https://www.naturadb.de/pflanzen/salix-daphnoides/?thema=46
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis normal |
Wasser: | frisch |
Nährstoffe: | normaler Boden |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | dicht verzweigt, bogig aufrecht |
Höhe: | 6 - 8 m |
Breite: | 4 - 5 m |
Zuwachs: | 40 - 50 cm/Jahr |
schnittverträglich: | ja |
windverträglich: | ja |
frostverträglich: | bis -34 °C (bis Klimazone 4) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | Kätzchen |
Blattfarbe: | grau |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | elliptisch |
Bestandssituation (Rote Liste): | selten |
Gefährdung (Rote Liste): | stark gefährdet |
Wildbienen: | 32 (Nektar und/oder Pollen, davon 10 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 18 |
Raupen: | 138 (davon 29 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 20 |
Käfer: | 33 |
Nektarwert: | 4/4 - sehr viel |
Pollenwert: | 4/4 - sehr viel |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
Pflanzen je ㎡: | 1 |
Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Die Reif-Weide ist ein meist bis acht, selten bis zu zwölf Meter hoher kurzstämmiger Baum oder vielstämmiger Strauch mit rundlicher Krone und ausladenden Zweigen, der in den europäischen Gebirgen weit verbreitet auftritt. In den Alpen, Pyrenäen und Karpaten findet man sie bis in Höhen von 2000 Metern auf dem Schwemmland an den Ufern von Bächen und Flüssen, wo sie auf kiesreichen und sandigen nassen Böden gedeiht, wie auch in lockeren Sanddünen.
Die Stämmchen werden bis zu 20 Zentimeter dick. Bei den jungen Zweigen ist die Rinde zunächst unbehaart und glänzend dunkelrot, aber mit der Zeit bildet sich die typische bläuliche Wachsschicht, die der Reif-Weide zu ihrem Namen verholfen hat; zudem wird die zusehends violettgraue Rinde längsrissig. Ihre Knospen sind groß, konvex und spitz mit einer glänzend dunkelroten Farbe.
Die gestielten lanzettlichen bis verkehrt-eiförmigen Blätter stehen relativ dicht und wechselständig an den Ästen; sie werden 7-12 Zentimeter lang und 2-3 Zentimeter breit, mit einem abgerundeten oder keilförmig zulaufenden Grund und einer kleinen Spitze sowie einem fein gesägten Rand. Die glänzend dunkelgrüne Oberseite ist anfangs dünn behaart, später kahl, die matte Unterseite ähnlich blau- bis graugrün wie der Reif der jungen Äste. Die kleinen Nebenblätter sind mit den Blattstielen verwachsen.
Die Reif-Weide ist zweihäusig getrenntgeschlechtlich, heißt es gibt männliche und weibliche Exemplare; die männlichen wie auch die weiblichen Kätzchen sind ungestielt, 2-5 Zentimeter lang und erscheinen vor dem Laubaustrieb im März und April. Die Hochblätter sind zweifarbig: unten hellrot, oben fast schwarz. Die Früchte reifen von Mai bis Juli und sind anfangs dicht weißhaarig.
Die Reif-Weide ist wie viele Weidenarten äußerst genügsam und stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden; am besten wächst und gedeiht sie, wenn dieser gut durchlässig ist und gleichmäßig feucht bis nass ausfällt, wie sie es von ihren natürlichen Standorten an Ufern gewöhnt ist, der pH-Wert sollte sauer bis schwach alkalisch sein. Auf jeden Fall braucht sie reichlich Licht, Salz verträgt sie nur in Maßen. Im Winter übersteht sie bis zu -34 °C.
Die Reif-Weide muss nur selten geschnitten werden; meistens reicht es vollkommen aus, wenn Du die abgestorbenen Äste und Zweige ab und zu entfernst. Sie gilt als ausgesprochen gut schnittverträglich und kommt selbst mit einem kräftigen Rückschnitt problemlos klar. Was sie allerdings nicht besonders mag ist regelmäßiges Mähen – eine Methode, sie schnell und zuverlässig loszuwerden.
Einmal im Gartenhandel gekauft und im Garten gepflanzt kannst Du von der Reif-Weide Stecklinge schneiden und pflanzen, sie bewurzeln schnell und zuverlässig und lassen sich gut für die Vermehrung einsetzen. Zudem schlägt sie reichlich aus und sorgt so selbst für ihr Fortkommen.
Als windresistente und bodenfestigende Weide findet man die pflegeleichte und robuste Salix daphnoides häufig angepflanzt in Parks und Grünanlagen und an Straßenrändern. In Kiesgruben dient sie oft zur Befestigung des Untergrunds. In Gärten nutzt man sie gerne als pflegeleichte Heckenpflanze.
Schädlinge oder Krankheiten spielen bei der äußerst robusten Reif-Weide keine besondere Rolle; eher selten finden sich Pilzkrankheiten wie Rostflecken auf den Blättern.
Das Herbstlaub von Salix daphnoides wird innerhalb von etwa einem Jahr zu wertvollem Laubkompost, den du zum Düngen deines Nutzgartens verwenden kannst. Nutze das Laub auch als Mulch, um den Boden vor Erosionen und Frost zu schützen. Ob als Kompost oder als Mulch – so förderst Du die Humusbildung.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte |
---|---|---|---|
Reif-WeideSalix daphnoidesfrosthart, pflegeleicht | dicht verzweigt, bogig aufrecht 6 - 8 m 4 - 5 m |
| |
Schimmelweide 'Praecox'Salix daphnoides 'Praecox'winterhart, schnell wachsend | aufrecht, leicht buschig 5 - 8 m 3 - 4 m |
|
Reif-Weide ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen