Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | lehmig |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja, Kübelgröße mittel |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | aufrecht |
Wuchs Konkurrenz: | schwach |
Höhe: | 10 - 20 cm |
Breite: | 20 - 30 cm |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | j f m a m j j a s o n d |
Blütenform: | trichterförmig, kronröhrig, radiärsymmetrisch |
Blütenduft | ja (blumig) |
Blattfarbe | hellgrün |
Blattphase | sommergrün |
Blattform | zungen- bis spatelförmig, abgerundet |
Bienen: | Bienenweide (3 Arten) |
Schmetterlinge: | Schmetterlingsweide (3 Arten) |
Raupenfutterpflanze: | 3 Arten |
Säugetiere: | 2 fressende Arten |
ist essbar | |
Aussaat: | j f m a m j j a s o n d |
Keimer: | Lichtkeimer, Kaltkeimer |
Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Hohe Schlüsselblume oder Hohe Primel (Primula elatior) ist eine 10-20 Zentimeter hohe, ausdauernde krautige Pflanze aus der Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Man findet sie häufig in krautreichen Eichen- und Hainbuchenwäldern, Auen- und Schluchtwäldern sowie Bergwiesen, ihr Verbreitungsgebiet reicht von Europa bis nach Sibirien.
Die bis zu 20 Zentimeter langen breit-lanzettlichen Blätter verschmälern sich in den Blattstiel; sie sind runzelig, beiderseits behaart und dunkelgrün, mit einem unregelmäßig fein gezähnten Rand. Die nickenden Blüten stehen auf langen runden Schäften in Dolden; ihre Stiele weisen eine kurze Behaarung auf. Der Kelch ist schlank, mit lanzettlichen Kelchblättern. Ihre Kronblätter sind zu einer Röhre verwachsen, über der sich die Kronzipfel tellerförmig ausbreiten. Diese sind schwefelgelb, am Schlund dunkler gefleckt. Als Früchte werden zylindrische Kapseln gebildet, die bei dieser Art mindestens so lang sind wie die Kelchblätter und bei der Reife aufrecht stehen. Bei trockenem Wetter öffnen sie sich an ihrer Spitze und geben die zahlreichen kleinen Samen frei.
Die Hohe Schlüsselblume gilt als anspruchsvoll und benötigt einen feuchten, nährstoff- und basenreichen lockeren und humosen Lehmboden mit Sonne oder Halbschatten.
Ein Schneiden ist bestenfalls im Winter nötig, um die abgestorbenen oderirdischen Teile zu entfernen.
Die Vermehrung der Hohen Schlüsselblume ist mit Samen leicht möglich.
Die Hohe Schlüsselblume ziert mit ihrer frühen Blütenpracht Blumenbeete, Rabatten und wächst auch gut am Rand von Hecken und Sträuchern.
Junge Primeln sind bei Schnecken heißbegehrt, und an den Blüten sind Blattläuse Dauergäste. Bisweilen werden die Blätter von Rostpilzen befallen.
Ökologisch wichtig ist die Hohe Schlüsselblume vor allem wegen ihrer frühen Blütezeit ab März, wo sie Insekten häufig die erste Nahrung liefert. Hauptbestäuber sind Hummeln und Tagfalter, die mit ihren Mundwerkzeugen den tief in den Röhren verborgenen Nektar erreichen.
Den Pollen sammeln die drei Wildbienen Andrena bicolor, Anthophora plumipes und Osmia cornuta. Als Raupenfutter werden die Blätter von zwei Schmetterlingen verwendet, der Dunkelbraunen Erdeule (Eugnorisma depuncta) und dem Schlüsselblumen-Würfelfalter (Hamaeris lucina).
Die Verbreitung der Samen übernimmt der Wind; die Kapseln sind Austrocknungsstreuer und öffnen sich nur bei trockenem Wetter.
In der Botanik gilt die Hohe Schlüsselblume als Zeigerpflanze für lehmige und nährstoffhaltige Böden. Trotzdem haben die hohen Düngegaben in der industriellen Landwirtschaft wie auch Herbizide für einen kräftigen Rückgang der früher wesentlich weiter verbreiteten Pflanze gesorgt. Sie gilt bei uns als gefährdet, in Brandenburg sogar als vom Aussterben bedroht.
Neben der hellgelb blühenden Wildform gibt es im Gartenfachhandel diverse Zuchtsorten und Hybriden.
In der Naturheilkunde verwendet man die Hohe Schlüsselblume ähnlich wie die Echte Schlüsselblume Primula vera vor allem bei Erkältungskrankheiten.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte |
---|---|---|---|
Hohe SchlüsselblumeWildform | aufrecht | | j f m a m j j a s o n d |
Hohe Schlüsselblume 'Alba' |
| ||
Hohe Schlüsselblume 'Aurea' |
| ||
Hohe Schlüsselblume 'Crescendo Bella Rosa' |
| ||
Hohe Schlüsselblume 'Crescendo Blaue Töne' |
| ||
Hohe Schlüsselblume 'Crescendo Formelmischung' |
| ||
Hohe Schlüsselblume 'Crescendo Goldgelb' |
| ||
Hohe Schlüsselblume 'Crescendo Leuchtendrot' |
| ||
Hohe Schlüsselblume 'Crescendo Primelgelb' |
| ||
Hohe Schlüsselblume 'Crescendo Reinweiß' |
| ||
Hohe Schlüsselblume 'Crescendo Rosa Töne' |
| ||
Hohe Schlüsselblume 'Vierländer Gold' |
|
Bei der Hohen Schlüsselblume Primula elatior, die man bei uns immer seltener auf Wiesen und wesentlich häufiger in Gärten findet, bilden die Kronblätter eine lange Röhre. Den tief unten gebildeten Nektar können nur Insekten mit hinreichend langen Mundwerkzeugen erreichen. Das sind vor allem Hummeln und Schmetterlinge. Bienen und einige kleinere Hummelarten wissen sich zu behelfen, indem sie die Kronröhren seitlich aufknabbern und den Nektar stehen, ohne etwas für die Bestäubung zu tun.
Die Hohe Schlüsselblume Primula elatior ist mehrjährig und sommergrün, das heißt sie zieht sich im Winter bis auf die unterirdischen Teile zurück. Die Wurzel überdauert und treibt im Frühjahr neue Blätter und Blüten, die bereits im März Insekten wertvolle Nahrung liefern.
Hohe Schlüsselblume ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlinge