Was ist Hufeisenklee?
Schopfiger Hufeisenklee, Gewöhnlicher Hufeisenklee oder einfach Hufeisenklee ist eine ausdauernde krautige Pflanze aus der Familie der Schmetterlingsblütler (Fabaceae), der auch bei uns heimisch ist und verbreitet in Süd- und Mitteleuropa vorkommt. Oft bildet er auf kalkigen Untergründen wie Magerrasen und Weiden, Böschungen und Steinbrüchen große Bestände, die mit ihren goldgelben Blüten ins Auge fallen und sich bei Insekten besonderer Beliebtheit erfreuen.
Die Pflänzchen werden kaum zwei Handbreit hoch, wurzeln dafür aber über einen halben Meter tief im Boden, wo sie zuverlässig immer noch etwas Wasser finden. Sie bilden kleine Büsche aus niederliegenden und aufsteigenden verholzenden, reich verzweigten Stängeln mit wechselständigen, lang gestielten und unpaarig gefiederten Blättern. Typisch für die Fiederblättchen sind ihre fast kahle Oberseite und die deutlich behaarte Unterseite.
Die dichten doldigen Blütenstände überragen die Laubblätter bei weitem; sie bestehen aus bis zu einem Dutzend strahlend gelben Schmetterlingsblüten, die oft deutlich dunklere braune Adern aufweisen. Aus ihnen entwickeln sich bis zu drei Zentimeter lange schmale Schoten mit den namensgebend hufeisenförmigen Segmenten, in denen die sichelförmigen Samen sitzen.
Hufeisenklee im Garten

Quelle: ChWeiss/shutterstock.com
Standort
Der Trockenrasenbewohner ist gewohnt hat im Nehmen; er bevorzugt trockene und magere, vorzugsweise kalkhaltige Böden mit Sonne oder zumindest Halbschatten. Schatten mag er ebenso wenig wie stehende Nässe, die den Hufeisenklee sicher umbringt. In den Alpen wächst er bis in große Höhen – gut, dass er bis zu -34 °C verträgt.
Schnitt
Unbedingt schneiden musst Du die kleinen verholzenden Büschchen nicht, es sei denn aus ästhetischen Gründen. Daran herumschnippeln ist nicht das Problem, der Hufeisenklee ist gut schnittverträglich und treibt schnell wieder aus.
Vermehrung
Die winterharten Stauden lassen sich gut mit Samen oder halbverholzten Stecklingen vermehren. Zudem sorgt der Hufeisenklee mit Selbstaussaat auch in eigener Regie dafür, dass er nicht so schnell aus Deinem Garten verschwindet. Nicht wundern: Besonders hoch ist die Keimrate der Samen nicht.
Verwendung
Trockene, magere Böden mit viel Sonne – das schreit geradezu nach einer Verwendung im Steingarten. Ebenso gut macht sich der Hufeisenklee in trockenen Blumenbeeten, am Wegesrand, aber auch auf Mauerkronen. Auf Balkon und Terrasse kannst Du ihn in Kübeln und Schalen bringen, und dank seiner Trockenheitsresistenz ist er auch für die Dachbegrünung geeignet – Insektenfutter gleich inklusive.
Schädlinge
Der Hufeisenklee ist nicht nur bei Weidetieren beliebt, sondern bei einer Vielzahl von weiteren Tieren. Trotzdem können die wenigstens davon der äußerst robusten und widerstandsfähigen Pflanze dauerhaft etwas anhaben.
Ökologie
Für die Bestäubung der zahlreichen gelben Schmetterlingsblüten sorgen Schmetterlinge, Bienen und Hummeln. Die typischen braunen Adern der Kronblätter dienen dabei als Saftmale, mit denen sie die Bestäuber anlocken.
Das funktioniert offenbar recht erfolgreich: 63 Wildbienen finden sich hier ein, vor allem Osmia- und Megachile-Arten; davon gelten 20 als spezialisiert.
Als Raupenfutter nutzen 23 Schmetterlinge den Hufeisenklee; dazu zählen auch Bläulinge und andere Arten, die für trockene Magerrasen, Ödland, Steinbrüche, unbeweidete Wiesen und ähnliche Pflanzengesellschaften typisch sind.
Die Blätter und Früchte werden mit Vorliebe von Vögeln und Säugetieren gefressen, die so für die Verdauungsausbreitung sorgen. Besonders Schafe lieben die kleinen Büsche, und selbst intensive Beweidung ist den Pflanzen nicht hinderlich. Zudem werden die sichelförmigen Samen von Wind und Wasser davongetragen.
Wissenswertes
Blätter, Blüten und Samen kann man essen; aus den Letzteren lässt sich ein Mehl gewinnen, das man ähnlich wie Erbsenmehl oder Linsenmehl verwenden kann.
Was sind mehrjährige Stauden?
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Markus Wichert
Naturgärtner