Was ist Moschusmalve?
Moschusmalve, auch als Abelmoschus oder Indische Hibiscus-Malve bezeichnet (Malva moschata) gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Es handelt sich dabei um eine ausdauernde krautige Pflanze, die 40-80 Zentimeter hoch wird, eine kräftige Pfahlwurzel besitzt und mit knapp unter der Erdoberfläche sitzenden Überwinterungsknospen den Winter übersteht. Man findet sie in ganz Europa verbreitet, aber relativ selten auf nährstoffreichen Wiesen, Weiden, Schutt- und Staudengesellschaften, oft aus Gärten ausgewildert.
An den bogig aufsteigenden, mit einfachen Haaren besetzten Stängeln sitzen die wechselständigen mehrfach gefiederten Blätter, die bodennah nur unvollständig geteilt erscheinen und weiter oben linealische Fiedern aufweisen.
In den Blattachseln stehen die fünfzähligen radiärsymmetrischen rosafarbenen, selten weißen Blüten einzeln bis zu dritt weit oben am Stängel oder endständig. Sie sind schalenförmig, fünfzählig, 3-5 Zentimeter breit mit verwachsenen linealisch-lanzettlichen Außenkelchblättern, die 3-5mal so lang wie breit sind und an der Spitze eingebuchteten Kronblättern. Alle Teile der Pflanze riechen wie der Name bereits verrät intensiv nach Moschus. Die 3-6 Millimeter Durchmesser erreichenden diskusförmigen Spaltfrüchte stehen in den vertrockneten Kelchen und zerfallen in 10-16 rauhaarige Achänen mit jeweils einem Samen.
Moschusmalve im Garten

Quelle: Martin Hibberd/shutterstock.com
Standort
Die Moschusmalve bevorzugt einen frischen, nährstoff- und basenreichen aber kalkarmen tiefgründigen Boden, der sandig oder lehmig sein sollte. Sie ist wärmeliebend und steht am liebsten in der Sonne oder im Halbschatten.
Schnitt
Ein Schnitt ist bei der Moschusmalve nur nötig, um die nach den ersten Frösten abgestorbenen und verwelkten Triebe zu entfernen. Schneidet man die verblühten Triebe regelmäßig ab, dankt sie es mit weiteren Blüten.
Vermehrung
Eine Vermehrung der Moschusmalve ist mit Samen möglich oder durch Teilen bestehender Bestände. Die Überwinterungsknospen sitzen dicht unter der Erde und lassen sich abstechen und verpflanzen. Sie sorgt auch für Selbstaussaat oder lässt sich durch Stecklinge vermehren.
Verwendung
Die Kniehöhe erreichenden Moschusmalven sind eine dekorative Bereicherung für Staudenbeete und Blumenrabatten; sie lassen sich auch unter Gehölz oder auf Terrasse und Balkon in Kästen und Kübeln pflanzen.
Schädlinge
Moschusmalve gilt als relativ robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen, und sogar Schneckenschmeckt sie nur selten. Sie ist jedoch empfindlich gegenüber Malvenrost, einer durch den Rostpilz Puccinia malvacearum hervorgerufenen fleckigen Erkrankung der Blätter.
Ökologie
Die Moschusmalve wird vor allem von Honigbienen bestäubt und gilt als gute Bienenweide. Unter den Wildbienen sammelt die Malven-Langhornbiene (Eucera macroglossa) den Pollen.
Den Nektar als Nahrungsquelle und die Blätter der Moschusmalve als Raupenfutter verwendet der Schmetterling Malven-Dickkopffalter (Carcharodus alceae) und lediglich als Raupennahrung der Wegrand-Malven-Blattspanner (Larentia clavaria).
Wissenswertes
Blätter und Blüten der Moschusmalve sind essbar und lassen sich in Wildkräutersalaten oder zur Dekoration verwenden. Die jungen Spaltfrüchte mit ihren Samen kann man ebenfalls essen, entweder roh oder in Essig eingelegt ähnlich wie Kapern. Aus den Blättern lässt sich Spinat kochen.
Neben der rosa blühenden Wildform gibt es Zuchtsorten wie weiße Albinos und andere Farbschattierungen.
Was sind mehrjährige Stauden?
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Markus Wichert
Naturgärtner