Was ist Hohler Lerchensporn?
Hohler Lerchensporn oder Hohlwurz (Corydalis cava) gehört zur Familie der Mohngewächse (Papaveraceae). Man findet ihn in Mitteleuropa zerstreut aber gesellig in krautreichen Buchen- und Eichenwäldern, Auwäldern, Weinbergen und Obstgärten.
Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 15-30 Zentimetern und entspringt einer kugeligen, im Alter innen hohlen Knolle. Daraus entspringen die fleischigen aufrechten Stängel mit 18-28 Millimeter langen wechselständigen Blättern ohne Niederblätter. Sie sind kahl, blaugrün und doppelt dreiteilig gefiedert.
Bei den Blütenständen handelt es sich um aufrechte allseitswendige Trauben mit 6-20 Einzelblüten. Jede davon besitzt ein eiförmiges ungeteiltes Tragblatt; die Blüten sind stark zygomorph, mit zwei früh abfallenden Kelchblättern und vier 2-3 Zentimeter langen Kronblättern, von denen die beiden oberen eine Oberlippe mit zurückgeschlagenen Zipfeln und einem großen Sporn und die beiden unteren eine verbreiterte Unterlippe bilden. Meistens bildet eine Population etwa gleichviele purpurfarben und weiß blühende Exemplare.
Als Früchte bilden sich langgestielte 10-12 Millimeter lange schotenförmige Kapseln, die bei der Reife nicken und sich mit zwei Klappen öffnen. Die Samen sind rund, glänzend schwarz und mit einem großen gestielten und schneckenartig eingerollten Elaiosom versehen.
Hohler Lerchensporn im Garten

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Standort
Der Hohle Lerchensporn bevorzugt einen feuchten nährstoff- und basenreichen, lockeren und tiefgründigen humosen Lehmboden mit Schatten oder Halbschatten.
Schnitt
Ein Schnitt ist beim Hohlen Lerchensporn nur zum Entfernen vertrockneter Pflanzenteile notwendig, oder wenn man im Herbst die Selbstaussaat verhindern möchte.
Vermehrung
Die Vermehrung des Hohlen Lerchenspornes erfolgt vor allem mit Tochterknollen, mit denen sich schnell ganze Bestände bilden. Darüber hinaus sorgt er auch für Selbstaussaat und lässt sich aus Samen ziehen. Er ist ein Kältekeimer und wird daher am besten an Ort und Stelle im Garten ausgesät.
Verwendung
Der schattenliebende Hohle Lerchensporn ist ein idealer bodendeckender Unterwuchs für Hecken und Gehölz
Schädlinge
Schädlinge sind beim giftigen Hohlen Lerchensporn eher selten. Schneckenscheren sich kaum darum und machen sich vor allem im Frühjahr gerne über das frische Grün her. Bisweilen werden die Blätter von Rostpilzen geplagt.
Ökologie

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Im Frühjahr stellen die meist umfangreichen Bestände des Hohlen Lerchenspornes mit ihrem reichhaltigen Nektarangebot eine wichtige Futterquelle für Insekten dar. Hauptbestäuber sind Honigbienen, gefolgt von anderen Wildbienen, Hummeln und Schmetterlingen. Der große Sporn mit seinem Nektar setzt einen relativ langen Rüssel voraus und ist nicht so ohne weiteres zu erreichen. Den Pollen sammelt die Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) als Verpflegung ihrer Brut. Die Blätter nutzt der Schwarze Apollofalter (Parnassius mnemosyne) als Raupenfutter. Ameisen interessieren sich für das ölhaltige Elaiosom der Samen und sorgen so für die Verbreitung.
Wissenswertes
Der Gattungsname leitet sich vom griechischen κορυδαλλ?ς, korydallós für Lerche mit ihren charakteristischen Kopffedern ab, der Artname cava vom lateinischen Wort für hohl.
Der Hohle Lerchensporn ist in allen Teilen giftig. Das gilt insbesondere für die hohle runde Knolle, die reich an Isochinolin-Alkaloiden wie Corydalin, Canadin und Bulbocapnin ist. Sie blockieren die Calcium-Kanäle von Zellen und lähmen dadurch in großen Mengen die Muskulatur, in geringer Dosierung wurden sie als Beruhigungsmittel eingesetzt. Wegen der stark schwankenden Wirkstoffgehalte verwendet die Naturheilkunde die Pflanze heutzutage nicht mehr.