Was ist Berg-Flockenblume?
Die Berg-Flockenblume oder Waldkornblume (Centaurea montana) ist eine ausdauernde krautig wachsende Pflanze aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae), die in Europa einheimisch ist. Man findet sie nur noch selten in sonnigen Berg- und Schluchtwäldern und subalpinen Hochgras- und Hochstaudenfluren, im Flachland bisweilen aus Gärten ausgewildert.
Sie entspringt einem kräftigen braunen Rhizom mit Stolonen und erreicht mit ihren aufrechten Stängeln eine Wuchshöhe von 30-60 Zentimetern. Ihre wechselständigen 5-6 Zentimeter langen Blätter sind ungeteilt, elliptisch-lanzettlich, mit glattem oder leicht gesägtem Rand, locker flockig behaart und laufen am Stängel herab. Endständig stehen die fünf Zentimeter großen Blütenkörbchen einzeln, mit bis zu 40 roten bis violetten Röhrenblüten in der Mittel und blauen sterilen, deutlich größeren Randblüten. Die Fransen der Hüllblätter sind bei dieser Art braunschwarz und etwa so lang wie der schwarze Hautrand breit. Violett sind auch die dicken Griffel; Früchte sind Achänen mit kurzem Pappus.
Berg-Flockenblume im Garten
Standort
Die Berg-Flockenblume steht am liebsten in der Sonne, toleriert aber auch Halbschatten. Sie bevorzugt einen frischen nährstoff- und basenreichen, locker-humosen Lehm- und Tonboden. Trockenheit verträgt sie eher als Staunässe.
Schnitt
Ein Schnitt ist bei der Berg-Flockenblume nur zum Entfernen alter und abgeblühter Triebe notwendig. Entfernt man die alten Blüten regelmäßig, blüht sie umso reichhaltiger. Will man eine Selbstaussaat verhindern, muss man die Fruchtstände rechtzeitig vor der Reife entfernen.
Vermehrung
Die Vermehrung der Berg-Flockenblume erfolgt durch Samen. Sie sorgt auch fleißig für Selbstaussaat. Selbst kleine Teile des Rhizoms treiben aus, sodass man bestehende Bestände auch ohne weiteres teilen kann.
Verwendung
Mit ihren dekorativen Blüten ist die Berg-Flockenblume eine Bereicherung für Bauergärten oder Blumenbeete.
Schädlinge
Die Berg-Flockenblume ist recht robust und wird nur selten von Mehltau, Fusarium und Sklerotien befallen.
Ökologie

Quelle: MakroBetz/shutterstock.com
Hauptbestäuber der Berg-Flockenblume sind Hummeln. Der Pollen hat einen hohen Nährwert und enthält großen Mengen Stärke und Fette. Daher finden sich hier auch Honigbienen und Wildbienen ein, aber auch Fliegen, Schmetterlinge und Wespen.
Die Verbreitung der Samen übernehmen dank des kleinen Pappus der Wind sowie Ameisen.
Wissenswertes
Auf den ersten Blick erinnern die Blüten der Berg-Flockenblume an Kornblumen – nur ist sie eher in Staudenfluren und Wäldern als auf Ackerflächen zu finden. Das hat ihr den volkstümlichen Namen Waldkornblume eingebracht. Sie ist jedoch weitaus seltener, wächst mehrjährig und hat meistens nur ein Blütenköpfchen pro Stängel. Mittlerweile ist sie selten geworden und steht vielerorts unter Naturschutz.
Die Berg-Flockenblume ist essbar; die Blüten schmecken leicht süßlich. Darüber hinaus ist sie eine alte Heilpflanze. Darauf weist ihr lateinischer Gattungsname hin: Centaurea leitet sich von Zentaur ab, den Mischwesen aus Mensch und Pferd. Der Zentaur Chiron wird in der Geschichte des Herakles der griechischen Mythologie als Heilkundiger beschrieben.
Neben der Wildform der Berg-Flockenblume gibt es im Gartenfachhandel eine Reihe von Zuchtsorten mit andersartig gefärbten Blüten.
Was sind mehrjährige Stauden?
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Markus Wichert
Naturgärtner