halten Blüten und Laub. Beim Einpflanzen musst Du darauf achten, dass Du die Wurzelstöcke nicht zu tief in den Boden versenkst. Der Boden sollte einen mittleren bis hohen Nährstoffgehalt haben. Etwas Windschutz ist ebenfalls anzuraten.
Nicht wundern, dass sich das Tränende Herz nach der Blüte in den Boden zurückzieht; die leere Stelle im Sommer ist völlig normal. Der Austrieb im Frühjahr reagiert höchst sensibel auf Fröste. Daher solltest Du die neu erscheinenden Triebe mit etwas Reisig oder Mulch schützen. Oder die ganz simple Methode für außergewöhnlich kalte Nächte: Einfach über Nacht einen Pappkarton darüberstülpen.
In kälterem und feuchterem Klima wächst Tränendes Herz auch in voller Sonne – bei uns sollte man das aber lieber nicht ausprobieren.
Viel zu tun gibt es bei der pflegeleichten Pflanze nicht. Lediglich an trockenen Tagen im Sommer musst Du etwas gießen, damit der Boden leicht feucht bleibt. Am besten lässt Du sie ansonsten vollkommen in Ruhe – ungestört gedeiht Tränendes Herz am allerbesten. Die zerbrechlichen Wurzeln sind recht empfindlich und mögen es nicht, wenn man an ihnen herumhantiert. Normalerweise ist das aber auch kein Problem, denn die Rhizome wachsen nur langsam.
Tränendes Herz lässt sich am besten mit Wurzelschnittlingen oder tief abgenommenen Stecklingen mit einem Stückchen des Wurzelstockes vermehren. Am besten erfolgt das im späten Herbst oder im zeitigen Frühjahr. Beim Hantieren mit den Pflanzen solltest Du sicherheitshalber Handschuhe tragen – der giftige Saft kann Hautirritationen hervorrufen.
Ebenso ist eine Aussaat möglich; dabei ist zu beachten, dass es sich um einen Kaltkeimer handelt.
Tränendes Herz ist einer der Klassiker für den Bauerngarten. Es macht sich mit seinem auffälligen Blütenschmuck auch gut im Blumenbeet. Die filigranen Blüten und das grobfiedrige blaugrüne Laub kommen vor einem dunklen Hintergrund wie Rhododendron oder anderen immergrünen Gehölzen besonders gut zur Geltung. Schattiger Stand macht ihnen nichts aus.
Ebenso gut sieht es mit anderen, gerne auch etwas größeren Stauden aus, wie beispielsweise Pfingstrose, Akelei, Elfenblume und Dornfarn oder Frauenfarn. Sommerblüher haben zudem den Vorteil, dass sie die Lücken im Beet überspielen, die nach dem Abblühen und Einziehen des Tränenden Herzes entstehen. Ebenfalls gut kombinieren lassen sich niedrigere Stauden wie Steinbrech, Brennende Liebe und Purpurglöckchen oder hellblühende Zwiebelblumen wie gelbe und weiße Narzissen.
Tränendes Herz gibt auch eine haltbare Schnittblume ab.
So mancher Gärtner ärgert sich gewaltig, wenn das Tränende Herz die ersten Triebe zeigt und Schnecken der Blütenpracht zuvorkommen. Sie stören sich wenig an den giftigen Alkaloiden und fressen die Pflanzen schon mal ratzekahl. Ebenso finden sich häufig Blattläuse vor allem am frischen Laub. Der Spuk hat allerdings bald ein Ende, sobald sich die Pflanze für den Rest des Jahres bis auf die unterirdischen Teile zurückzieht.
Samen bildet Tränendes Herz bei uns nur selten, da nur wenige Bestäuber bis an den Nektar tief im Inneren der Blüten gelangen. Meistens gelingt das nur langrüsseligen Interessenten wie Hummeln und Pelzbienen. Die Samen werden vom Wind und von Tieren aus ihren Kapseln herausgeschüttelt. Dank ihres nährstoffreichen Elaisoms werden sie von Ameisen verschleppt.
Als Neophyt spielt die hübsche Asiatin keine Rolle, obwohl sie so oft in Gärten gepflanzt wird – nicht zuletzt wegen ihrer Frostempfindlichkeit.
Botaniker sehen das Tränende Herz inzwischen als eigene Gattung Lamprocapnos spectabilis, aber im Gartenfachhandel bleibt man unbeirrt beim einfacheren Dicentra spectabilis. Noch seltener werden die Uralt-Synonyme Fumaria spectabilis oder Corydalis spectabilis verwendet. Sie erinnern an die enge Verwandtschaft mit Erdrauch und Lerchensporn.
Tränendes Herz ist hübsch, aber giftig. Das gilt besonders für den Wurzelstock, der reich an Isochinolin-Alkaloiden ist. 2017 hat man es zur Giftpflanze des Jahres gekürt. Eigentlich kein Wunder, gehört die Zierstaude doch zur Familie der Mohngewächse, die auch sonst mit jeder Menge Giftpflanzen wie Klatschmohn und Schlafmohn, Lerchensporn, Erdrauch und Schöllkraut glänzt.
Die Pflanzen wurden schon lange in chinesischen Gärten gepflanzt, bevor sie Mitte des 19. Jahrhunderts den Weg nach Europa fanden. Die ersten Exemplare wurden 1840 von dem schottischen Botaniker und „Pflanzenjäger“ Robert Fortune importiert und landeten im berühmten „englischen“ Landschaftsgarten von Chiswick House in London. In bäuerlich geprägten Gärten waren sie früher noch beliebter als heutzutage, heute finden sie im naturnahen Garten wieder vermehrt Anklang.
Die Sorten ‚Alba‘ und ‚Weißherz‘ blühen reinweiß. ‚Valentine‘ und ‚Hordival‘ haben rote und weiße Blüten, und ‚Gold Heart‘ zeichnet sich durch anfangs gelbliches, später grünes Laub und fuchsienfarben-weiße Blüten aus.
Im Englischen heißt Tränendes Herz „lady-in-a-bath“, Dame in der Badewanne. Warum siehst Du, wenn Du eine Blüte umdrehst und die beiden äußeren Hüllblätter leicht auseinanderziehst: Dann erscheint eine grazile weiße Lady, die sich links und rechts am rosa Wannenrand festhält.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
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Tränendes HerzDicentra spectabilisWildform | ausladend, aufrecht, horstig, stark 60 - 80 cm 60 - 80 cm | | ab 5,10 € | |
Tränendes Herz 'Alba'Dicentra spectabilis 'Alba' | ausladend, aufrecht, horstig, stark 50 - 70 cm 60 - 80 cm |
| ab 8,90 € | |
Tränendes Herz 'Valentine'Dicentra spectabilis 'Valentine' | aufrecht, horstbildend, teils überhängend 70 - 80 cm 40 - 50 cm |
| ab 6,50 € |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Tränendes Herz braucht vor allem einen lockeren, humosen und nährstoffreichen, gut durchlässigen Boden. Es steht am liebsten im Schatten oder Halbschatten und verträgt zu viel Sonne nur schlecht. Daher sollte der Standort kühl und absonnig liegen. Im Sommer muss man für ausreichende Feuchtigkeit sorgen, bis sich die Pflanzen auf ihr unterirdisches Rhizom zurückgezogen haben.
Pflegemaßnahmen sind nicht erforderlich; das empfindliche Rhizom mag es auch nicht verpflanzt und geteilt zu werden, auch wenn das prinzipiell möglich ist. Eingriffe sind auch kaum nötig, da der Wurzelstock nur langsam wächst und der oberirdische Teil nach der Blüte abstirbt. Beim Austrieb muss man darauf achten, dass das frische Grün nicht den Schnecken zum Opfer fällt. Der Austrieb ist auch empfindlich gegenüber Spätfrösten; daher sollten die Pflanzen mit Reisig oder Laub oder einfach einem übergestülpten Pappkarton geschützt werden.
Tränendes Herz enthält Isochinolin-Alkaloide und ist damit leicht giftig. Vergiftungsfälle sind aber sehr selten und beschränken sich meistens auf Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle. Gestorben ist anscheinend noch keiner daran.
Tränendes Herz wird bis zu 80 Zentimeter hoch und blüht im Frühjahr, wo es seine Rispen mit hängenden herzförmigen Blüten zeigt. Im Sommer hinterlässt es eine Lücke, sobald es sich auf seine unterirdischen Teile zurückzieht. Bis dahin kommen die Pflanzen vor einer dunklen Kulisse am besten zur Geltung, etwa vor Rhododendron oder Nadelgehölz, oder zusammen mit Blumenzwiebeln wie Narzissen, die einen guten Kontrast liefern. Pfingstrose, Akelei und Dornfarn können die leere Stelle füllen, oder man nimmt kleinere Stauden wie Brennende Liebe, Steinbrech und Purpurglöckchen.
Das ist ohne weiteres möglich. Allerdings fühlen sich die Pflanzen im Freiland deutlich wohler. Vor allem darf man sie nicht allzu viel stören, denn das mögen die Wurzeln nicht. Bei Kübelpflanzen ist zudem zu beachten, dass die jungen Triebe höchst empfindlich auf Frost reagieren.
Braucht man gar nicht. Das Vergnügen ist ohnehin kurz, denn schon bald nach der Blüte sterben die oberirdischen Triebe ab und das Tränende Herz wartet mit seinem Rhizom auf das nächste Frühjahr. Die verwelkten Teile kannst Du natürlich entsorgen. An den Wurzeln solltest Du nur herumfummeln, wenn es sich nicht umgehen lässt; sie sind sehr zerbrechlich. Die Pflanzen wachsen lieber völlig ungestört. So bilden sie mit den Jahren überaus prächtige Stauden, die im Frühjahr mit ihrer reichhaltigen Blütenpracht Bauerngärten und Blumenbeete zieren.
Nichts außer abwarten. Die Pflanzen sammeln alles, was sie noch gebrauchen können, in ihrem unterirdischen Wurzelstock, und die oberirdischen Teile vertrocknen. Je kühler und schattiger der Standort, desto länger dauert das. Gegebenenfalls bis in den späten Sommer hinein.
Eine Vermehrung ist mit Samen möglich; Tränendes Herz ist ein Kaltkeimer. Am besten bringt man die Samen noch im Jahr der Reife in die Erde, denn ihre Keimfähigkeit hält sich nicht allzu lange. Viele Samen wirst Du normalerweise ohnehin nicht ernten, da die Bestäuber fehlen. Nur langrüsselige Hummeln und einige Wildbienen kommen an den gut versteckten Nektar heran.
Eine andere Möglichkeit ist die vegetative Vermehrung. Dazu teilt man die Wurzelstöcke, auch wenn die das eigentlich gar nicht mögen. Oder schneide Stecklinge – die wachsen am besten an, wenn sie noch ein Stückchen Rhizom haben. Daher möglichst weit unten abschneiden.
60-80 Zentimeter. Das gilt auch für die meisten im Handel erhältlichen Sorten. Bis die Pflanzen wesentlich in die Breite gehen dauert etwas, denn sie wachsen relativ langsam und sterben jeden Sommer nach der Blüte ab – zumindest das, was über der Erde ist.
Ja, eigentlich schon, aber gefährlich sind Spätfröste. Vor allem, wenn die Pflanzen bereits mit dem Austrieb begonnen haben; das frische Grün mag die Minustemperaturen nicht, im Gegensatz zum robusten Rhizom, das damit wesentlich besser klarkommt. Vor allem wenn schon ein paar warme Frühlingstage die ersten Triebe hervorgelockt haben solltest Du diese bei drohenden Frostnächten schützen. Häufele etwas Laub, Reisig oder Mulch darüber. Oder lege einfach einen Pappkarton darüber und beschwere ihn mit einem Stein, damit er nicht davongeweht wird.
Tränendes Herz ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen