Was ist Purpurweide?
Purpurweide (Salix purpurea) ist ein einheimischer 4-6 Meter hoher Busch aus der Familie der Weidengewächse (Salicaceae). Sie ist vor allem auf zeitweise überschwemmten Gelände wie Auengebüschen und Ufern in weiten Teilen Europas und Asiens anzutreffen. Typisch sind die gelbbraunen bis purpurnen Zweige, die anfangs kurz samtig behaart sind und mit zunehmendem Alter verkahlen. Jung sind sie dünn und zerbrechlich.
Die Blätter sind schmal-lanzettlich und werden bis zu 12 Zentimeter lang, mit einem 2-5 Millimeter langen runden Stiel. Sie haben eine kurze auslaufende Spitze und einen unten glatten, weiter oben zusehends fein gesägten Rand. Ihre Oberseite ist matt bläulichgrün, unten sind sie deutlich heller und graugrün, mit einer hervortretenden gelben Mittelrippe. Sehr selten ist die typische gegenüberliegende Anordnung der Blätter und Kätzchen, die sonst bei Weiden so gut wie nie vorkommt.
Purpurweiden sind zweihäusig und haben ihre männlichen und weiblichen Blüten auf getrennten Sträuchern. Die Kätzchen sind vorlaufend, purpurn oder rot, 1,5-4,5 Zentimeter lang, zylindrisch, schlank, leicht gebogen und sehr dichtblütig. Oft stehen sie gegenständig in kurzen Abständen einander gegenüber, ihre Tragblätter sind am Grunde hell und weiter oben fast schwarz, mit langen bärtigen Haaren. Die dicht behaarten Fruchtknoten der weiblichen Blüten sind kurz, eiförmig und ganz oder fast sitzend. Bei den männlichen Blüten sind die beiden Staubblätter vollständig miteinander verwachsen. Die braunen Früchte sind eiförmig, sitzend, weich behaart und leicht verdreht, an der Spitze nur wenig sichelförmig zurückgebogen und enthalten zahlreiche haarige Samen.
Purpurweide im Garten
Standort
Die Purpurweide hat es gerne feucht und bevorzugt einen nährstoffreichen, vorzugsweise kalkhaltigen tonigen Sand-, Kies- oder Schlickboden. Der Stand sollte sonnig bis halbschattig sein.
Schnitt
Die Purpurweide ist gut schnittverträglich und verträgt auch einen kräftigen Rückschnitt. Damit lassen sich die Bestände verjüngen, sodass sie nicht vergreisen und nur noch wenige Kätzchen ausbilden.
Vermehrung
Die Vermehrung der Purpurweide erfolgt am einfachsten mit Stecklingen, die man von noch nicht vollständig verholzten Trieben abschneidet und einfach an Ort und Stelle in die Erde steckt. Sie wurzeln schnell und breiten sich alsbald weiter aus.
Verwendung
Mit ihrem dichten und schnell ausbreitenden Wurzelwerk ist die Purpurweide eine typische Pionierpflanze in Feuchtgebieten und eignet sich gut zur Bodenfestigung oder als Sichtschutz. Sie lässt sich auch an feuchten Stellen im Garten wie den Rändern eines Gartenteiches oder an einem Bachlauf anpflanzen. Sie ist zudem eine ergiebige Pollenquelle, gute Bienenweide und dient zahlreichen Schmetterlingen als Raupenfutter.
Schädlinge
Schädlinge sind bei der Purpurweide eher selten – bisweilen finden sich Rostpilze an den Blättern, und auch Blattgallen sind des Öfteren zu finden. Sie schaden den Pflanzen aber in der Regel nicht nachhaltig.
Ökologie
Mit ihren früh aufgehenden Blüten ist die Purpurweide eine wichtige Futterpflanze für zahlreiche Insekten und eine gute Bienenweide. Für den reichhaltigen Pollen interessieren sich 17 Wildbienen, vor allem Sandbienen (Andrena spec.). 17 Schmetterlinge nutzen die Blätter als Raupenfutter und die Blüten als Nektarquelle, darunter Nahrungsspezialisten wie das Weiden-Kahneulchen (Earias clorana), Weidenbusch-Blatteule (Ipimorpha retusa) oder der Rotbauchige Weiden-Glasflügler (Synanthedon formicaeformis).
Die Verbreitung der haarigen Samen erfolgt mit dem Wind.
Wissenswertes
Der Name der Purpurweide ist auf die typischen purpurfarbenen Kätzchen zurückzuführen, die bei anderen Weidenarten zumeist weiß, gelb oder grün sind. Wie andere Weidenarten verwendete man früher auch ihre Triebe zum Flechten oder für die Füllungen im Fachwerk. Sie lassen sich nur schlecht schälen, sodass sie eher für technische Zwecke als für Korbwaren zum Einsatz kamen.
Neben der Wildart gibt es diverse Zuchtsorten mit unterschiedlicher Wuchshöhe und abweichenden Blättern oder Kätzchen.
Das Laub von Purpur-Weide ist schnell kompostierbar
Das Herbstlaub von Salix purpurea wird innerhalb von etwa einem Jahr zu wertvollem Laubkompost, den du zum Düngen deines Nutzgartens verwenden kannst. Nutze das Laub auch als Mulch, um den Boden vor Erosionen und Frost zu schützen. Ob als Kompost oder als Mulch – so förderst Du die Humusbildung.