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Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
Kleiner Wiesenknopf: Blüte
Super Insekten-pflanze

Kleiner WiesenknopfPimpinelle

Sanguisorba minor

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Staude winterhart Super Insektenpflanze essbar lange Blühzeit
  • Weit verbreitetes einheimisches Rosengewächs
  • Als Küchenkraut und Heilpflanze verwendet
  • Charakteristische unpaarig gefiederte Blätter mit gezähntem Rand
  • Kugelige Blütenstände mit männlichen, weiblichen und zwittrigen Blüten
  • Braucht einen frischen lockeren und kalkhaltigen Boden mit Sonne oder Halbschatten
  • Vor allem Windbestäubung, aber auch von Bienen besucht
  • Wichtiges Raupenfutter für neun Schmetterlinge
  • Vermehrung durch Teilung oder Aussaat
  • Robust, pflegeleicht und wenig krankheitsanfällig
  • Alte Heilpflanze zur Blutstillung
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: durchlässig bis normal
Wasser: trocken
Nährstoffe: normaler Boden
PH-Wert: basisch / kalk
Kübel/Balkon geeignet: ja
Dachbegrünung geeignet: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Staude
Wuchs: krautig
Höhe: 30 - 100 cm
frostverträglich: bis -28 °C (bis Klimazone 5)
Wurzelsystem: Flachwurzler
Dachbegrünung: geeignet für Dachbegrünung

Thematisch passende Pflanzen:

🌼 Blüte
Blütenfarbe: rot
Blühzeit:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
Blütenform: ballförmig
🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattphase: sommergrün
Blattform: gefiedert, länglich bis oval, gesägt, matt
Blatt aromatisch: ja
Schneckenunempfindlich: ja
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): häufig
Gefährdung (Rote Liste): ungefährdet
Wildbienen: 37 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert)
Raupen: 12 (davon 1 spezialisiert)
Schwebfliegen: 1
Käfer: 1
Nektarwert: 2/4 - mäßig
Pollenwert: 2/4 - mäßig

Thematisch passende Pflanzen:

🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist essbar Blätter, Blüten
Verwendung: Heil- und Gewürzkraut, in Salaten, Aufstrichen, Frühlingssoßenund Gewürz in der Gemüsepfanne
Aussaat:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Rosenartige
Familie: Rosengewächse
Gattung: Wiesenknopf

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Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Kleiner Wiesenknopf?

Kleiner Wiesenknopf, Kleine Bibernelle oder Pimpernell (Sanguisorba minor) ist der kleinere Verwandte vom Großen Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis) – beide gehören zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und sind als einheimische Wildkräuter, die auch als Heilpflanze und Küchenkraut genutzt werden bei uns weit verbreitet. Während der größere Bruder feuchte Wiesen in Auen und Mooren bevorzugt findet sich der Kleine Wiesenknopf auf basischeren und deutlich trockeneren Standorten, insbesondere auf sonnigen Felsfluren, Magerweiden, Trocken- und Halbtrockenrasen, an Böschungen und Wegrändern mit kalkhaltigen Böden vom Flachland bis in die mittleren Gebirgslagen auf eine Höhe von 1200 Metern. Außerhalb dieser Standorte, vor allem im Nordwesten Deutschlands ist er eher selten. Sein Verbreitungsschwerpunkt liegt in Mittel- und Südeuropa, er wächst aber auch in einem großen Gebiet von Skandinavien bis nach Nordafrika und Afghanistan.

Die ausdauernden krautigen Stauden erreichen mit ihren Blütenständen eine Höhe von bis zu einem Meter; aus einem unterirdischen Rhizom erhebt sich ein aufsteigend aufrechter drahtiger, runder bis kantiger Stängel, der nach oben hin reichlich verzweigt und höchstens im unteren Teil zottig behaart ist. In einer dichten bodennahen Rosette stehen 10-20 Zentimeter lange Grundblätter; sie sind unpaarig gefiedert mit 4-12 Paaren von eiförmig-elliptischen, 4-20 Millimeter langen und sitzenden bis kurz gestielten Fiederblättchen. Dagegen sind die oberen Blätter gleichmäßig über den ganzen Stängel verteilt; nach unten hin werden sie kleiner und weisen zusehends weniger Fiederblättchen auf. Bei allen Blättern ist die Unterseite heller und matter gefärbt als die dunkelgrüne Oberseite; der Rand trägt meist 5-7, seltener 3-9 grobe Zähnchen.

Die Blüten erscheinen in 1-3 Zentimeter großen eiförmigen bis fast runden Köpfchen, bei denen es sich streng genommen um Ähren handelt; sie sind fünfzählig mit einfacher Blütenhülle und sternförmig, mit einem grünen Kelch, wohingegen Kronblätter fehlen; anfangs sind sie grün, in der Sonne färben sie sich rötlich. In den Köpfchen stehen zuoberst rein weibliche Blüten mit durch ihre prägnant rote Farbe auffälligen pinselartigen Narben, darunter zwittrige Blüten und ganz unten rein männliche Blüten, bei denen die Staubblätter mit hängenden Staubbeuteln besonders weit herausragen. Zur Fruchtreife sind die die Nüsschen umgebenden Kelchblätter vier Millimeter lang mit vier geraden Längskanten. Sie weisen schmale Leisten, aber keine Flügel auf und sind auf der Fläche erhaben netzförmig runzelig.

Kleiner Wiesenknopf im Garten

Quelle: Krzysztof Golik, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Standort

Der Kleine Wiesenknopf bevorzugt einen lockeren kalkhaltigen und höchstens mäßig sauren Lehmboden. Er sollte in der Sonne oder im Halbschatten stehen, und bei länger anhaltender Trockenheit im Sommer nimmt er gründliches Wässern mit der Gießkanne dankbar zur Kenntnis; völlig austrocknen sollte er nicht. Als einheimisches Kraut ist er in unseren Breiten vollkommen winterhart.

Schnitt

Schneiden und Pflegen sind beim äußerst robusten Kleinen Wiesenknopf nicht erforderlich, er sorgt recht gut für sich selbst. Wenn Du für die Küche etwas von den Blättern und Blüten ernten möchtest, nimm nur die jungen, die alten schmecken nicht mehr besonders.

Vermehrung

Die Vermehrung erfolgt entweder durch Aussaat oder indem man die Pflanzen teilt. Beides nimmt man entweder im Herbst oder im Frühjahr vor.

Verwendung

Als althergebrachtes Küchenkraut gehört der Kleine Wiesenknopf in jeden Bauerngarten und Kräutergarten. Ebenso gut gedeiht er in einer naturnahen Wiese, krautigen und gemischten Rabatten, und dank seiner Anspruchslosigkeit kann man ihn auch hervorragend für die Dachbegrünung einsetzen.

Schädlinge

Schädlinge und Krankheiten wird man beim äußerst robusten Kleinen Wiesenknopf kaum finden. Mit Ausnahme der jungen Keimlinge schmeckt das Kraut noch nicht mal Schneckenbesonders - mal eine willkommene Ausnahme bei unseren Küchenkräutern.

Ökologie

Quelle: Line Sabroe from Denmark, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Der Kleine Wiesenknopf gilt als Pionierpflanze, denn für die Versorgung mit Nährstoffen bildet er an seinen Wurzeln eine Mycorrhiza aus: Die Pilze bekommen dafür im Gegenzug Zucker aus der Photosynthese.

Vor allem der Wind sorgt sowohl für die Bestäubung als auch für die Verbreitung der Samen – daher auch die pinseligen roten Narben und die weit heraushängenden Staubbeutel. Windblütigkeit ist bei Rosengewächsen die absolute Ausnahme. Darüber hinaus sorgen die weit heraushängenden Staubbeutel dafür, dass auch Bienen anfliegen und sich an der Übertragung des Pollens beteiligen.

Nektar liefern die Blüten keinen. Dementsprechend gehen erwachsene Schmetterlinge hier leer aus. Im Gegensatz dazu finden hier neun Arten ein weit verbreitetes Raupenfutter. Die wichtigsten davon sind die beiden Glucken Wolfsmilch-Ringelspinner (Malacosoma castrensis) und Brombeerspinner (Malacosoma rubi), die beiden Dickkopffalter Roter Würfel-Dickkopffalter (Spialia sertorius)  und Kleiner Würfel-Dickkopffalter (Pyrgus malvae) sowie Russischer Bär oder Spanische Fahne (Euplagia quadripunctaria = Callimorpha quadripunctaria).

Die Früchte fliegen dank ihrer ballonartigen Struktur nicht nur erstaunlich weit, sie können auch mit dem Regen davongeschwemmt werden. Viele Fruchtstände bleiben bis weit in den Winter hinein erhalten und überragen die ansonsten oft kahlen Wiesen.

Wissenswertes

Gutes Futter auf nährstoffarmen Böden

Botanisch gilt der Kleine Wiesenknopf als Zeigerpflanze für magere Böden. Auf Magerweiden, insbesondere auf Schafsweiden findet er sich oft in großer Zahl und wird auch vom Weidevieh gerne gefressen – er gilt als gute Futterpflanze.

Der Unterschied zwischen Pimpernell und Bibernell: Was wirklich stimmt

Pimpernell und Bibernell geht im Volksmund oft durcheinander; in der Botanik bezeichnet man mit Bibernell korrekterweise die Gattung Pimpinella – auch da gibt es eine Große Pimpinelle oder Große Bibernelle (Pimpinella major) und Kleine Pimpinelle oder Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga). Diese gehören allerdings nicht wie Sanguisorba zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae), sondern zu den Doldenblütlern (Apiaceae).

Wiesenknopf in der Küche: Salat, Spinat, Frankfurter Grüne Sauce

Die Blüten und die Blätter des Kleinen Wiesenknopfs verwendet man als Würzkraut in der Küche; sie haben einen frischen leicht nussigen, säuerlich und wenig scharfen Geschmack, der ein wenig an Spinat oder an Gurkenschalen erinnert. Am bekanntesten ist seine Verwendung bei Frankfurter Grüne Sauce, die schon der dort gebürtige Goethe so liebte. Aber auch sonst kommt er gerne und oft in anderen Saucen und als Salatgewürz zum Einsatz, oder man kocht ihn kurz als Gemüse wie Spinat.

Für besseren Wein

Im elisabethanischen England versetzte man damit den Wein, um ihn schmackhafter zu machen. In allen Fällen verwendet man nur die frischen jungen Blättchen, die älteren werden zäh und bitter, und beim Trocknen geht das charakteristische Aroma größtenteils verloren. Notfalls lässt sich damit noch Wiesenknopf-Tee zubereiten, der vor allem mit dem beim Trocknen erhalten bleibenden Gerbstoffen wirkt.

Sanguisorba minor als Heilpflanze in Naturheilkunde, TCM und moderner Medizin

Als Heilpflanze steht er hinter dem Großen Wiesenknopf zurück, wird aber in ähnlicher Weise verwendet. Wie volkstümliche Namen wie Blutkraut oder Blutströpfchen verraten nutzte man ihn früher zum Stillen der Blutungen von Wunden. Daher auch der botanische Namesanguis bedeutet lateinisch Blut, sorbere aufsaugen. Darüber hinaus gilt Wiesenknopf-Tee in der Naturheilkunde bis heute als probates Mittel gegen Durchfall und entzündliche Erkrankungen von Oberhaut und Schleimhäuten. Dank der vor allem in den Wurzeln reichlich vorhandenen Gerbstoffe (bis über 10 %) wirkt er adstringierend, blutstillend, verdauungsfördernd und harntreibend. Weitere biologisch aktive Stoffe sind Saponine, Flavonoide wie Rutin, Vitamin C und Terpenoide wie Ursolsäure. Den Tee sollte man in der Schwangerschaft vorsichtshalber nicht trinken.

Nicht nur bei uns hat er eine lange Tradition in der Volksheilkunde, sondern auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin, wo man ihn ebenfalls seit Jahrhunderten vor allem zur Blutstillung einsetzt. Auch in der modernen schulmedizinischen Literatur findet man Untersuchungen zu Sanguisorba minor: So beugt er im Rattenmodell Gedächtnisverlust vor und macht in der Zellkultur Krebszellen weniger beweglich.

Kleiner Wiesenknopf in der Homöopathie

In der Homöopathie nutzt man den Kleinen Wiesenknopf gegen Krampfadern und Venenstauungen; auch hier wird er dank des Bibernell/Pimpinell-Chaos häufig verwechselt: Pimpinella alba bezeichnet den nicht verwandten Doldenblütler.

Blutstillende Wirkung als prophylaktische Maßnahme?

Die Ritter und Soldaten im Mittelalter wussten es noch nicht besser: Da der Kleine Wiesenknopf sich als Blutstiller bewährt hatte war man der Meinung, dass man nach Verletzungen weniger blutet, wenn man vorher etwas von dem Kraut konsumierte. So einfach ist es natürlich leider nicht…

Wenn’s morgens tröpfelt…

An feuchten nebligen Morgen sieht man in den Wiesen oft kleine Tröpfchen am Rand der Blätter des Kleinen Wiesenknopfes, ganz ähnlich wie beim Frauenmantel. Das sind keine Tautropfen, sondern Guttationstropfen – die scheiden Pflanzen aus, wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch zum Verdunsten ist. Indem sie das überschüssige Wasser herauspressen können die Blätter trotzdem Nährstoffe aus den Wurzeln aufnehmen.

Was sind mehrjährige Stauden?
Markus Wichert

Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (6)

Blüte Kleiner Wiesenknopf
Kleiner Wiesenknopf: Blüte
Gesamte Pflanze Kleiner Wiesenknopf
Kleiner Wiesenknopf: Gesamte Pflanze
Blatt Kleiner Wiesenknopf
Kleiner Wiesenknopf: Blatt
Gesamte Pflanze Kleiner Wiesenknopf
Kleiner Wiesenknopf: Gesamte Pflanze
Blüte Kleiner Wiesenknopf
Quelle: Line Sabroe from Denmark, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Kleiner Wiesenknopf
Quelle: Krzysztof Golik, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Häufige Fragen

Wo kann man Kleiner Wiesenknopf kaufen?

Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Kleiner Wiesenknopf kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.

Wo wächst kleiner Wiesenknopf?

Während sich sein großer Verwandter auf feuchten Wiesen am wohlsten fühlt wächst der Kleine Wiesenknopf vorwiegend auf eher trockenen, vorzugsweise kalkhaltigen Böden. Man findet ihn auf nährstoffarmen Weiden, Trockenrasen, sonnigen Wegen und Böschungen oder Felsfluren. Im Nordwesten Deutschlands ist er eher selten, ansonsten steigt er bis auf eine Höhe über 1000 Meter im Gebirge auf. Die größten Populationen finden sich in Südeuropa und Mitteleuropa, nicht ganz so häufig ist er in weiten Teilen Südskandinaviens, Nordafrikas und Westasiens, wo er bis nach Afghanistan hinein vorkommt.

Kann man Pimpinelle verwechseln?

Die Pflanzen in der freien Wildbahn eigentlich kaum, dafür aber wesentlich häufiger die Namen. Denn mit Pimpinelle und Bibernelle bezeichnet man Vertreter aus zwei völlig unterschiedlichen Familien von Pflanzen: Zum einen Arten der Gattung Sanguisorba wie Sanguisorba officinalis und Sanguisorba minor, die man auch als Echter Wiesenknopf und Kleiner Wiesenknopf bezeichnet; sie gehören zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und weisen typische kugelige Blütenstände auf, die für Rosengewächse höchst ungewöhnlich vor allem vom Wind bestäubt werden.

Volkstümlich nennt man aber auch die Gattung Pimpinella Pimpinelle oder Bibernelle. Die bekannte Art ist der Anis (Pimpinella anisum), und auch hier unterscheidet man eine Große Pimpinelle und eine Kleine Pimpinelle, Pimpinella major und Pimpinella minor. Sie gehören allerdings zu den Doldenblütlern (Apiaceae) und haben typische Doldenblüten. Als Heilpflanzen werden sowohl die Rosengewächse als auch die Doldenblütler verwendet, allerdings zu unterschiedlichen Zwecken. Die Verwechslungsgefahr mit ähnlichen Giftpflanzen ist bei den Apiaceen deutlich größer.

Wann blüht kleiner Wiesenknopf?

Der Kleine Wiesenknopf Sanguisorba minor blüht von Mai bis August. Typisch sind seine ein bis drei Zentimeter großen kugeligen Blütenstände, die durch ihre unterschiedlichen Blüten auffallen: Oben in den Ähren finden sich durch ihre roten pinselförmigen Narben auffälligen weiblichen Blüten, darunter sind sie zwittrig, und die unteren sind rein männlich, wie man anhand der weit heraushängenden Staubbeutel leicht erkennen kann. Warum der Aufwand? Bienen und andere Insekten sind als Bestäuber eher die Ausnahme – die exponierte Lage von Staubbeuteln und Narben sorgt dafür, dass der Wind als Hauptbestäuber mitspielen darf.

Sind die Blüten der Pimpinelle essbar?

Ja, kein Problem, sie schmecken sogar recht angenehm kräftig-nussig, mit einem leicht säuerlichen und wenig scharfen Geschmack. Ein wenig erinnern sie an eine Kreuzung aus Nuss und Gurkenschale. Am besten verwendet man in der Küche nur die frischen jungen Knospen, die schmecken am besten. Man kann damit Salate dekorieren, sie in Suppen und Gemüse mitgaren oder einfach so roh knabbern.

Wie wird die Pimpinelle auch bezeichnet?

Nachdem wir uns hier mit dem Kleinen Wiesenknopf befassen: Pimpinelle ist eine volkstümliche Bezeichnung für den Kleinen Wiesenknopf Sanguisorba minor und den „Großen“ oder Echten Wiesenknopf Sanguisorba officinalis. Beide gehören zu den Rosengewächsen. Dummerweise nennt der Volksmund auch Vertreter der zu den Doldenblütlern gehörige Gattung Pimpinella Pimpinelle – eigentlich ist der Name da besser aufgehoben. Den Kleinen Wiesenknopf nennt man wegen seiner blutstillenden Wirkung auch Blutstillerin, Blutkraut oder Drachenblut, seltener Sperberkraut, Körbelskraut oder Wurmkraut.

Ist Pimpinelle winterhart?

Kein Problem, der Kleine Wiesenknopf ist eine einheimische Pflanze und weiß, was sie in unseren Breiten an Minusgraden erwartet. Er gilt als frosthart bis -28 °C und hat dank seines unterirdischen Rhizoms keine Probleme damit, selbst strenge Winter unbeschadet zu überstehen.

Kann man Wiesenknopf essen?

Der Kleine Wiesenknopf ist problemlos essbar, er ist nicht nur nicht giftig, sondern auch recht wohlschmeckend. Alle Pflanzenteile haben ein leicht gurkenähnliches, säuerliches und wenig scharfes Aroma. Die frischen jungen Blätter und Blüten verwendet man roh im Salat, in Kräuterlimonade, für Kräuterquark und Kräuterbutter und zur Deko, gekocht in Gemüsegerichten, Suppen und Saucen wie der berühmten Frankfurter Grünen Sauce. Sogar die Wurzeln lassen sich verwenden – dazu muss man das Rhizom ausgraben, gründlich reinigen und schälen. Danach kann man es geraspelt roh über Salat geben oder in Suppen und Gemüse mitkochen. Zerkleinert und getrocknet geben sie zudem ein ungewöhnliches Gewürz zum Brotbacken oder für Gemüsegerichte ab, und bisweilen werden sie auch in Likören und Schnäpsen zum Aromatisieren eingesetzt.

Wie gesund ist Pimpinelle?

Der Kleine Wiesenknopf Sanguisorba minor ist eine alte Heilpflanze, die man in der europäischen und asiatischen Volksheilkunde verwendet. Das gilt nicht nur für die hiesige Naturheilkunde und Phytotherapie, sondern auch für die Traditionelle Chinesische Medizin. Der Name Sanguisorba, sinngemäß Blutaufsauger deutet bereits auf die Anwendung hin: Damit sind keine Vampire gemeint, sondern die Tatsache, dass man das Kraut seit altersher zerquetsch auf Wunden auflegt, um damit die Blutung zu stillen. Die Wirkung geht vor allem auf Gerbstoffe und Saponine zurück. Hinzu kommen Rutin und andere Flavonoide, Terpenoide wie Ursolsäure und Vitamin C. Sie wirken adstringierend, verdauungsfördernd und harntreibend. Allerdings sollte man einen aus dem Kraut von Wiesenknopf zubereiteten Tee in der Schwangerschaft sicherheitshalber nicht trinken.

Wie schneidet man Pimpinelle?

Mit einem scharfen Messer gerade so viel wie man aktuell in der Küche oder als Heilkraut benötigt. Im Prinzip kann man die Blätter für einen Tee auch trocknen, aber dann geht viel von dem angenehm frischen Geschmack verloren. Vom Kleinen Wiesenknopf Sanguisorba minor nimmt man ohnehin nur die jungen Blütenstände und Blätter, da diese am besten schmecken; ältere werden zusehends leicht bitter und hart und kommen geschmacklich an das junge Gemüse nicht heran. Sammelt man etwas davon in der Wiese kann man die Blätter und Blüten auch einige Tage im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. In der Frankfurter Grünen Sauce sind einige davon unverzichtbar, und man kann damit auch Salate und Gemüse würzen. Sie schmecken angenehm würzig nussig und ein klein bisschen säuerlich nach frischer Gurke.

Kann man Pimpinelle trocknen?

Kann man schon, aber eigentlich greift man besser auf die frischen Blätter und Blüten zurück. Der Kleine Wiesenknopf schmeckt frisch am besten, beim Trocknen verliert er viel von seinem frisch nussig-gurkigen Geschmack. Im Sommer und Herbst ist das normalerweise kein Problem, da Sanguisorba minor weit verbreitet wächst – mit Ausnahme des Nordwestens Deutschlands. In der freien Wildbahn wie im Garten findet man eigentlich immer genug zum Kochen. Für die kalte Jahreszeit kann man sich aber einen kleinen Vorrat von getrockneten Blättern zulegen, um damit Tee zu kochen, der verdauungsfördernd und harntreibend wirkt. Am besten trocknen lassen sich noch die Wurzeln – ausgraben, gründlich saubermachen, schälen, zerkleinern und auf einem Kuchengitter auf Küchenpapier an luftiger Stelle trocknen. Noch nie gehört? Ist einen Versuch wert – das Ergebnis kann man bei Gemüsegerichten oder als Brotgewürz einsetzen.

Wie sieht Wiesenknopf aus?

Wiesenknopf ist eigentlich ziemlich unverkennbar – sowohl der Kleine Wiesenknopf Sanguisorba minor als auch sein großer Bruder, der Echte Wiesenknopf Sanguisorba officinalis. Beide weisen eine grundständige Blattrosette aus dunkelgrünen unpaarig gefiederten Blättern auf, deren einzelne Fiederchen am Rand grob gesägt sind. Weitere Blätter finden sich an den drahtigen, aufsteigend aufrechten und reich verzweigten Stängeln, an deren Enden sich kugelige bis eiförmige Blütenstände befinden. Prominent sind darin die Kelchblätter, während Kronblätter nicht vorhanden sind.

Wo wächst der Kleine Wiesenknopf?

Im Gegensatz zum Großen Wiesenknopf, der feuchte Auwälder und Moorwiesen bevorzugt findet man den Kleinen Wiesenknopf vor allem auf Magerweisen, Trockenrasen und Halbtrockenrasen, sonnigen Wegrändern, Böschungen und Felsfluren – am liebsten auf kalkhaltigen Böden. In Deutschland ist er mit Ausnahme des Nordwestens weit verbreitet und häufig zu finden; ansonsten wächst er in den gemäßigten Zonen Europas und Asiens mit einem Verbreitungsschwerpunkt in Süd- und Mitteleuropa.

Wert für Insekten und Vögel

Kleiner Wiesenknopf ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen

Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Raupen spezialisiert:
0
Raupenarten:
0
Schwebfliegenarten:
0
Käfer:
0

Wildbienenarten

Schmetterlingsarten

Schwebfliegen

Käfer

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Fläche: 36 qm
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Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
18.01.2024