Was ist Wiesen-Margerite?
Wiesen-Margerite (Leucanthemum vulgare) ist eine mehrjährige krautige Pflanze und gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Man findet sie in Europa weit verbreitet und häufig auf nährstoffreichen Wiesen, Weiden und Brachflächen.
Sie ist ein Tiefwurzler mit kriechendem Rhizom und tiefreichenden Wurzeln und erreicht mit ihren kantigen Stängeln eine Wuchshöhe von 30-60 Zentimetern. Er ist zumeist unverzweigt und trägt vor allem im unteren Bereich die wechselständigen Blätter. Diese sind frischgrün und am Rand grob gesägt und werden mit zunehmender Höhe am Stängel immer kleiner. Die ganze Pflanze ist vor allem unten dicht behaart und weiter oben kahl.
Die bekannten einzelnstehenden Blütenstände bestehen aus einem typischen 2-6 Zentimeter großen Körbchen mit 300-400 zentralen zwittrigen gelben Röhrenblüten und 20-25 randständigen weiblichen weißen Zungenblüten. Außen ist das Körbchen von hell- bis schwarzbraunen lanzettlichen Hüllblättern bedeckt. Die Früchte sind vielrippige, schwarz-weiß gestreifte und vier Millimeter lange Achänen ohne Pappus.
Wiesen-Margerite im Garten

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Standort
Die Wiesen-Margerite gedeiht am besten auf einem frischen, nährstoff- und basenreichen Boden und stellt keine besonderen Ansprüche. Sie nimmt mit so ziemlich jedem Gartenboden vorlieb und hat es gerne sonnig oder halbschattig. Nur allzu viel Stickstoff in der Erde und Staunässe verträgt sie nicht. Beim Anpflanzen in der Nähe von Haus oder Terrasse sollte man berücksichtigen, dass sie insbesondere beim Verwelken für empfindliche Nasen unangenehm riechen.
Schnitt
Ein Schnitt ist bei Wiesen-Margeriten nur zum Entfernen abgeblühter Teile erforderlich, wenn man die Blütezeit verlängern und eine Selbstaussaat verhindern möchte – oder man sie als Schnittblume in die Vase stellen will.
Vermehrung
Die Wiesen-Margerite vermehrt sich vegetativ mit Wurzelausläufern und bildet mit der Zeit dichte Bestände, die man ohne weiteres teilen kann. Darüber hinaus ist eine Aussaat der Achänen möglich. Sie blüht erst im zweiten Jahr. Sagt ihr der Standort zu, kann sie sich mitunter geradezu explosionsartig vermehren.
Verwendung
Die Wiesen-Margerite ist ein hübscher Blickfang für naturnahe Wiesen und Blumenbeete und lässt sich mit Kübeln und Töpfen auch auf Balkon und Terrasse bringen, wo sie vielen Insekten auch in urbaner Umgebung Nahrung bietet.
Schädlinge
Die Wiesen-Margerite ist recht robust und unempfindlich und hat nur selten mit Krankheiten oder Schädlingen zu kämpfen. Schneckeninteressieren sich vor allem für Jungpflanzen, Blattläuse und Spinnmilben treten ebenso wie Rostpilze und Mehltau eher sporadisch in Erscheinung.
Ökologie

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Die charakteristischen Blüten dienen als Schauapparat, mit dem die Wiesen-Margerite vor allem Fliegen, Käfer und Falter anlockt. 13 Schmetterlinge nutzen die Blüten als Nektarquelle und/oder die Blätter als Raupenfutter, darunter auch selten gewordene Bläulinge (Plebeius spec.), Feuerfalter (Lycaena spec.) und Perlmuttfalter (Bolaria spec.).
Pollen für ihren Nestbau sammeln 21 Wildbienen, vor allem Sandbienen (Andrena spec.), Schmalbienen (Lasioglossum spec.) und Furchenbienen (Halictus spec.). Die Wiesen-Margerite gehört, berechnet auf eine einzelne Schaublüte, zu den fleißigsten Pollenproduzenten in unseren Breitengraden.
Die Verbreitung der Samen erfolgt mit Wind, Wasser, Ameisen und durch Anhaften an vorüberziehenden Tieren. Eine einzelne Pflanze bildet davon bis zu 26.000 Samen.
Wissenswertes
Die Wiesen-Margerite ist ausgesprochen variabel und formenreich, sodass Botaniker eine Reihe von schwer unterscheidbaren Unterarten unterscheiden. Leucanthemum leitet sich von den griechischen Wörtern für weiß und Blume ab.
Was sind mehrjährige Stauden?
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Markus Wichert
Naturgärtner