https://www.naturadb.de/pflanzen/echium-vulgare/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig |
Wasser: | trocken |
Nährstoffe: | nährstoffarmer Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja, Kübelgröße mittel |
Pflanzenart: | Zweijährige |
Wuchs: | aufrecht |
Wuchs Konkurrenz: | sehr stark |
Höhe: | 40 - 80 cm |
Breite: | 40 - 60 cm |
frostverträglich: | bis -40 °C (bis Klimazone 3) |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | blau |
Blühzeit: | |
Blütenform: | trichterförmig, kronröhrig |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | lanzettlich |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 39 (Nektar und/oder Pollen, davon 4 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 42 |
Raupen: | 12 (davon 1 spezialisiert) |
Käfer: | 3 |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Wurzel, Blätter, Blüten Verwendung: Salat, Gemüse, Deko, Tee |
Aussaat: | |
Keimer: | Lichtkeimer, Kaltkeimer |
Keimtiefe: | ca. 0,2 cm |
Keimdauer: | ca. 2-3 Wochen |
Pflanzen je ㎡: | 4 |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Hotspot-Zone |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Der Gewöhnliche Natternkopf (Echium vulgare) ist eine einheimische Charakterpflanze sonniger, sandig-mineralreicher Standorte und auf Ruderalstellen, Heiden, Waldrändern und Trockenrasen häufig anzutreffen. Das Mitglied der Raublattgewächse (Boraginaceae) ist zweijährig und wird 40-80 Zentimeter hoch. Mit zunehmendem Alter bildet er eine bläulich-rötliche Rübe, der im ersten Jahr eine bodennahe Blattrosette und im zweiten Jahr zusätzlich ein oder mehrere aufrechte runde Stängel entspringen.
Stängel und Blätter sind wie bei allen Raublattgewächsen dicht mit Borsten besetzt. Typisch für die Triebe sind winzige rote Flecken. Die fünfzähligen zygomorphen Blüten stehen in großen endständigen Ähren – botanisch korrekt handelt es sich um Thyrsen mit Wickel-Zymen - und sind anfangs rot, später leuchtend blau. Aus ihnen entwickeln sich die vierteiligen Klausenfrüchte mit glatten schwarzen Samen.
Natternkopf bevorzugt einen sandigen, mineralreichen und gut durchlässigen Boden in voller Sonne, der auch trocken sein darf. Nur Überdüngen sollte man ihn nicht – er mag es lieber nährstoffarm und wird dann auch nicht so schnell von konkurrenzstarken Nachbarn überwuchert.
Ein Schnitt ist bei der Staude nicht nötig, zumal sie sich im Winter zurückzieht.
Die Vermehrung mit Samen ist einfach, und der Gemeine Natternkopf sorgt zudem für reichliche Selbstaussaat.
Mit seiner Vorliebe für sandig-trockene und sonnige Plätze ist der Gemeine Natternkopf ein beliebter Kandidat für Steingärten und Wildstaudenbeete. Wer sich die hervorragende Bienenweide auf Terrasse oder Balkon holen möchte, kann das mit Kübeln oder Containern tun. Sie geben den Wurzeln genügend Platz und sorgen für reichlichen Insektenbesuch.
Schädlinge und Krankheiten spielen bei dieser robusten Pflanze keine Rolle. Nicht einmal Schneckeninteressieren sich für das zarte Grün.
Der Gemeine Natternkopf ist eine reichhaltige und besonders zuckerhaltige Nektarquelle. In Deutschland fliegen ihn 39 Arten von Wildbienen an, darunter viele Mauerbienen, Mörtelbienen und Pelzbienen. Sie orientieren sich dabei am UV-Licht, das die Blüten reflektieren.
Auch der Farbwechsel von Rot nach Blau spielt eine Rolle: solange sie rot erscheinen, sind die Staubblätter reif, bei den blauen die Fruchtblätter, und nur bei den roten Exemplaren gibt es Nektar zu holen. So stellen die Pflanzen sicher, dass der Pollen einer fremden Blüte auf die Narbe gebracht wird.
Natternkopf gehört zu den wenigen einheimischen Pflanzen, bei denen die Pollenkörner blau sind. Bienen mit graublauen Pollenhöschen an den Hinterbeinen geben sich als Besucher des Raublattgewächses zu erkennen. Als Beitracht ist Natternkopf bei der Honigproduktion wegen seines Nektarreichtums beliebt und in vielen Blütenhonigen zu finden.
Darüber hinaus nutzen ihn 40 Schmetterlinge, und auch bei Schwebfliegen und anderen Insekten sind die blauen Blütenstände heißbegehrt. Die bekanntesten Besucher sind der Schwalbenschwanz (Papilio machaon), Weinschwärmer (Deilephila spec.), Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) und Kohlweißlinge (Pieris spec.). Als Raupenfutter ist weniger begehrt; hier sind vor allem angehende Distelfalter (Vanessa cardui) oder Messing-Eulen (Diachrysia chrysitis) anzutreffen.
Seinen Namen hat der Natternkopf seinen Blüten zu verdanken: Mit etwas Phantasie sehen sie aus wie der Kopf einer Schlange, mit den herausragenden Staubgefäßen als Zunge.
Ähnlich wie Jakobs-Greiskraut und einige andere Verwandte ist der Gemeine Natternkopf durch Pyrrolizidin-Alkaloide in Verruf geraten, die als krebserregend gelten. Dagegen ist das in großen Mengen enthaltene Allantoin äußerlich angewandt ein altes Hausmittel bei Wunden. Es wird antioxidativ und feuchtigkeitsspendend, verbessert die Wundheilung und verhindert die Bildung von Narbengewebe.
Äußerlich verwendet die Naturheilkunde das zerriebene Kraut als probates Mittel gegen Verstauchungen und Zerrungen. Auf eine Einnahme des alten pflanzlichen Heilmittels in Form von Tee sollte man sicherheitshalber verzichten.
Das Vorkommen des Gemeinen Natternkopfes als Pionierpflanze auf Industriebrachen ist bemerkenswert, denn er stört sich auch nicht an einer Belastung des Bodens mit giftigen Schwermetallen. Mit dem Blei und Zink im Boden alter Schmelzöfen, die allen anderen Pflanzen den Garaus machen, kommt er erstaunlich gut zurecht. Er dient als Zeigerpflanze für sandige und schwermetallbelastete Böden.
Zweijähre Pflanzen bilden im ersten Jahr meist nur eine flache Rosette. Im nächsten Jahr wächst die Pflanze in die Höhe, blüht und versamt sich. Die Pflanze stirbt und aus dem Samen entsteht die nächste Generation.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Gewöhnlicher Natternkopf kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Die Samen des Natternkopfes sät man am besten im zeitigen Frühjahr an Ort und Stelle aus. Die Mühe mit einem Vorziehen auf der Fensterbank kann man sich sparen, zumal die Setzlinge wegen ihrer ausgeprägten Wurzeln ein Verpflanzen schlecht vertragen und es im Haus zu warm zum Keimen ist. Natternkopf ist ein Kalt- und Dunkelkeimer. Daher benötigt er die kühlen Temperaturen im Frühjahr, und man sollte die Samen zwei bis drei Zentimeter unter die Erde bringen. Bis sich die ersten Keime zeigen dauert es vier bis sechs Wochen.
Der Gemeine Natternkopf ist zweijährig. Im ersten Jahr bildet er eine Blattrosette, im darauffolgenden erscheinen die leuchtend blauen Blütenstände.
Der Gemeine Natternkopf gilt als nur sehr schwach giftig, und Menschen müssten für Vergiftungserscheinungen große Mengen zu sich nehmen. Bedenklich sind bestenfalls die Pyrrolizidin-Alkaloide wie Heliosupin, die als krebserregend eingestuft werden. Daher sollte man mit den Zubereitungen aus der Naturheilkunde bestenfalls nur sehr sparsam umgehen und Natternkopf-Tee nie über längere Zeiträume trinken. Mäuse und andere Kleinsäuger, die mit ihrer Körpergröße relevante Mengen fressen könnten, machen eher einen Bogen um die Pflanze, und bei Wiederkäuern werden giftige Substanzen wie das Allantoin des Natternkopfes im Vormagen unschädlich gemacht. Äußerlich angewendet ist Natternkopf dank dieser Substanz ein beliebtes Mittel für die Hautpflege, das die Wundheilung fördert und Narben verhindert.
Gewöhnlicher Natternkopf ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen