https://www.naturadb.de/pflanzen/lotus-corniculatus/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja, Kübelgröße mittel |
Dachbegrünung geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | flachwüchsig, polsterbildend |
Wuchs Konkurrenz: | stark |
Höhe: | 5 - 30 cm |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Dachbegrünung: | geeignet für Dachbegrünung |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | schmetterlingsartig |
Zweitblühte nach Sommerschnitt: | ja |
Blattfarbe: | dunkelgrün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | dreieckig |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 77 (Nektar und/oder Pollen, davon 23 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 23 |
Raupen: | 30 (davon 8 spezialisiert) |
Käfer: | 2 |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 1/4 - gering |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis alpin (>1000m1 / 2000m-3000m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blüten, Blätter Verwendung: Gemüse, Salat, Deko, Mehl |
Aussaat: | |
Keimer: | Dunkelkeimer, Warmkeimer |
Trittfest: | etwas trittfest |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Hotspot-Zone |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Der Hornschotenklee, meist kurz Hornklee (Lotus corniculatus) genannt, stammt aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Leguminosae, Schmetterlingsblütler - Fabaceae) und ist in Europa weit verbreitet. In den Alpen prägt er mit seinen gelben Blüten das Landschaftsbild vieler Almen und Halbtrockenrasen und ist in Höhen bis über 2000 Metern anzutreffen. Im Flachland ist er auf Weiden, Wiesen und an Wegrändern bis zu den Stränden von Nord- und Ostsee zu finden.
Seine kräftige braune Wurzel reicht bis zu einem Meter in die Tiefe und versorgt den niederliegenden oberirdischen Teil, der bis zu 30 Zentimetern aufragt. Typisch sind die eiförmigen, glattrandigen kleinen Blätter, die Klee-typisch gefiedert ein Dreiblatt bilden und am Blattgrund zwei Nebenblätter aufweisen. Die wechselständigen Blätter sind immergrün, kahl oder spärlich behaart und bleiben im Winter erhalten.
Die knallgelben Blüten stehen zu 2-6 in kleinen Dolden und sind am Grund genau wie die jungen Knospen oft rötlich gefärbt. Ihre Fahne und die beiden Flügel sind breit, das Schiffchen langgezogen und nach oben gebogen. Aus den Fruchtknoten bilden sich nach der Bestäubung bis zu drei Zentimeter lange, schmale Hülsen, die mit zunehmender Reife braun und krumm werden und dem Hornklee zu seinem Namen verholfen haben: Auch corniculatus bedeutet wie ein Hörnchen geformt.
Hornklee bevorzugt einen locker-humosen, nicht allzu sauren lehmhaltigen Boden und verträgt viel Wärme und Sonne. Trockenheit macht ihm dank der langen Pfahlwurzelwenig aus.
Sollte der Hornklee seine Nachbarschaft überwuchern, kann man seine Triebe im Herbst zurückschneiden.
Eine Vermehrung ist mit Samen problemlos möglich.
Hornklee ist ein ausgezeichneter Bodendecker und bildet mit seiner leuchtenden Blütenpracht kleine Horste. Viel Pflege ist nicht nötig. Im Steingarten sorgt er für bunte Abwechslung, und zusammen mit frühblühenden Blumenzwiebeln gibt sein Grün ein schönes Bild ab. Mit seiner tiefreichenden Wurzel eignet er sich auch für die Bodenfestigung.
Schnecken lassen den Hornklee links liegen – er enthält Verbindungen, die im Schneckenmagen zu Blausäure umgewandelt werden. Für Säugetiere sind sie hingegen ungefährlich. Selten kommt es zu einem Befall mit Rostpilzen.
Ein männlicher Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus) auf der Hornklee-Blüte im Juni
Der Hornklee ist eine ausgezeichnete Bienenweide, die außer Honig- und Wildbienen auch viele andere Insekten, vor allem Schmetterlinge zu schätzen wissen. Sein Laub gehört zu den wenigen Futterpflanzen des Gemeinen Bläulings (Polyomnatus icarus). In den hohlen Wurzeln nisten die seltenen Hornklee-Glasflügler (Bembecia ichneumoniformis). Dichte Bestände bieten bodenbrütenden Vögeln einen guten Schutz.
Wie für alle Leguminosen ist auch beim Hornklee die Symbiose mit Bakterien in den Wurzelknöllchen typisch. Sie sorgen für die Stickstoffversorgung und werden im Gegenzug mit Zuckern aus der Photosynthese gefüttert. Die Stickstoffbindung macht ihn zu einem beliebten Gründünger auf nährstoffarmen Böden.
Hornklee ist eine ausgezeichnete Futterpflanze für Nutztiere, allerdings von Natur aus reich an bitterlichen Tanninen. Daher gilt das Bestreben der Züchter, den Bitterstoffgehalt zu reduzieren. Vielerorts nutzen ihn Bauern auch als Gründüngung in den Jahren zwischen zwei Saaten.
Die Volksheilkunde nutzt die zu Tee verarbeiteten Blüten als krampflösendes, entzündungshemmendes und beruhigendes Mittel.
Neben der einfachen Blütenform gibt es auch gefüllte Sorten. Bei diesen sind allerdings nicht wie meist sonst die Staubblätter in zusätzliche Blütenblätter verwandelt, sondern stehen mehr als die üblichen sechs Blüten in einer Dolde.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
---|---|---|---|---|
Gewöhnlicher HornkleeLotus corniculatusWildform | flachwüchsig, polsterbildend 5 - 30 cm | | ab 2,50 € | |
Gewöhnlicher Hornklee 'Pleniflorus'Lotus corniculatus 'Pleniflorus' | kriechend, bodendeckend 5 - 30 cm 15 - 25 cm | |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Gewöhnlicher Hornklee kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Hornklee ist ein typischer Bewohner von Weiden, Wiesen und Wegrändern, der vom Tiefland in den Alpen bis auf über 2.000 Meter Höhe ansteigt. Dort wächst er auch auf Almen und Trockenrasen. Dank seiner bis zu einem Meter in die Tiefe reichenden Wurzel kommt er auch mit trockenen Böden zurecht; ansonsten bevorzugt er ein saures und lehmhaltiges Substrat und gedeiht bei voller Sonne mit reichlich Wärme am allerbesten.
Das Kraut des Hornklees enthält nur geringe Menge von Cyanwasserstoff – einer chemischen Substanz, die in der Magensäure zu giftiger Blausäure wird. Für Säugetiere wie weidende Rinder und Pferde sind die aufgenommenen Mengen unbedenklich, und beim Menschen wird er mitunter als essbare Wildpflanze als Gewürz eingesetzt. Bei Schafen halten die ebenfalls enthaltenen Tannine parasitäre Würmer im Darm kurz.
Das Grün schmeckt etwas streng, nicht bitterlich, die Blüten und kleinen Schoten leicht nach Erbsen und Mandeln – heißt gar nicht mal schlecht. Übrigens: Beim Kochen etwa in Suppe oder Gemüsezubereitungen verfliegt der Cyanwasserstoff, wenn man den Deckel weglässt. Keine Bange, tot umfallen wird davon in der Küche niemand ;-). Anders sieht das bei den Schnecken im Garten aus – die machen einen großen Bogen um die Pflanze, denn in schneckenüblichen Mengen wirkt der Cyanwasserstoff tödlich, indem er die Atmungskette lahmlegt.
Hornklee wächst kleemäßig niedrig – er erreicht nur eine Höhe von 5-30 Zentimeter, letzteres vor allem mit den leuchtend gelben Blütenständen, die aus dem grünen Teppich hervorragen.
Hornklee ist ein einjähriges, in Mitteleuropa heimisches Kraut, das eine Höhe von 5-30 Zentimetern erreicht und mit einer kräftigen Pfahlwurzel bis zu einem Meter in die Tiefe geht. An den niederliegenden und weithin kriechenden Trieben stehen typische Kleeblätter: drei Fiederblättchen, an deren Blattgrund zwei beinahe ebenso große Nebenblätter stehen. Die Blütenstände sind kleine Dolden aus gelben Schmetterlingsblüten, die außen oft rot überlaufen sind. Das Schiffchen ist bei näherer Betrachtung typischerweise in einem rechten Winkel aufgebogen. Namensgebend für den Hornklee sind die kleinen Hülsen mit einem deutlichen Horn am Ende.
Hornklee hat vor allem einen hohen ökologischen Wert – er ist eine ausgezeichnete Bienenweide, bindet Stickstoff aus der Luft und dient als Futterpflanze für Kühe, Schafe und Ziegen. Darüber hinaus ist er Nahrungsquelle für 57 Wildbienen und 46 Schmetterlinge, die sich als ausgewachsene Falter über den Nektar oder als Raupen über das Grünzeug hermachen.
In der Naturheilkunde wird der Hornklee, ähnlich wie schon im Mittelalter, als Tee angewendet. Dafür kommen meistens die Blüten zum Einsatz. Der Aufguss hat eine beruhigende, entzündungshemmende und krampflösende Wirkung, die man sich in der Phytotherapie bei Bindehautentzündungen, Zahnfleischentzündungen und Schlafstörungen zunutze macht.
In der Küche sollte man den Hornklee nur sparsam verwenden oder abkochen – er enthält kleine Mengen Cyanwasserstoff, der Vorstufe von Blausäure. Als Gewürz sind die aufgenommenen Mengen unbedenklich, zumindest wurden noch nie Todesfälle oder Krankenhausaufenthalte durch Hornklee berichtet. Man kann ihn als essbare Wildpflanze in Salaten, Kräuterquark und ähnlichen zubereiten. Mit Kochen geht man ganz auf Nummer sicher, etwa bei Gemüse oder Eintopf: Hier entweicht der leicht flüchtige Cyanwasserstoff und kann niemandem mehr schaden.
Wer als Gärtner die Schnecken ärgern will kann das mit Hornklee versuchen: Den meiden die schleimigen Plagegeister, weil er ihnen in den von ihnen üblicherweise verzehrten Mengen extrem unbekömmlich ist. Für sie gilt Hornklee sogar als giftig.
Ja, Hornklee ist ausdauernd, und seine Blätter bleiben auch im Winter grün. Als einheimische und weit verbreitete Wildpflanze ist er an unser Klima optimal angepasst und übersteht auch strengste Fröste.
Ja, aber bitte nur in Maßen – oder gekocht. Das Grünzeug enthält Cyanwasserstoff, den man in gelöster Form auch als Blausäure kennt. Das sind zwar nur geringe Mengen, aber bei reichlichem Genuss könnte das schon mal Probleme geben – genau wie bei Schnecken, die den Schmetterlingsblütler aus genau diesem Grund strikt meiden. Beim Kochen entweicht der Cyanwasserstoff, wenn man keinen Deckel auflegt. Ansonsten kann man die Blättchen und die Blüten wie auch die kleinen Schoten essen. Letztere sind geschmacklich besonders interessant, denn sie sind leicht nussig und tendieren irgendwo Richtung Mandeln und Erbsen. In der Vorreife geerntet kann man sie ähnlich wie Bohnen kochen und genießen – wenn einem die Pflückerei nicht zu viel Arbeit ist.
Hornklee vermehrt sich kräftig selbst durch reichhaltige Selbstaussaat. Die in den von den typischen namensgebenden Hörner gekrönten Schötchen enthalten viele Samen, die schnell und zuverlässig keimen und im Folgejahr für ausreichend Nachwuchs sorgen.
Hornklee sät man am besten nach den Eisheiligen aus – mit etwas Wärme keimt er wesentlich zuverlässiger als in der Kälte.
Hornklee braucht eigentlich keine Pflege – man muss ihn nur aussäen und kann sich danach an seiner Blütenpracht erfreuen. Die Pflanzen sind zudem mehrjährig und ein gefundenes Fressen für Schmetterlinge, Honigbienen und Wildbienen. Du brauchst ihn gegebenenfalls nur etwas zurückzuschneiden, wenn er sich in seiner Umgebung zu breit machen sollte.
Ja. Er bleibt, einmal angesiedelt, viele Jahre erhalten. Nicht nur das, die Blätter sind sogar wintergrün und bleiben in der kalten Jahreszeit erhalten. Mit reichhaltiger Selbstaussaat sorgt der Hornklee auch dafür, dass die Bestände auch weiterhin schön dicht bleiben.
Gewöhnlicher Hornklee ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen