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Hufeisenklee (Hippocrepis comosa)
Quelle: Eder/shutterstock.com
Super Insekten-pflanze

HufeisenkleeGewöhnlicher Hufeisenklee

Hippocrepis comosa

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Staude winterhart Super Insektenpflanze essbar lange Blühzeit
  • Heimischer Schmetterlingsblütler
  • Zahlreiche gelbe Blüten
  • Unverkennbare Schoten, die sich in kleine Hufeisen auflösen
  • Super Insektenpflanze mit reichlich Pollen und Nektar
  • Für kalkhaltige, nährstoffarme und trockene Böden
  • Braucht Sonne oder Halbschatten
  • Als Vordergrund von Blumenbeeten und Staudenrabatten, Steingarten oder Kübel
  • Raupenfutter für 23 Schmetterlinge
  • Beliebt unter anderem bei den selten Bläulingen
  • Essbare Blätter und Blüten
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Halbschatten
Boden: durchlässig
Wasser: trocken
Nährstoffe: nährstoffarmer Boden
PH-Wert: basisch / kalk
Kübel/Balkon geeignet: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Staude
Wuchs: niederliegend
Wuchs Konkurrenz: sehr stark
Höhe: 20 - 30 cm
Breite: 30 - 40 cm
frostverträglich: bis -34 °C (bis Klimazone 4)
Wurzelsystem: Flachwurzler
🌼 Blüte
Blütenfarbe: gelb
Blühzeit:
j
f
m
a
m
j
j
a
s
o
n
d
Blütenform: schmetterlingsartig
Blütenduft: ja

Thematisch passende Pflanzen:

🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattphase: wintergrün
Blattform: unpaarig gefiedert, ohne knorpeligen Rand
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): mäßig häufig
Gefährdung (Rote Liste): Vorwarnliste
Wildbienen: 65 (Nektar und/oder Pollen, davon 21 spezialisiert)
Schmetterlinge: 4
Raupen: 24 (davon 6 spezialisiert)
Käfer: 1

Thematisch passende Pflanzen:

🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: kollin (100m-300m1 / 300m-800m)2
bis
alpin (>1000m1 / 2000m-3000m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist essbar Blätter, Blüten
Verwendung: Mehl
Aussaat:
j
f
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a
m
j
j
a
s
o
n
d
Keimer: Dunkelkeimer, Warmkeimer
Pflanzen je ㎡: 5
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige
Familie: Hülsenfrüchtler
Gattung: Hippocrepis
Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist Hufeisenklee?

Schopfiger Hufeisenklee, Gewöhnlicher Hufeisenklee oder einfach Hufeisenklee ist eine ausdauernde krautige Pflanze aus der Familie der Schmetterlingsblütler (Fabaceae), der auch bei uns heimisch ist und verbreitet in Süd- und Mitteleuropa vorkommt. Oft bildet er auf kalkigen Untergründen wie Magerrasen und Weiden, Böschungen und Steinbrüchen große Bestände, die mit ihren goldgelben Blüten ins Auge fallen und sich bei Insekten besonderer Beliebtheit erfreuen.

Die Pflänzchen werden kaum zwei Handbreit hoch, wurzeln dafür aber über einen halben Meter tief im Boden, wo sie zuverlässig immer noch etwas Wasser finden. Sie bilden kleine Büsche aus niederliegenden und aufsteigenden verholzenden, reich verzweigten Stängeln mit wechselständigen, lang gestielten und unpaarig gefiederten Blättern. Typisch für die Fiederblättchen sind ihre fast kahle Oberseite und die deutlich behaarte Unterseite.

Die dichten doldigen Blütenstände überragen die Laubblätter bei weitem; sie bestehen aus bis zu einem Dutzend strahlend gelben Schmetterlingsblüten, die oft deutlich dunklere braune Adern aufweisen. Aus ihnen entwickeln sich bis zu drei Zentimeter lange schmale Schoten mit den namensgebend hufeisenförmigen Segmenten, in denen die sichelförmigen Samen sitzen.

Hufeisenklee im Garten

Quelle: ChWeiss/shutterstock.com

Standort

Der Trockenrasenbewohner ist gewohnt hat im Nehmen; er bevorzugt trockene und magere, vorzugsweise kalkhaltige Böden mit Sonne oder zumindest Halbschatten. Schatten mag er ebenso wenig wie stehende Nässe, die den Hufeisenklee sicher umbringt. In den Alpen wächst er bis in große Höhen – gut, dass er bis zu -34 °C verträgt.

Schnitt

Unbedingt schneiden musst Du die kleinen verholzenden Büschchen nicht, es sei denn aus ästhetischen Gründen. Daran herumschnippeln ist nicht das Problem, der Hufeisenklee ist gut schnittverträglich und treibt schnell wieder aus.

Vermehrung

Die winterharten Stauden lassen sich gut mit Samen oder halbverholzten Stecklingen vermehren. Zudem sorgt der Hufeisenklee mit Selbstaussaat auch in eigener Regie dafür, dass er nicht so schnell aus Deinem Garten verschwindet. Nicht wundern: Besonders hoch ist die Keimrate der Samen nicht.

Verwendung

Trockene, magere Böden mit viel Sonne – das schreit geradezu nach einer Verwendung im Steingarten. Ebenso gut macht sich der Hufeisenklee in trockenen Blumenbeeten, am Wegesrand, aber auch auf Mauerkronen. Auf Balkon und Terrasse kannst Du ihn in Kübeln und Schalen bringen, und dank seiner Trockenheitsresistenz ist er auch für die Dachbegrünung geeignet – Insektenfutter gleich inklusive.

Schädlinge

Der Hufeisenklee ist nicht nur bei Weidetieren beliebt, sondern bei einer Vielzahl von weiteren Tieren. Trotzdem können die wenigstens davon der äußerst robusten und widerstandsfähigen Pflanze dauerhaft etwas anhaben.

Ökologie

Quelle: Elisabeth Wieborg, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Für die Bestäubung der zahlreichen gelben Schmetterlingsblüten sorgen Schmetterlinge, Bienen und Hummeln. Die typischen braunen Adern der Kronblätter dienen dabei als Saftmale, mit denen sie die Bestäuber anlocken.

Das funktioniert offenbar recht erfolgreich: 63 Wildbienen finden sich hier ein, vor allem Osmia- und Megachile-Arten; davon gelten 20 als spezialisiert.

Als Raupenfutter nutzen 23 Schmetterlinge den Hufeisenklee; dazu zählen auch Bläulinge und andere Arten, die für trockene Magerrasen, Ödland, Steinbrüche, unbeweidete Wiesen und ähnliche Pflanzengesellschaften typisch sind.

Die Blätter und Früchte werden mit Vorliebe von Vögeln und Säugetieren gefressen, die so für die Verdauungsausbreitung sorgen. Besonders Schafe lieben die kleinen Büsche, und selbst intensive Beweidung ist den Pflanzen nicht hinderlich. Zudem werden die sichelförmigen Samen von Wind und Wasser davongetragen.

Wissenswertes

Blätter, Blüten und Samen kann man essen; aus den Letzteren lässt sich ein Mehl gewinnen, das man ähnlich wie Erbsenmehl oder Linsenmehl verwenden kann.

Was sind mehrjährige Stauden?
Markus Wichert

Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (6)

Gesamte Pflanze Hufeisenklee
Quelle: Eder/shutterstock.com
Blüte Hufeisenklee
Quelle: Isidre blanc, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Gesamte Pflanze Hufeisenklee
Quelle: Krzysztof Golik, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Blüte Hufeisenklee
Quelle: Martin Fowler/shutterstock.com
Blüte Hufeisenklee
Quelle: ChWeiss/shutterstock.com
Gesamte Pflanze Hufeisenklee
Quelle: Elisabeth Wieborg, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Wert für Insekten und Vögel

Hufeisenklee ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen

spezialisierte Wildbienen:
0
Auf Pollen spezialisiert
Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Schmetterlinge:
0
Raupen spezialisiert:
0
Raupenarten:
0
Käfer:
0

Wildbienenarten

Schmetterlingsarten

Käfer

Gestaltungsideen

Biodiversität im Fokus #1: 37qm für die Natur
Quelle: David Seifert
Biodiversität im Fokus #1: 37qm für die Natur
Fläche: 37 qm
12 cm Substratstärke
Kalkschotterhügel im PikoPark
Kalkschotterhügel im PikoPark
überwiegend heimische Pflanzen
Gemeinschaftsfläche
insektenfreundlich

Gute Kombinationspartner im Garten

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Schmetterlingspflanzen

Themen

Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
19.12.2023