Was ist die Schopfige Traubenhyazinthe?
Die Schopfige Traubenhyazinthe (Muscari comosum) ist ein Vertreter der Spargelgewächse (Asparagaceae), der aus dem Mittelmeergebiet eingewandert ist und sich zur beliebten Gartenpflanze entwickelte. Sie entspringt im zeitigen Frühjahr einer zentimeterdicken braunen Zwiebel und wird mit ihren Blütenständen meist bis zu einem halben Meter, selten bis zu einem ganzen Meter hoch. Ihre höchstens 30 Zentimeter langen, breit-linealischen Blätter bilden eine grundständige Rosette.
Der Blütenstand ist eine langgezogene Traube, an der zwei Arten Blüten stehen: Zuoberst der namensgebende Schopf (comosum) aus sterilen, aufwärts gebogenen blauvioletten Exemplaren, darunter verteilen sich die grünlich-bräunlichen, glockenförmigen Blüten, die lang gestielt und fruchtbar sind. Nach der Bestäubung bilden sie dreikantig geflügelte, etwa einen Zentimeter lange dreifächrige Kapselfrüchte. Bei der Reife bleiben sie am Stängel stehen, von wo aus sie die schwarzen, bis zwei Millimeter großen Samen aussäen. Das Grün ist nur vorübergehend und zieht sich im Sommer bis auf die überdauernde Zwiebel zurück.
Schopfige Traubenhyazinthe im Garten
Standort
Die Schopfige Traubenhyazinthe hat es gerne eher trocken mit viel Wärme und ausreichend Sonne, mit basenreichem, mineralischem Untergrund.
Schnitt
Zwiebeln und Kraut wachsen nur langsam und ziehen im Sommer ein, sodass ein Schnitt in der Regel nicht nötig ist.
Vermehrung
Mit ihren nach der Blüte persistierenden Fruchtständen verbreitet sich die Schopfige Traubenhyazinthe aus luftiger Höhe wie mit einem Streuer. Vorüberstreifende Tiere und der Wind helfen ihr dabei. Die Zwiebeln werden bisweilen von Mäusen in ihren unterirdischen Behausungen weitergetragen. Im Garten lässt sie sich durch Teilung der Gruppen und mit ihren Tochterzwiebeln vermehren. Dabei gilt sie als schwierig und langsam wachsend – am besten behilft man sich mit gekauften Zwiebeln.
Verwendung
Man verwendet die Schopfige Traubenhyazinthe als Frühblüher in Beeten, Rabatten und Steingärten vorzugsweise mit anderen Wildstauden wie Lavendel und Salbei.
Schädlinge
Parasiten kommen an der Schopfigen Traubenhyazinthe selten vor. Den meisten Schaden hat man vor Schnecken und Mäusen zu befürchten, die sich an den Zwiebeln vergreifen.
Ökologie
Die typischen Schöpfe steriler Blüten sind nur Show – sie locken weithin sichtbar Bestäuber an, die sich mit den weiter unten gelegenen Blüten befassen. Diese sind reich an Nektar und Pollen und werden von Honigbienen und Wildbienen gerne besucht.
In Deutschland gibt es nur wenige natürliche Standorte, die der wärmeliebenden Art entgegenkommen, wie der Kaiserstuhl oder die fränkische Alb. Sie steht bei uns unter Naturschutz.
Wissenswertes
Wegen ihres typischen Geruches wird die Schopfige Traubenhyazinthe bisweilen auch als Bisamhyazinthe bezeichnet. Ihre Zwiebeln sind bitterlich, aber essbar und gelten auf Kreta und in Apulien als Spezialität.
Im Gartenfachhandel sind verschiedene Zuchtsorten erhältlich, bei denen die Blüten in Farbe, Form oder Anordnung verändert sind.