https://www.naturadb.de/pflanzen/melissa-officinalis/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Thematisch passende Pflanzen:
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | ausdauernd, krautig |
Höhe: | 40 - 80 cm |
Breite: | 40 - 50 cm |
frostverträglich: | bis -34 °C (bis Klimazone 4) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Wurzelausläufer: | Ausläufer |
Thematisch passende Pflanzen:
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | lippenförmig, zweilippig |
Thematisch passende Pflanzen:
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | breitlanzettlich |
Blatt aromatisch: | ja |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Wildbienen: | 37 (Nektar und/oder Pollen, davon 2 spezialisiert) |
Raupen: | 2 (davon keine spezialisiert) |
Nektarwert: | 2/4 - mäßig |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
Thematisch passende Pflanzen:
ist essbar |
Blätter Verwendung: Salat, Fleisch |
Aussaat: | |
Keimer: | Lichtkeimer, Warmkeimer |
Pflanzen je ㎡: | 4 |
Anzeige*
Zitronenmelisse (Melissa officinalis) ist eine einheimische Gewürz- und Heilpflanze, die selten höher als einen Meter wird. Ursprünglich in Kleinasien und am östlichen Mittelmeer beheimatet wurde das Mitglied der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) als Gewürzpflanze importiert und findet sich stellenweise ausgewildert. Bezeichnend ist der namensgebende Geruch der Blätter nach Zitrone. Sie überdauert mit einem unterirschen, weit verzweigten Rhizom und bildet oberirdisch bogig aufsteigende, vierkantige und mit Drüsenhaaren besetzte Stängel. Ihre gesägten Blätter sind frischgrün, gegenständig, mit einem kurzen Stiel, einer breit eiförmigen Spreite und grobkerbig gesägtem Rand.
Die Lippenblüten stehen in Halbquirlen in den Achseln der Laubblätter. Anfangs sind sie gelblich, später werden sie reinweiß, oft rötlich überhaucht. Als Früchte bilden sie längliche braune glatte Klausen.
Zitronenmelisse bevorzugt wie an ihren natürlichen Standorten einen humos-nährstoffreichen, warmen und eher trockenen Boden mit Sand oder Lehm. Sie sollte dabei im Halbschatten oder in der Sonne stehen. Der Boden sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, Staunässe oder langanhaltende Trockenphasen mag sie nicht.
Man schneidet die Zitronenmelisse vor allem zur Ernte. Die Blätter enthalten kurz vor der Blütezeit die größten Mengen an etherischen Ölen. Darüber hinaus kann man sie unmittelbar nach der Blüte oder im zeitigen Frühjahr bis eine Handbreit über dem Boden zurechtstutzen. Mehr Pflege braucht die anspruchslose Pflanze nicht.
Die Aussaat der Zitronenmelisse erfolgt am besten gleich an Ort und Stelle. Achtung: Die Samen sind Lichtkeimer und dürften nur mit wenig Erde bedeckt werden. Zudem brauchen sie Wärme und gleichmäßige Feuchtigkeit zum Keimen. Eine Vermehrung ist auch mit Stecklingen möglich, die in Wasser vorgezogen oder sofort in feuchte Erde gesteckt schnell Wurzeln ziehen, oder mit Ablegern.
Zitronenmelisse ist beliebt für Kräutergärten, Blumenbeete und Rabatten. In Blumentöpfen und Kübeln bietet sie auf Balkon und Terrasse nicht nur jederzeit frische Blätter für Tee, sondern ist zudem begehrte Anlaufstelle bei Bienen und anderen Insekten.
An feuchten Standorten kann Mehltau zum Problem werden. Braune Flecken auf den Blättern sind auf Rostpilze zurückzuführen, und besonders an den jungen Trieben finden sich Blattläuse ein. Insgesamt gilt die Zitronenmelisse aber als recht robust und wenig anfällig für Schädlinge oder Krankheiten.
Bei Honigbienen und Hummeln sind die wohlriechenden kleinen Melissenblüten heißbegehrt. Kein Wunder, dass man das Kraut vielerorts als Immenblatt oder Bienenkraut bezeichnet.
Ein auffälliger Besucher der Melissenblüten ist die Große Wollbiene (Anthidium macinatum) zurückzuführen, die eine wespenähnliche schwarz-gelbe Zeichnung aufweist. Das kleine Pummelchen ist allerdings weniger schlank und angriffslustig als die biestigen Plagegeister. Wollbiene heißt sie, weil sie ihre Nester mit Pflanzenhaaren verschließt.
Als Raupenfutter dienen die Blätter der Melisse der Buchdruckereule (Naenia typica) und dem Schlehen-Bürstenspinner (Orygia antiqua) als Nahrung.
Zitronenmelisse heißt auf Altgriechisch méliteion, das mélissa für Honigbiene enthält und zeigt, wer an den kleinen Blüten besonders interessiert ist. Das typische zitronenartige Aroma des etherischen Öls ist auf die Monoterpen-Aldehyde Citral und Citronellal zurückzuführen, die man auch in Zitrusfrüchten findet. In der Apotheke läuft Melissenöl unter der Bezeichnung Melissae aetheroleum, die Blätter als Melissae folium und das gesamte getrocknete Kraut aus Melissae herba. Die alte Heilpflanze war bereits den alten Griechen geläufig und im Mittelalter unverzichtbar für die Klostergärten. Am bekanntesten in der Naturheilkunde ist der alkoholische Auszug der Blätter mit reichlich Melissenöl, der Melissengeist der Karmelitermönche.
Zuchtsorten haben bunte Blätter und einen höheren Gehalt an etherischen Ölen.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
---|---|---|---|---|
ZitronenmelisseMelissa officinalisWildform | ausdauernd, krautig 40 - 80 cm 40 - 50 cm | | ab 3,03 € | |
Zitronenmelisse 'Binsuga'Melissa officinalis 'Binsuga'würziger zitronenähnlicher Geschmack | buschig, dicht 20 - 40 cm 20 - 30 cm | | ab 4,90 € | |
Zitronenmelisse 'Gold Leaf'Melissa officinalis 'Gold Leaf'goldgelbes Laub im Frühjahr und später hellgrün | buschig, dicht 30 - 40 cm 20 - 40 cm | | ||
Zitronenmelisse 'Lemona'Melissa officinalis 'Lemona'winterhart und blattreiche Sorte | buschig 40 - 90 cm 30 - 40 cm | | ab 4,90 € |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Zitronenmelisse kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Mit Melisse und Zitronenmelisse bezeichnen wir die gleiche Pflanze, die botanisch korrekt Melissa officinalis, in der Apotheke gebräuchliche Melisse heißt. Der Name Zitronenmelisse kommt vom typisch zitronigen Aroma des etherischen Öls. Im Zweifelsfall sollte man den Namen Zitronenmelisse verwenden, da es in Asien und Nordafrika noch drei andere Arten von Melisse gibt. In unseren heimischen Gärten und Küchen spielen diese jedoch keine Rolle.
Nein, es handelt sich dabei um zwei unterschiedliche Pflanzen. Pfefferminze Mentha piperita und Zitronenmelisse Melissa officinalis gehören beide zu den Lippenblütlern (Lamiaceae) und lassen sich anhand des Geruchs und der Blätter unterscheiden:
Ein Melissentee ist schnell zubereitet: Dazu übergießt man ein paar frische abgezupfte Blätter oder einen Teelöffel getrocknetes Melissenkraut pro Tasse mit heißem Wasser und lässt fünf Minuten ziehen. Wichtig ist es dabei, die Tasse abzudecken, damit die wirksamen etherischen Öle nicht verdunsten. Man muss beim Genuss von Melissentee nicht immer gleich an Krankheiten denken – der aromatische Aufguss der Blätter ist ein leckerer Durstlöscher und allemal gesünder als Cola und andere Zuckerbomben. Im Gegensatz zu Kaffee und schwarzem Tee beruhigt er sogar die Nerven, sodass man ihn getrost literweise zu sich nehmen kann.
Die aromatischen Bestandteile der Arzneipflanze des Jahres 1988 beruhigen das Nervensystem. Das kann man sich nicht nur bei Stress oder vor dem Einschlafen zunutze machen, sondern auch bei Verdauungsbeschwerden mit Krämpfen und Blähungen oder Mestruationsproblemen. Ein warmer Melissentee kann hier oftmals Wunder bewirken. Wirksame Bestandteile sind Rosmarinsäure, Citral, Citronellal, Saponine und Bitterstoffe. Wenn es etwas mehr als nur eine Tasse sein darf: Auch als Badezusatz erfreut sich die beruhigende Melisse großer Beliebtheit.
Zitronenmelisse ist ungiftig, man kann sie bedenkenlos verzehren. Das gilt auch für die hübschen Blüten, auch wenn die deutlich weniger aromatisch sind als die Blätter. Bei einem liebevoll angerichteten Essen sind sie eine hübsche Dekoration. Die Blätter sollte man immer frisch verwenden, da sie beim Trocknen ihr Aroma verlieren. Man nutzt sie als Gewürz in sommerlichen Salaten, für Remouladen, Dips und leichte helle Saucen wie Hollandaise und Béarnaise. Sensationell ist der geschmackliche Beitrag bei der Verarbeitung von Obst und Früchten: Himbeersorbet, Erdbeer- und Aprikosenmarmelade oder Rhabarberkompott bekommen mit Zitronenmelisse den besonderen Pfiff.
Klar, kein Problem. Mit der Blüte wird das Kraut nicht schlagartig giftig, wie manche Quellen einen glauben lassen wollen. Die Blätter werden in diesem Alter nur etwas derber, was bei der Hauptanwendung Melissentee keine Rolle spielt. Allerdings sinkt der Gehalt an etherischem Melissenöl, sobald sich die Blüten bilden. Melissenblüten sind sind weniger aromatisch als die Melissenblätter, aber eine hübsche Dekoration.
Für einen leckeren Melissensirup übergießt man eine Portion des Krautes in einer Flasche mit noch heißem Sirup, den man aus gleichen Teilen Wasser und Zucker mit ein paar Scheiben Bio-Zitrone gekocht hat. Im Kühlschrank aufbewahrt hält er eine halbe Ewigkeit und steht immer parat, um ihn mit Wasser oder Sprudel zu einem kühlen und erfrischenden Sommergetränk zu verarbeiten.
Zitronenmelisse ist nicht heimisch, aber dennoch Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen