Was ist Hopfenklee?
Hopfenklee oder Gelbklee (Medicago lupulina) ist ein einheimisches ein- oder zweijähriges Kraut aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Man findet ihn zerstreut in sonnigen Gebüschen und Waldsäumen, an Wegrändern, Böschungen wie auch auf kalkhaltigen Magerrasen.
Die Pflänzchen werden 10-40 Zentimeter hoch und besitzen niederliegende und aufsteigende kantige Stängel, die den Adventivknospen der Wurzeln entspringen. Die fein behaarten Blätter stehen wechselständig und sind klee-typisch dreizählig gefingert, mit verkehrt-eiförmigen Fiederblättchen, deren Rand fein gesägt ist und die an der Spitze meist ausgerandet mit einer kurzen Spitze sind. Am Blattgrund stehen die lanzettlichen, spitz zulaufenden Nebenblätter.
Bei den Blütenständen handelt es sich um kleine kugelige Trauben mit 10-50 Blüten, die entfernt an die weiblichen Blüten des Hopfens erinnern und der Pflanze ihren Namen eingebracht haben. Die Blüten sind goldgelb, zwittrig und typisch zygomorphe Schmetterlingsblüten mit Fahne, Flügeln und Schiffchen. Nach der Bestäubung verwelkt die Krone schnell, sodass in den Trauben die schneckenförmig gewundenen Hülsenfrüchte gut erkennbar sind. In ihrem Inneren steckt jeweils ein bernsteinfarbener Samen.
Hopfenklee im Garten

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Standort
Der Hopfenklee bevorzugt einen sommerwarmen, mäßig trockenen und nährstoff- wie auch basenreichen Lehmboden, der mäßig sauer bis humos sein sollte. Er steht am liebsten in der Sonne oder im Halbschatten.
Schnitt
Ein Schnitt ist beim Hopfenklee nur zur Ernte notwendig, oder um verwelkte Teile loszuwerden.
Vermehrung
Die Vermehrung des Hopfenklees erfolgt durch Teilung bestehender Bestände oder einfacher durch Aussaat der schneckenförmigen Samen.
Verwendung
Der Hopfenklee macht sich gut als hübsche kleine Zierpflanze in Beeten und Rabatten, wird aber meistens zur Gründüngung und Stickstoffanreicherung von Böden angebaut. Er ist auch eine gute Futterpflanze für Kaninchen und Meerschweinchen.
Schädlinge
Schädlinge und Krankheiten können dem recht robusten Hopfenklee in den seltensten Fällen etwas anhaben. Bisweilen tritt bei feuchtem Stand Mehltau auf.
Ökologie

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Die Bestäubung des Hopfenklees erfolgt vor allem durch Honigbienen und Fliegen. In großen Beständen ist er eine wichtige Beitracht für die Honiggewinnung und liefert einen hohen Anteil am beliebten Kleehonig. Die Wildbiene Lasioglossum pauxillum sammelt den Pollen für ihre Brut.
Neun Schmetterlinge interessieren sich für den Nektar und die Blätter als Raupenfutter, darunter auch verbreitete Arten wie der Grüne Zipfelfalter (Callophrys rubi) oder der Leguminosen-Dickkopffalter (Erynnis tages).
Wie alle Leguminosen bindet der Hopfenklee Stickstoff aus der Luft mithilfe von symbiontischen Knöllchenbakterien in den Wurzeln. Daher kann man ihn zur Bodenanreicherung als Gründünger verwenden.
Wissenswertes
Der Name Medicago leitet sich vom lateinischen medica ab, aus Medien stammend. Medien bezeichnet einen antiken Landstrich, der heute im Iran liegt. Der Artname lupulina weist auf die Ähnlichkeit der kleinen gelben Blüten mit den weiblichen Blüten des Hopfens Humulus lupulus hin.
Landwirte verwenden den Hopfenklee deutlich seltener als Futterpflanze und Gründüngung als die nahe verwandte Luzerne, bei der es sich ebenfalls um eine Schneckenklee-Art handelt. Schafe fressen ihn wesentlich lieber als Rinder. Er ist extrem variabel und die Unterteilung in Unterarten sorgt bei Botanikern für reichlich Diskussionsstoff.
Was sind einjährige Pflanzen?
Einjährige Pflanzen keimen, wachsen und blühen innerhalb eines Jahres. Durch Versamen können sie sich erhalten und wieder am selben Standort erscheinen. Manche „wandern“ so durch den Garten und erfreuen uns an immer neuen Standorten.
Markus Wichert
Naturgärtner