Was ist Silber-Weide?
Silber-Weide (Salix alba) ist eine einheimische Weidenart aus der Familie der Weidengewächse (Salicaceae). Man findet die bis zu 25 Metern hohen Bäume ziemlich häufig und bestandsbilden an Ufern, in Auenwäldern von Altwassern, Bächen und Seen auf feuchtem und zeitweise überschwemmtem Grund. Sie werden meist 100, selten bis zu 300 Jahren alt und haben dann oft einen Stammdurchmesser von gut einem Meter.
Die Rinde der Silber-Weide ist dunkelgrau und tief gefurcht. Junge Zweige sind braun oder gelb, biegsam und von einem dicht anliegenden dünnen Flaum bedeckt. Die Blätter sind 5-12 Zentimeter lang, schmal-lanzettlich und beidseits schmäler auslaufend, mit fein gesägtem Rand und einer dünn behaarten Oberseite und dicht befilzter Unterseite, die im Licht silbrig glänzt und der Silber-Weide ihren Namen eingebracht haben.
Die Silberweide ist zweihäusig, es gibt sowohl männliche wie auch weibliche Exemplare. Die männlichen Kätzchen sind gelb mit großen Staubbeuteln, die weiblichen grün und unauffällig, bis zu sieben Zentimetern lang und zylindrisch geformt. Die Samen haben lange weiße Haare, mit deren Hilfe sie vom Wind verbreitet werden.
Silber-Weide im Garten
Standort
Die Silber-Weide mag einen feuchten, am besten zeitweise überschwemmten Boden, der nährstoff- und basenreich, am besten kalkhaltig und sandig-kiesig sein sollte. Sie wächst auch auf reinen Schlick- und Tonböden und bevorzugt Sonne oder wenigstens Halbschatten.
Schnitt
Ein Schnitt ist bei der Silber-Weide nur erforderlich, wenn man tote Äste entfernen oder den Baum in Form bringen möchte. Sie gilt als gut schnittverträglich.
Vermehrung
Die Vermehrung der Silber-Weide erfolgt am einfachsten mithilfe von Stecklingen. Herabhängende Triebe beginnen oft zu wurzeln, sobald sie die Erde berühren. Ebenso einfach lassen sich abgeschnittene Zweige bewurzeln – man braucht sie nur an Ort und Stelle in die Erde zu stecken und feucht zu halten.
Verwendung
Die Silber-Weide bildet mit der Zeit imposante große Bäume mit ausladender Krone und mächtigem Stamm. Sie sind vor allem für feuchte Stellen im Garten gut geeignet, etwa zur Bepflanzung von Bachufern oder für den Randbereich des Gartenteiches.
Schädlinge
Die Silber-Weide ist recht robust und wird nur selten von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht. Wirrzöpfe mit gestauchten, zu Schuppen umgewandelten Blättern sind auf die Tätigkeit von Gallmilben zurückzuführen.
Ökologie
Den Pollen der Silber-Weide sammeln 16 Wildbienen, vor allem Sandbienen (Andrena spec.).
27 Schmetterlinge nutzen die Blätter als Raupenfutter, darunter Tagfalter wie der Kleine Schillerfalter (Apatura ilia), Eulenfalter wie die Gammaeule (Autographa gamma) und Spinnerartige wie der Saldweiden-Glasflügler (Sesia bembeciformis).
Wissenswertes
1999 wurde die Silber-Weide zum Baum des Jahres gekürt. Den Namen hat sie von den weißsilbrig behaarten Laubblättern, auch im Lateinischen, wo alba weiß bedeutet. Im Gegensatz zu vielen anderen einheimischen Weiden wächst sie vorwiegend als Baum und nicht als Strauch.
Die Silber-Weide ist ausgesprochen formenreich, und Botaniker unterscheiden zahlreiche Unterarten. Darüber hinaus verbastadieren sie häufig mit anderen Weidenarten, was die Bestimmung oftmals kaum noch möglich macht.
Früher wurden die jungen Weidenruten zum Flechten verwendet. Dazu wurden die Bäume alljährlich abgeerntet, sodass sie als Kopfweiden knorrige Exemplare bildeten. Heute sind diese kaum noch zu finden, da die Zweige als Flechtwerk aus der Mode gekommen sind.
Das Laub von Silber-Weide ist schnell kompostierbar
Das Herbstlaub von Salix alba wird innerhalb von etwa einem Jahr zu wertvollem Laubkompost, den du zum Düngen deines Nutzgartens verwenden kannst. Nutze das Laub auch als Mulch, um den Boden vor Erosionen und Frost zu schützen. Ob als Kompost oder als Mulch – so förderst Du die Humusbildung.