Was ist Dolden-Milchstern?
Dolden-Milchstern, Doldiger Milchstern oder Stern von Bethlehem (Ornithogalum umbellatum) ist ein Vertreter aus der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Die ausdauernden krautigen, 20-30 Zentimeter hohen Pflanzen wachsen zerstreut aber ausgesprochen gesellig an Wegrändern, auf Wiesen, in Weinbergen, Parkrasen, Gras- und Baumgärten oder Gebüschen.
Triebe und Blätter entspringen einer überdauernden tief in der Erde steckenden Zwiebel, die zahlreiche Tochterzwiebeln produziert. Die Blätter sind grundständig, linealisch und 4-6 Millimeter breit, mit einem weißen Mittelstreifen. Bereits während der Blüte beginnen sie zu welken und sterben danach ab. Als Blütenstände werden kurze Schirmtrauben mit 5-12 duftenden Einzelblüten gebildet. Diese sind sternförmig, dreizählig und radiärsymmetrisch, mit sechs ausgebreiteten und gleich gestalteten strahlend weißen Hüllblättern. Auf der Unterseite sind sie grünlich mit einem dunkler grünen Mittelstreif; sie werden meist etwa zwei Zentimeter lang und 3-4 Millimeter breit. Als Früchte werden dreifächrige, geflügelte Kapselfrüchte produziert, die am Ende gestutzt erscheinen und zahlreiche schwarze eiförmige Samen enthalten.
Dolden-Milchstern im Garten

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Standort
Der Dolden-Milchstern bevorzugt einen frischen und nährstoffreichen, mild bis mäßig sauren humosen und tiefgründigen Lehm- oder Sandboden und steht am liebsten im Halbschatten.
Schnitt
Beim Doldigen Milchstern müssen bestenfalls die vertrockneten oberirdischen Teile nach der Blüte entfernt werden, ansonsten benötigt er keinerlei Pflege.
Vermehrung
In unseren Breiten bildet der Doldige Milchstern nur zögerlich Samen. Wesentlich einfacher als eine Aussaat ist die Vermehrung mithilfe der reichlich gebildeten Tochterzwiebeln.
Verwendung
Der Doldige Milchstern bildet schnell große Bestände, die im Frühjahr mit ihrer Blütenpracht beeindrucken. Doch der Spuk ist schnell vorbei, und selbst die Blätter verwelken. Im Garten macht er sich vor allem gut im Bauerngarten oder als Bodendecker unter Bäumen und Gehölz, wo er sich gut mit anderen frühblühenden Arten kombinieren lässt.
Schädlinge
Schädlinge spielen beim kurzlebigen Dolden-Milchstern keine große Rolle. Wühlmäuse können die Bestände jedoch kräftig ausdünnen, denn sie fressen mit besonderer Vorliebe die Zwiebeln – trotz der darin enthaltenen Gifte.
Ökologie

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Der Dolden-Milchstern wird von Insekten bestäubt oder unterliegt einer Selbstbestäubung. Die Blüten bilden reichlich Nektar und Pollen; letzteren sammeln acht Wildbienen, fünf Sandbienen (Andrena spec.) und drei Furchenbienen (Lasioglossum spec.). Als Raupenfutter nutzt ihn die Graslilieneule (Episema glaucina). Samen werden nur selten generiert; sie sind bei Ameisen wegen ihres ölhaltigen Elaiosoms begehrt und werden von ihnen verbreitet.
Wissenswertes
Den Namen Stern von Bethlehem hat die Pflanze, weil der besagte Stern zur Zeit von Jesu Geburt vom Himmel gefallen und in viele kleine Stücke zerbrochen sein soll – die Blüten des Dolden-Milchsterns.
Der Dolden-Milchstern ist giftig, insbesondere die Zwiebeln und Blüten. Sie enthalten herzwirksame Glykoside und haben ihm den spöttischen Namen Gärtnertod eingebracht. Trotzdem wurden sie früher in der Küche und in der Volksheilkunde verwendet. Die Bachblüte Star of Bethlehem ist eine aus den Blüten gewonnene Essenz, die als Seelentröster gilt und fester Bestandteil der Bach-Notfalltropfen (Rescue Drops) ist.