https://www.naturadb.de/pflanzen/crocus-tommasinianus/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis normal |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffarmer bis normaler Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Verträgt Wurzeldruck: | ja, zur Unterpflanzung von Bäumen geeignet |
Pflanzenart: | Zwiebel |
Wuchs: | aufrecht |
Höhe: | 5 - 10 cm |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Zwiebel |
Blütenfarbe: | lila |
Blühzeit: | |
Blütenform: | trichterförmig, kronröhrig, radiärsymmetrisch, zweikreisig |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | lineal, grasartig |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | mäßig häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 4 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
ist giftig: | gesamte Pflanze, besonders die Knolle leicht giftig |
Pflanzen je ㎡: | 400 |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Pufferzone |
Bedenke, die auf heimische Wildpflanzen angewiesenen Tierarten, wie die meisten Wildbienen- und Schmetterlingsarten sowie davon abhängige Vögel, sind von einem dramatischen Artenschwund betroffen. Mit heimischen Arten kannst du etwas zum Erhalt beitragen.
Elfen-Krokus oder Dalmatiner Krokus (Crocus tommasinianus) ist ein Frühblüher, der von Februar bis April seine schmalblättrigen Blüten zeigt und als einer der ersten Krokusse zu blühen beginnt. Der Vertreter aus der Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae) wächst wild vom Süden Ungarns und Nordwesten Bulgariens bis in die Balkanhalbinsel hinein in feuchten Laubwäldern, Wiesen und trockenen steinigen Berghängen bis in eine Höhe von 1500 Metern, zumeist auf kalkhaltigen Böden.
Jede der reichlich Ableger bildenden ausdauernden Knollen treibt 2-4 schmal-linealische, an ein Gras erinnernde Blätter mit silbriger Mittelrippe und eine oder zwei schlanke Blüten; diese sind 2-5 Zentimeter lang, mit einer langen weißen und spärlich behaarten Röhre, wohingegen der obere Teil der Hüllblätter je nach Sorte unterschiedlich gefärbt ist: Da gibt es violette, blass fliederfarbene bis hin zu purpurroten und weißen Vertretern, und die Außenseite zeigt oft einen silbrig schimmernden Hauch. Die sechs Blütenblätter stehen in zwei Kreisen zu drei Exemplaren und sind gleichartig gestaltet, die trichterförmige Blüte insgesamt radiärsymmetrisch. Die Blätter sind zur Blütezeit voll entwickelt. Als Früchte werden längliche Kapseln gebildet.
Der Elfen-Krokus ist wie alle wilden Krokusse genügsam und robust. Er braucht einen gut durchlässigen, am besten grusigen oder sandig-steinigen mageren bis mäßig fruchtbaren und leicht feuchten Boden mit Sonne oder Halbschatten. Schweren tonigen oder lehmigen Boden musst Du mit reichlich Sand auflockern. Die Pflanzen sind vollkommen winterhart und vertragen Temperaturen von bis zu -28 °C.
So robust und pflegeleicht wie Krokusse sind wenige andere Gartenpflanzen, da macht der Elfen-Krokus keine Ausnahme: Pflanzen und vergessen. Es sei denn, Du möchtest einige davon umsetzen. Ansonsten brauchst Du Dich nie um sie zu kümmern.
Sich selbst vermehrt der Elfen-Krokus mit zahlreichen Ablegern, die schnell die Umgebung erobern, sowie durch Selbstaussaat. Willst Du die Samen ernten, so muss Du den Zeitpunkt genau abpassen, zu dem sich die Kapseln zu öffnen beginnen. Dann kannst Du sie entnehmen und sofort oder im darauffolgenden Frühjahr in Töpfen oder direkt im Freiland an Ort und Stelle aussäen. Die Lichtkeimer darfst Du nur mit wenig Sand oder Erde übersieben, sonst keimen sie nicht. Bei ausreichend feuchter Erde keimen sie zuverlässig. Am sichersten ist das Vorziehen in Töpfen, dort kannst Du die Sämlinge erst einmal zwei Jahre lang belassen. Sie blühen nach 2-4 Jahren zum ersten Mal.
Meistens nutzt man den Elfen-Krokus zur Auswilderung in Rasenflächen und naturnahen Wiesen, in denen er zu den ersten Frühblühern gehört. Ebenso gut macht er sich etwas prominenter gepflanzt im Steingarten, im Vordergrund von Blumenrabatten, im Hochbeet und vor dem dunklen Hintergrund von Gehölzgruppen. Natürlich lässt sich der Winzling auch gut in Trögen, Töpfen und Kästen halten und so auf Balkon und Terrasse bringen; besonders beliebt sind bunt gemischte Blumentöpfe zusammen mit anderen Frühblühern wie Hyazinthen, Schneeglöckchen oder Blaustern.
Die kleinen Knöllchen verschwinden bisweilen auf wundersame Art und Weise; das liegt daran, dass sich Mäuse, insbesondere Wühlmäuse, und Eichhörnchen am saftigen Büffet bedienen. Vögel wie Amseln picken bisweilen die Blüten zuschanden. Insbesondere an ungünstigen Standorten und mit zu viel Feuchtigkeit beginnen die Knöllchen zu faulen.
Für die Bestäubung der Blüten sorgen Insekten, vor allem Hummeln, aber auch Honigbienen, sofern sie sich bei den Temperaturen bereits aus dem Stock trauen.
Die Gattung Crocus umfasst rund 80 ähnlich winziger Knollenpflanzen, die in einer Vielzahl von Lebensräumen von Wiesen bis Hecken in Europa, Nordafrika sowie West- und Zentralasien vorkommen. Der Elfen-Krokus hat seinen deutschen Namen von seiner elfenhaften Gestalt aus zarten schlanken Blüten mit einer langen Röhre und filigranen Blättern.
Wer sich mal die Mühe macht und seine Nase bemüht: Die Blüten riechen leicht nach Safran – wie die des nahe verwandten Safran-Krokus (Crocus sativus). Die Blüten öffnen sich bei Sonne weit, sodass sie eine kleine Schüssel bilden; im geschlossenen Zustand lassen sie sich anhand ihrer weißen Röhre vom ähnlichen Frühlings-Krokus (Crocus vernus) unterscheiden, diese ist hier deutlich dunkler.
Der Gattungsname Crocus stammt vom griechischen krokos, mit dem die Pflanzen bereits in der Antike bezeichnet wurden. Der Elfen-Krokus hat seinen Artnamen 1847 vom britischen Botaniker William Herbert (1778-1847) zu Ehren des italienisch-habsburgischen Naturforschers Mutius von Tommasini (1794-1879) bekommen.
Kaum verwunderlich, dass die dekorativen, zierlichen und extrem pflegeleichten Pflanzen den Award of Garden Merit der Royal Agricultural Society erhalten haben. Neben der Wildform gibt es im Gartenfachhandel eine ganze Reihe von Sorten des Elfen-Krokus‘, die ebenso zierlich sind, sich aber in der Farbe ihrer Blüten unterscheiden. Bisweilen werden sie scherzhaft als „Tommies“ bezeichnet:
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte |
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Elfen-KrokusCrocus tommasinianuslegendärer Ausbreitungsdrang | aufrecht 5 - 10 cm | | |
Rosa Elfen-KrokusCrocus tommasinianus 'Roseus'Sorte mit pinkfarbenen Blüten | aufrecht 10 cm | | |
Elfen-Krokus 'Ruby Giant'Crocus tommasinianus 'Ruby Giant'Sorte mit relativ großen lila Blüten | aufrecht 8 - 10 cm 8 - 10 cm | | |
Elfen-Krokus 'Whitewell Purple'Crocus tommasinianus 'Whitewell Purple'Sorte mit den größten Blüten | aufrecht 10 cm | |
Die besonders früh blühenden Elfen-Krokusse werden 5-10 Zentimeter hoch und 2-3 Zentimeter breit – mit den Blüten und den aufrechten Laubblättern. Allerdings bilden sie mit der Zeit einen dichten Rasen, da sie sich fleißig mit Ausläufern der Knollen und mit Samen vermehren.
Der Elfen-Krokus Crocus tommasinianus gehört zu den Krokussen, die als erste im Garten blühen – die bei der Wildart violetten, bei Sorten auch roten und weißen Blüten erscheinen bereits im Februar, die letzten im April.
Der Elfen-Krokus fährt bei seiner Vermehrung zweigleisig: vegetativ durch neue Knöllchen, generativ mit Samen. Mit den neu gebildeten Knollen und der reichlichen Selbstaussaat bildet er nach wenigen Jahren dekorative Gruppen, in denen die violetten, weißen oder rötlichen Blüten besonders gut zur Geltung kommen.
Der Gattungsname Crocus leitet sich vom griechischen krokos ab. Die alten Griechen haben die Bezeichnung aus dem Orient übernommen, wo der Safran-Krokus auf hebräisch karkom, arabisch kurkum heißt. Der Wortstamm, von dem sich auch Kurkuma für die Gelbwurzel ableitet, stammt vermutlich ursprünglich aus dem im Sanskrit gebräuchlichen kunkunam.
Elfen-Krokus ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen