Was ist Gelber Lerchensporn?
Gelber Lerchensporn, Gelber Erdrauch oder Gelber Scheinerdrauch (Corydalis lutea) ist ein Mitglied aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae), das häufig als Zierpflanze angebaut wird und bisweilen in wintermilden Regionen ausgewildert auftritt. Vor allem in frischen feuchten Mauerspalten siedelt er sich gerne an; seine Heimat vermutet man in den südlichen Kalkalpen.
Die mehrjährigen krautigen Pflanzen haben kleine horizontale Rhizome mit zarten Wurzeln und dunklen Schuppen. Ihm entspringen die zarten aufrechten, stark verzweigten und dicht beblätterten Stängel. Ihre wechselständigen farnartigen, 10-15 Zentimeter langen Blätter sind doppelt bis dreifach gefiedert, mit keilförmig in den Stiel verschmälertem Blattgrund und breit gelappten Fiederblättchen. Ihre Oberseite erscheint blassgrün, die Unterseite ist blau bereift. Sie sind etwas glasig und leicht zerbrechlich und bleiben in milden Wintern oft bestehen. Typisch für die Art sind die geflügelten Blattstiele.
Die traubigen, sich mit zunehmender Blütezeit weiter verlängernden Blütenstände erscheinen zu mehreren endständig an den Stängeln und enthalten jeweils 4-20 goldgelbe Blüten. Diese sind 1-2 Zentimeter lang, zwittrig und leicht zygomorph mit zwei helleren äußeren Hüllblättern mit zurückgebogenen Spitzen und zwei dunkleren inneren einwärts gebogenen. Namensgebend ist der 2-4 Millimeter lange stumpfe Sporn der äußeren Petalen. Das innere Paar umgibt Griffel und Staubgefäße. Bei den Früchten handelt es sich um hängende zylindrische und zugespitzte Kapseln von drei Millimeter Breite und einem Zentimeter Länge. Sie enthalten mehrere glatte runde Samen mit einem hervorstehenden gezackten Anhängsel.
Gelber Lerchensporn im Garten
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Standort
Gelber Lerchensporn gedeiht am besten auf einem feuchten und kalkhaltigen, gut durchlässigen und felsig-steinigen Grund, möglichst mit viel Wärme und vorzugsweise im Halbschatten. Er verträgt aber auch volle Sonne und ist vollkommen frosthart.
Schnitt
Nach Belieben kann man die vertrockneten und verwelkten Teile jederzeit entfernen. Will man der fleißigen Selbstaussaat der Pflanzen zuvorkommen, muss man die jungen Früchte rechtzeitig absammeln.
Vermehrung
Gelber Lerchensporn sorgt mit seinen Samen selber ausgiebig für seine Verbreitung, und auch die Aussaat gelingt sehr leicht. Die Samen sind Kaltkeimer, die man am besten unmittelbar nach der Samenreife an Ort und Stelle ausbringt. Allerdings darf man sich beim Aussäen nicht wundern, wo sie manchmal bleiben – die Keimung ist nicht voraussehbar und kann lange Zeit in Anspruch nehmen.
Verwendung
Die lange Blütezeit von Frühjahr bis in den Herbst macht den Gelben Lerchensporn mit seinen prächtigen Blüten zu einer langanhaltenden Zierde vor allem für Mauern, Steingärten und als Unterwuchs für Gebüsche und Bäume. Er ist eine ergiebige und vor allem dauerhafte Bienenweide. Selbst im Winter bleibt er in milden Lagen oft mit seinem dauerhaften Blattgrün dekorativ. Mit Akelei, Lungenkraut und Farnen lässt er sich wunderbar kombinieren.
Schädlinge
Schnecken machen vor allem der Aussaat zu schaffen. Ansonsten ist der Gelbe Lerchensporn recht hart im Nehmen und wird selten krank oder von Schädlingen befallen. Bei ungünstigen Bedingungen treten gehäuft Blattläuse und Spinnmilben auf.
Ökologie
Der reichlich gebildete Nektar sitzt in den charakteristischen Spornen und wird vor allem von Honigbienen gesammelt. Den Pollen des Gelben Lerchenspornes sammelt eine Wildbiene mit Vorliebe, die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta). Als Dauerblüher ist er von Frühling bis Herbst ein zuverlässiger Futterlieferant. Die Verbreitung der Samen übernehmen zumeist Ameisen, welche die Samen wegen ihrer nahrhaften Anhängsel verschleppen – scherzhaft nennt man sie Ameisenbrötchen.
Wissenswertes
Der Gattungsname Corydalis leitet sich vom griechischen korydalis, Lerche ab, wegen des Sporns am Fuß der Vögel, der Artname lutea heißt auf Lateinisch gelb. Vielerorts ist der ausgewilderte Gelbe Lerchensporn der ständige Begleiter von sommerwarmen und feuchten Mauerspalten mit reichlich Kalk, wo er sich unter guten Bedingungen auch schnell selber ausbreitet. Im Gartenfachhandel erhält man ihn bisweilen auch unter den Bezeichnungen Gelber Erdrauch oder (Fumaria lutea) und Gelber Scheinerdrauch (Pseudofumaria lutea). Die Pflanzen gelten als leicht giftig, da sie Alkaloide aus der Gruppe der Protoberberine und Protopine enthalten.