https://www.naturadb.de/pflanzen/centaurea-scabiosa/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | frisch bis trocken |
PH-Wert: | sauer bis kalkhaltig |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | horstig, aufrecht |
Höhe: | 40 - 100 cm |
Breite: | 25 - 35 cm |
windverträglich: | ja |
frostverträglich: | bis -34 °C (bis Klimazone 4) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | violett |
Blühzeit: | |
Blütenform: | röhrenförmig |
Zweitblühte nach Sommerschnitt: | ja |
Blattfarbe: | tiefgrün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | lanzettlich, abgerundet |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 93 (Nektar und/oder Pollen, davon 14 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 45 |
Raupen: | 22 (davon 1 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 17 |
Käfer: | 5 |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 3/4 - viel |
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz: | ja |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis alpin (>1000m1 / 2000m-3000m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blütenknospen, Blätter Verwendung: Gemüse |
Aussaat: | |
Keimer: | Lichtkeimer, Warmkeimer |
Pflanzen je ㎡: | 7 |
Stütze: | Pflanze benötigt eine Stütze oder kräftige Pflanzpartner |
Anzeige*
Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) wächst bei uns zerstreut aber gesellig auf sonnigen Kalk-Magerrasen, Wiesen und Weiden, an Wald-, Busch- und Wegrändern. Sie gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ist in Mittel- und Osteuropa bis nach Asien verbreitet.
Die mehrjährigen Pflanzen überwintern mithilfe bodennaher Knospen und einem kräftigen tiefreichenden Rhizom. Sie werden 40-100, selten sogar bis zu 200 Zentimeter hoch. Aus dem wenig verzweigten Wurzelstock erheben sich die aufrechten kantigen und rauen Stängel, die sich erst oberhalb der Mitte verzweigen und im unteren Anteil verholzen können. Vor allem in einer grundständigen Rosette stehen die fiederteiligen Blätter; diese sind dunkelgrün und ledrig, mit länglich-lanzettlichen Blattzipfeln, glatt oder rau behaart. Die untersten Blätter werden 10-30 Zentimeter lang und sind gestielt, 1-2-fach gefiedert, mit eiförmigen zugespitzten Fiederblättchen; in der Mitte sind sie etwas kleiner und sitzend und ganz oben am Stängel noch schmaler mit oval-lanzettlichen Fiedern. Mitunter finden sich harzige Drüsen auf den Flächen.
Die einzeln erscheinenden eiförmigen bis kugeligen Blütenköpfchen sind länger als zwei Zentimeter und 2-4 Zentimeter breit. Sie werden rundum von einer zwei Zentimeter langen und 3-5 Zentimeter breiten Hülle umgeben, mit nervenlosen grünlich-braunen Hüllblättern, deren Fransen und schwarze Anhängsel die Nägel der Hüllblätter nicht überdecken. Dadurch erscheint die Hülle charakteristisch braun-schwarz-grün gescheckt. Es werden lediglich Röhrenblüten gebildet, Zungenblüten fehlen; sie sind fünfzählig und radiärsymmetrisch. Ihre Kronblätter sind dunkel purpurfarben, seltener hellrot oder weiß, die Kelchblätter bis auf eine schuppige Krone reduziert. Die äußeren Blüten sind stark vergrößert und bilden einen Schauapparat für Insekten; sie sind steril und 35-40 Millimeter lang, die zwittrigen inneren hingegen nur 20-25 Millimeter.
Als Früchte werden 4-5 Millimeter lange braune Achänen gebildet, deren Pappus so lang ist wie die Frucht selbst. Seine Borsten sind ungleich lang, starr und in zwei Reihen angeordnet.
Die Skabiosen-Flockenblume freut sich über einen sommerwarmen und eher trockenen, vorzugsweise kalkreichen und mäßig sauren bis milden humosen Lehm- oder Lössboden, der auch steinig ausfallen darf und unbedingt gut durchlässig sein muss. Sie steht am liebsten in der prallen Sonne oder zumindest im Halbschatten, wo sie am besten blüht. Staunässe wird wesentlich schlechter vertragen als kurze Trockenphasen. Die Pflanzen sind vollkommen frosthart.
Die abgeblühten Köpfchen sollte man regelmäßig abknipsen. Mit etwas Glück blüht sie danach sogar noch etwas weiter, und zudem verhindert man damit die ansonsten reichliche Selbstaussaat. Will man sie an der weiteren Ausbreitung hindern, kann man sie getrost bodennah abschneiden.
Am leichtesten gelingt die Vermehrung der Skabiosen-Flockenblume mittels ihrer Samen, die man im Frühjahr oder Herbst an Ort und Stelle im Garten aussät. Dafür sorgt sie aber auch ganz von alleine.
Als Attraktion für Schmetterlinge und Wildbienen ist die Skabiosen-Flockenblume im Garten von unschätzbarem ökologischem Wert. Sie macht sich gut in Steingarten, Rabatten und Blumenbeeten oder Trockenmauern und lässt sich wunderbar mit Akelei, Sonnenröschen und Fingerkraut kombinieren.
Die Skabiosen-Flockenblume ist hart im Nehmen und selten von Schädlingen bedroht oder von Krankheiten befallen. Die einzige Ausnahme bilden Gallwespen, die bei keiner anderen einheimischen Pflanze so häufig Gallen bilden. Nur höchst selten tritt Mehltau auf.
Bestäubt wird die Skabiosen-Flockenblume von Bienen, Schmetterlingen und Fliegen, die sich im Sommer in großer Zahl an den Blüten einfinden. Eine Selbstbefruchtung ist nicht möglich. 30 Wildbienen sind am Pollen für ihre Nachkommen interessiert, vor allem aus den Gattungen Halictus, Lasioglossum, Megachile und Andrena. Am Nektar tun sich auch Schmetterlinge gut, von denen auch viele das Kraut als Raupenfutter nutzen. Dazu gehören einige Bläulinge der Gattungen Plebeius und Polyomnatus, Distelfalter (Vanessa cardui), Tagpfauenauge (Inachis io) und Schachbrettfalter (Melanargia galathea). Insgesamt kommen 24 Schmetterlingsarten hier zusammen.
Die Verbreitung der Samen übernehmen der Wind und Ameisen, die sich an den Samenanhängseln gütlich tun.
Bei uns herrscht die Unterart Centaurea scabiosa ssp. scabiosa vor; nur in den Steinrasengesellschaften der Hochgebirge tritt auch die seltene Voralpen-Flockenblume Centaurea scabiosa ssp. alpestris auf. Bei ihr sind die Hüllblätter völlig schwarz. Auch viele andere vormals eigenständige Skabiosen-Arten werden mittlerweile als Unterarten der Skabiosen-Flockenblume geführt. Unterscheidungsmerkmale sind Blütengröße, Form der Fiederblättchen und die Form und Größe der Hüllblätter.
Die alte Heilpflanze war bereits den alten Griechen geläufig und wurde noch im Mittelalter wesentlich häufiger als Arzneimittel eingesetzt als heutzutage. Kraut und Blüten werden zeitweise von der Naturheilkunde und Phytotherapie immer noch zur Wundheilung oder als Diuretikum genutzt.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Skabiosen-Flockenblume kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
In der Volksheilkunde gilt die Skabiosen-Flockenblume als gutes Mittel, um die Haut feucht und geschmeidig zu halten und Wunden schneller verheilen zu lassen. Die Verwendung als Wundheilmittel hat der Gattung Centaurea auch ihren botanischen Gattungsnamen eingebracht – angeblich soll der heilkundige Zentaur Chiron mit den Pflanzen seine Verletzungen am Fuß geheilt haben. Ähnlich verhält es sich mit dem Art-Epitheton scabiosa – scabies heißt auf lateinisch die Krätze, eine durch Milben hervorgerufene stark juckende Hauterkrankung, gegen die man die Skabiosen-Flockenblume früher ebenfalls einsetzte. Zudem gilt das Kraut als harntreibend.
Skabiosen-Flockenblume ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge, Schmetterlingsraupen und Vögel