https://www.naturadb.de/pflanzen/anthriscus-sylvestris/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | lehmig |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | bogig geneigt, horstbildend, aufrechte Blütenstiele |
Höhe: | 60 - 150 cm |
Breite: | 50 - 80 cm |
frostverträglich: | bis -17 °C (bis Klimazone 7) |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | strahlenförmig, einfach |
Blattfarbe: | hellgrün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | breitlanzettlich, länglich |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 44 (Nektar und/oder Pollen, davon 6 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 2 |
Raupen: | 5 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 79 |
Käfer: | 2 |
Nektarwert: | 2/4 - mäßig |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis subalpin (1000m-1100m1 / 1500m-2500m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blätter Verwendung: Gewürzblätter |
Keimer: | Kaltkeimer |
Pflanzen je ㎡: | 5 |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris) ist ein ausdauerndes oder zweijähriges Kraut aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Wie sein Name bereits verrät findet man ihn häufig auf Wiesen und Weiden, an Wald- und Wegrändern und Böschungen.
Er wird bis zu anderthalb Meter hoch und blüht im Frühjahr als erstes Doldengewächs. In der Erde verbirgt sich eine kräftige, rübenförmige Wurzel ähnlich einer Möhre. Der gefurchte, ungefleckte Stängel ist innen hohl, steif behaart und dicht mit zwei- bis dreifach gefiederten, frischgrünen Blättern besetzt. Diese bilden eine grundständige Rosette und werden bis zu 30 Zentimeter lang. Der Umriss des Blattes ist dreieckig, mit länglich-eiförmigen und wiederum gefiederten, zierlichen Unterblättchen.
Die für die Familie typischen Dolden sind Doppeldolden, bei denen die kleinen weißen Blüten in kleineren Döldchen zusammengefasst sind. Die Blütenblättchen sind außen größer als innen. Als Früchte erscheinen länglich-bauchige Doppelachänen, die in zwei glatte braune Samen zerfallen.
Der Wiesen-Kerbel bevorzugt leicht feuchte und stickstoffreiche Böden mit viel Sonne oder Halbschatten. Er ist winterhart und anspruchslos.
Ein Schnitt ist nur im Winter oder zum Eindämmen von übermäßigem Wachstum nötig. Einzelne trockene Stängel sollte man für Wildbienen stehenlassen, die in den Hohlräumen gerne Nester bauen.
Die Vermehrung von Wiesen-Kerbel über Samen ist einfach. Das erledigt er auch selber, wenn sich sein Gärtner nicht darum kümmert.
Mit seinen frühen Dolden ziert der Wiesen-Kerbel Beete, Wegränder und Wildwiesen.
Schädlinge und Krankheiten spielen beim Wiesen-Kerbel im Garten keine Rolle. Schneckenmachen dank der etherischen Öle einen großen Bogen um ihn, und er hält Blattläuse und Echten Mehltau von anderen Pflanzen fern. Bestenfalls Falscher Mehltau und Rostpilze machen ihm selten zu schaffen.
Auf den Blüten des Wiesen-Kerbels finden sich 24 Arten von Wildbienen ein, darüber hinaus aber auch jede Menge Käfer, die zu den Hauptbestäubern des Doldenblütlers gehören. Seine Blätter sind wichtige Futterpflanzen für die Raupen von drei einheimischen Eulenfaltern.
Wiesen-Kerbel ist eine alte Gewürzpflanze und mit unserem Garten-Kerbel (Anthriscus cerefolium) nahe verwandt. Einer von beiden ist unverzichtbarer Bestandteil in Frankfurter Grüne Sauce. In der Naturheilkunde verwendet man die Blätter als Tee gegen Verdauungsbeschwerden und als Umschläge gegen Hautausschläge. Landwirte sehen ihn eher ungern in ihren Wiesen, denn die Stängel werden im Alter sehr hart und machen das Heu für die Tiere schwer verdaulich.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
---|---|---|---|---|
Wiesen-KerbelAnthriscus sylvestrisWildform | bogig geneigt, horstbildend, aufrechte Blütenstiele 60 - 150 cm 50 - 80 cm |
| ab 2,50 € | |
Purpur-Wiesen-Kerbel 'Ravenswing'Anthriscus sylvestris 'Ravenswing'nahezu schwarzes Laub | bogig geneigt, horstbildend 60 - 100 cm 40 - 60 cm |
| ab 9,20 € |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Wiesen-Kerbel kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Wiesen-Kerbel ist sogar ausgesprochen schmackhaft. Er ist die Wildform des Garten-Kerbels (Anthriscus cerefolium). Man verwendet die frischen grünen Blätter und Triebe in Wildkräuter-Salaten, Kräuterquark, Suppen oder als Spinat gekocht. Getrocknet verlieren sie ihr Aroma. Achtung: Es besteht Verwechslungsgefahr mit giftigen Verwandten, vor allem Gefleckter Schierling (Conium maculatum) und Hecken-Kälberkopf (Chaerophyllum temulum).
Im Frühjahr ist der Wiesen-Kerbel als erstes blühendes Doldengewächs weit verbreitet. Man findet ihn auf Wiesen, an Wegrändern und Böschungen. Er gilt wie die Brennnessel als Stickstoffzeiger und gedeiht am Rand überdüngter landwirtschaftlicher Flächen besonders üppig.
Wiesen-Kerbel ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen