Was ist Rosen-Malve?
Bei der Rosen-Malve, Spitzblättrigen Malve oder Siegmarswurz (Malva alcea) handelt es sich um einen einheimischen Vertreter aus der Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Sie wächst zerstreut in sonnigen und unkrautreichen Staudenfluren von Wegen, Böschungen und Dämmen, bevorzugt in der Nähe von Siedlungen und bildet dort oftmals größere Bestände.
Die ausdauernde krautige Pflanze erreicht eine Höhe von 40-120 Zentimetern und ist bis auf die Kronblätter allenthalben dicht mit anliegenden einfachen und sternförmigen Haaren bedeckt. Ihr Stängel sind aufrecht und wenig verzweigt, die Blätter stehen wechselständig und sind gestielt, unten in Bodennähe rundlich bis nierenförmig und meist ungeteilt. Weiter oben werden sie zusehends tief handförmig geteilt mit 3-7 Fiedern mit unregelmäßig stumpf gezähntem Rand.
In der Mittel des Stängels stehen die schalenförmigen Blüten der Rosen-Malve einzeln in den Blattachseln, nach oben hin in Trauben oder zu Dolden gehäuft. Sie sind radiärsymmetrisch, zwittrig, fünfzählig und werden 4-7 Zentimeter groß. Die drei Blätter des Außenkelches sind bei dieser Art eiförmig bis lanzettlich, 3-5 Millimeter lang und am Grund verbreitert. Ihnen folgen breite, abgerundet dreieckige Kelchblätter, die in der Knospe bis zur Hälfte verwachsen sind. Die Kronblätter sind 20-35 Millimeter lang, tief ausgerandet und rosa bis hell purpurfarben, selten weiß. Wie bei allen Malven sind die Staubblätter zu einer den Griffel umgebenden Säule verwachsen. Die Früchte erinnern an kleine Käseleibe, ihre reifen Teilfrüchte sind fast kahl und an den Seiten stark runzelig.
Rosen-Malve im Garten
Standort
Die Rosen-Malve bevorzugt einen frischen nährstoff- und basenreichen, vorzugsweise kalkarmen und tiefgründigen sandigen oder lehmigen Boden mit viel Sonne oder zumindest Halbschatten. Am besten sieht man einen windgeschützten Stand vor.
Schnitt
Ein Schnitt ist bei der Rosen-Malve nur zum Entfernen alter vertrockneter Teile nötig, oder wenn man die Selbstaussaat mit Samen verhindern möchte.
Vermehrung
Am einfachsten erfolgt die Vermehrung vegetativ durch Teilen der Horste. Eine Anzucht aus Samen ist ebenfalls problemlos möglich.
Verwendung
Die Rosen-Malve eignet sich im heimischen Garten gut für sonnige Staudenbeete, als Unterwuchs von Hecken und Gehölz und ist eine gute Bienenweide.
Schädlinge
Die Rosen-Malve ist recht robust und hat nur selten mit Krankheiten oder Schädlingen zu schaffen. Junge Pflanzen werden oft Opfer der Schnecken, und Blattläuse sind insbesondere an den frischen Pflanzenteilen nicht unüblich.
Ökologie
Bestäubt wird die Rosenmalve vor allem von Honigbienen; sie gilt als gute Bienenweide, die Pollen und Nektar liefert. Drei Schmetterlinge nutzen die Blätter als Raupenfutter, der Malven-Dickkopffalter (Carcharodus alceae), Wegrand-Malven-Blattspanner (Larentia clavaria) und die Karden-Sonneneule (Heliothis viriplaca). Pollen als Verpflegung für den Nachwuchs sammelt die Malven-Langhornbiene (Eucera macroglossa).
Wissenswertes
Die Rosen-Malve stammt ursprünglich aus der Levante, wurde aber schon früh mit Ackerbau und Viehzucht in ganz Mitteleuropa verbreitet. Dafür spricht auch, dass man sie besonders häufig in der Nähe menschlicher Siedlungen findet.
Wie die meisten anderen Malven verwendet die Naturheilkunde auch die Rosen-Malve als Heilpflanze.
Neben der Wildart gibt es im Gartenfachhandel diverse Zuchtsorten.
Was sind mehrjährige Stauden?
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Markus Wichert
Naturgärtner