https://www.naturadb.de/pflanzen/festuca-ovina/?thema=149
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis normal |
Wasser: | trocken |
Nährstoffe: | nährstoffarmer Boden |
PH-Wert: | sauer |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Dachbegrünung geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Gras |
Wuchs: | halbkugelig, bogig, aufrecht, horstbildend |
Höhe: | 10 - 40 cm |
Breite: | 30 - 40 cm |
frostverträglich: | bis -34 °C (bis Klimazone 4) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Dachbegrünung: | geeignet für Dachbegrünung |
Blütenfarbe: | grün |
Blühzeit: | |
Blütenform: | klein, unscheinbar |
Blattfarbe: | grau-grün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | grasartig, haarförmig, spitz |
Bestandssituation (Rote Liste): | mäßig häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | Vorwarnliste |
Raupen: | 40 (davon 1 spezialisiert) |
Käfer: | 2 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis alpin (>1000m1 / 2000m-3000m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
Pflanzen je ㎡: | 9 |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Hotspot-Zone |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Schaf-Schwingel (Festuca ovina) ist ein Rispengras und gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Seine Horste werden 10-30 Zentimeter hoch, mit den blühenden Rispen letztlich 20-60 Zentimeter. Heimisch ist er auf den Magerwiesen und mageren Bergweiden, Heideflächen, lichten Wäldern und ihren Waldrändern Nord- und Mitteleuropas bis nach Sibirien herüber und im Süden nach Nordafrika vordringend.
Die haarfeinen und dünn borstigen Spreiten der steifen und rauen Blätter werden nur 0,2-0,4 Millimeter breit; bereift sind sie nicht, bestenfalls etwas gräulich, der Rand ist eingerollt. Als ausdauernde krautige Pflanze bildet der Schaf-Schwingel kleine dichte Horste ohne Stolonen oder Rhizome, die Erneuerungsknospen bilden sich nur weit unten innerhalb der Blattspreiten. Die Horste erinnern an die des Blauschwingels (Festuca glauca, Festuca cinerea), sind aber nicht so intensiv blau gefärbt, sondern eher graugrün. Seine Halme sind oft vierkantig und weisen nur 1-2 Knoten auf, und die abgestorbenen Blätter umhüllen die unteren Stängel für lange Zeit.
Die länglich-ovalen und grünen, häufig violett überlaufenen Ährchen erscheinen von Mai bis Juli, vereinzelt bis in den August hinein; sie sind 4-7 Millimeter lang, mit 2,6-4,5 Millimeter langen spitzen und begrannten Deckspelzen und bilden 3-12 Zentimeter lange endständige, wenig verzweigte Rispen mit aufrechten Ästen. Die Staubbeutel sind nur 2-3 Millimeter lang, der Fruchtknoten ist kahl. Als Früchte bildet der Schaf-Schwingel wie alle Süßgräser kleine braune Karyopsen.
Der Schaf-Schwingel bevorzugt im Garten eine kalkarme und eher saure Erde; der Boden sollte gut durchlässig, mager bis mäßig fruchtbar und eher trocken als feucht ausfallen. Am liebsten ist ihm ein warmer Platz in voller Sonne. Zu viel Dünger bekommt ihm nicht, denn der verkürzt seine Lebensdauer erheblich. Ebenso mag er keine Staunässe, wohingegen er mit zeitweisen trockenen Phasen im Sommer gut zurechtkommt. Wie bei einem einheimischen Gras nicht anders zu erwarten ist der Schaf-Schwingel volkommen winterhart.
Viel zu tun gibt es bei der Pflege des Schaf-Schwingel nicht. Es reicht vollkommen, wenn Du ihn alle paar Jahre teilst, damit die Horste nicht verkahlen. Wenn Dich die abgeblühten Rispen stören, kannst Du sie unmittelbar nach der sommerlichen Blüte abschneiden.
Am einfachsten lässt sich der Schaf-Schwingel durch Teilen der Horste vermehren. Hast Du noch keine im Garten, kannst Du im Gartenmarkt Töpfe mit Schaf-Schwingel kaufen; pflanze sie genauso tief ein wie sie im Gefäß gestanden haben. Sorten kann man ohnehin nur vegetativ vermehren, da die typischen Eigenschaften bei der Versamung verloren gehen.
Eine Vermehrung mit Grassamen ist ebenfalls ohne weiteres möglich; sie keimen gut und bilden recht schnell die typischen graugrünen Gruppen. Nicht zu tief verbuddeln, die Karyopsen sind Lichtkeimer.
Die graugrünen Horste des Schaf-Schwingel machen sich auf sonnigen Freiflächen besonders gut; etwa im Steppengarten, Heidegarten, auf einer naturnahen Wildblumenwiese. Er hat den Vorteil nicht zu wuchern, sodass auch die benachbarten Kräuter und Stauden eine Chance gegenüber dem Gras haben. Man kann ihn auch als Bodendecker verwenden; dabei rechnet man 9-12 Pflanzen pro Quadratmeter. An trockenen und mageren Hängen, an denen andere Pflanzen nur unzureichend wachsen, gibt er einen ausgezeichneten Bodenfestiger.
Schädlinge und Krankheiten können dem robusten Schaf-Schwingel kaum etwas anhaben. Wenn sich die Horste gelb verfärben liegt das meist an zu feuchtem oder zu nährstoffreichem Boden, den die Pflanzen nicht vertragen.
Die Bestäubung erfolgt beim Schaf-Schwingel durch den Wind, der auch die Karyopsen aus den Ährchen schüttelt und verbreitet. Wie bei allen Grassamen und Rasensamen musst Du bei der Aussaat aufpassen, dass Du damit nicht die Vögel fütterst – die freuen sich über das unerhoffte Zubrot.
Viele Schmetterlinge nutzen Festuca ovina als Raupenfutter. Neben Nachtfaltern gehören dazu auch einige bekannte Tagfalter wie verschiedene Mohrenfalter (Erebia spec.), das Kleine Ochsenauge (Hyponephele lyacon) und Wiesenvögelchen (Coenonympha spec.).
Schaf-Schwingel wächst auf Flächen, die anderen Gräsern meistens zu mager sind. Auf Heiden und Steppen gedeiht er vortrefflich, und die dort meist als Rasenmäher eingesetzten Schafe und Heidschnucken mögen ihn trotz des Schafs in seinem Namen nicht besonders. Kühe allerdings noch viel weniger. Einmal etabliert hält er sich dort recht zuverlässig, denn die nur langsam verrottenden Reste verrotten und die dichten Wurzeln lassen die meist anspruchsvollere Konkurrenz kaum hochkommen.
Grund für das ungebremste Wachstum auf nährstoffarmen Böden: Der Schaf-Schwingel bildet mit Pilzen eine Mykorrhiza, die mit ihren Hyphen die Aufnahme von Stickstoff, Phosphat und Mineralstoffen aus dem Boden erleichtern. Wo es einen Tropfen Feuchtigkeit und etwas an Nährstoffen gibt tauschen es die Pflanzen dank des umfangreichen Myzel-Netzwerks untereinander aus. Interessant ist auch seine Toleranz gegenüber Schwermetallen – auf den Abraumhalden von Erzgruben wächst er vielerorts als eine der wenigen dort überhaupt gedeihenden Pflanzen.
In vielen Ländern außerhalb Europas gilt der Schaf-Schwingel mittlerweile als eingebürgert.
Botanisches Insiderwissen: Eigentlich sollte man Festuca ovina korrekt Eigentlicher Schaf-Schwingel oder Echter Schaf-Schwingel nennen, denn es gibt auch noch einen Falschen Schaf-Schwingel, Festuca pseudovina. Wie bei allen Festuca-Arten, die sich durch äußerste Variabilität auszeichnen, streitet man auch hier über die genaue Abgrenzung der Arten, Unterarten und Sippen. Dem Gärtner sind diese Feinheiten gleich – Schaf-Schwingel gibt schöne pflegeleichte Horste ab und damit basta.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
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Schaf-SchwingelFestuca ovinaWildform | halbkugelig, bogig, aufrecht, horstbildend 10 - 40 cm 30 - 40 cm | | ab 3,30 € | |
Schaf-Schwingel 'Blaufuchs'Festuca ovina 'Blaufuchs'pflegeleicht und frosthart | polsterbildend 10 - 50 cm 10 - 50 cm |
| ab 7,10 € | |
Schaf-Schwingel Harz'Festuca ovina 'Harz'bodendeckender Wuchs | bodendeckend, polsterbildend, horstig 20 - 50 cm 20 - 30 cm |
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Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Schaf-Schwingel kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Kommt darauf an, ob er gerade blüht oder nicht: Die Blätter alleine machen die Horste etwa 10-30 Zentimeter hoch. Kommen im Sommer die hoch aufragenden Rispen hinzu, reichen diese bis in eine Höhe von 20-60 Zentimeter.
Der Schaf-Schwingel Festuca ovina ist ein einheimisches Süßgras: Wäre er nicht winterhart, hätte ihn die Evolution schon lange dahingerafft. Selbst strenge Fröste machen den Pflanzen nichts aus.
Schaf-Schwingel bildet bis zu 30 Zentimeter hohe Horste, aus denen im Sommer die bis zu 60 Zentimeter hohen Rispen herausragen. Die rauen und borstig eingerollten Blätter sind haarfein und haben eine graugrüne Farbe. Die Halme sind oft vierkantig und haben lediglich einen oder zwei Knoten. Seine Rispen erscheinen im Sommer; sie sind 3-12 Zentimeter lang und wenig verzweigt, mit aufrechtstehenden Ästchen.
Nein. Tiere fressen ihn allerdings eher ungerne. Selbst die als genügsam geltenden Schafe mögen den Schaf-Schwingel nicht besonders. Andererseits brauchst Du keine Bedenken zu haben, wenn Hunde oder Katzen mal am Gras knabbern: Ihr Lieblingsfutter wird es mit einiger Sicherheit nicht werden.
Schaf-Schwingel ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Schmetterlingsraupen