Was ist Blaugrüne Segge?
Die Blaugrüne Segge, Blau-Segge oder Blaugraue Segge gehört zu den häufigeren Sauergrasgewächsen (Cyperaceae), die man auf feuchten Wiesen, Wegrändern und Wäldern, Flachmooren und Trockenrasen mit vorzugsweise kalkhaltigen Böden antrifft. In Europa ist sie weit verbreitet, ebenso wie in Kleinasien und West- und Zentralasien.
Unterirdisch bildet sie reichlich dicke, weithin kriechende Ausläufer, mit denen sie schnell das Terrain erobert. Oberirdisch werden die ausdauernden Gräser selten über einen halben Meter hoch; die aufrechten glatten Halme sind Sauergras-typisch dreikantig. Blätter finden sich nur im unteren Teil davon; sie sind 2-5 Millimeter breit, 15-20 Zentimeter lang, namensgebend blaugrün, gekielt und am Rand rau.
Die Blau-Segge gehört zu den verschiedenährigen Seggen, heißt sie weist unterschiedlich gestaltete weiblichen und männliche Blütenstände auf. Erstere sitzen weiter unten und bestehen aus 2-3 deutlich voneinander abgesetzten Ährchen, die männlichen Anteile aus einem oder zwei dicht beieinander stehenden Ährchen an der Spitze, kenntlich an ihren weit hervorragenden Staubbeuteln. Beide Formen sind zylindrisch und lang gestielt, sodass sie mit zunehmender Reife nickend herabhängen. Ihre Deckspelzen sind spitz und haben eine rotbraune Farbe. Die Früchte sind 2-4 Millimeter groß und kurz geschnäbelt
Blaugrüne Segge im Garten

Quelle: Edita Medeina/shutterstock.com
Standort
Die Blaugrüne Segge wächst am besten auf einem kalkhaltigen, lehmig-tonigen und tiefgründigen Boden, der gut durchlässig und vorwiegend frisch bis feucht sein sollte; dabei braucht sie reichlich Wärme, allerdings ohne pralle Sonne und ohne tiefen Schatten. Längere Trockenphasen im Sommer werden toleriert. Im Winter verträgt das Sauergras bis zu -28 °C.
Schnitt
Bei Bedarf kannst Du die Blaugrüne Segge mal vorsichtig „mähen“, aber unbedingt erforderlich ist das nicht. Zudem sehen die Gräser auch im Winter noch durchaus dekorativ aus und bieten Kleinlebewesen Nahrung und Unterschlupf.
Vermehrung
Am einfachsten kannst Du die Blaugrüne Segge vermehren, indem Du die Bestände mit dem Spaten teilst und verpflanzt. Das schadet ihr, alle paar Jahre durchgeführt, ohnehin nicht, da sie so wuchsfreudig bleibt. Auch eine Aussaat ist möglich; dabei musst Du jedoch darauf achten, dass die selber geernteten Samen eine Nachreifezeit von bis zu einem Jahr brauchen, damit sie überhaupt erst einmal keimfähig werden. Danach bleibt die Keimfähigkeit rund fünf Jahre erhalten. Die im Handel erhältlichen Samentütchen sind in der Regel bereits alt genug.
Verwendung
Am besten eignet sich die Blaugrüne Segge für die Begrünung feuchter Wiesen, für den Rand von Hecken und Sträuchern wie auch zur Dachbegrünung. Du kannst sie in Kübeln und Kästen auch auf Balkon und Terrasse holen; wichtig ist nur, dass ihre Erde feucht bleibt und sie schön warm und halbschattig steht. Das dichte Wurzelwerk macht sie zudem zu einem guten Bodenfestiger.
Schädlinge
Schädlinge und Krankheiten sind bei der äußerst widerstandsfähigen und robusten Blausegge selten zu Gast; sie gilt bei richtiger Pflege geradezu als unkaputtbar.
Ökologie
- Blaugrüne Segge verlässt sich wie alle Gräser bei der Bestäubung auf den Wind; Nektar und Pollen ist daher für Insekten hier nicht vorgesehen.
- Dafür dient das Grün der weit verbreiteten Segge fünf Schmetterlingen als Raupenfutter, etwa dem auffälligen Doppelaugen-Mohrenfalter Erebia oeme und dem Unpunktierten Mohrenfalter Erebia pharte.
- Die Wurzeln bilden eine Mykorrhiza mit dem Zimtbraunen Hautkopf Cortinarius cinnamoneus, einem für den Menschen ungenießbaren Blätterpilz.
- Die namensgebende blaugrüne Farbe ist auf einen dichten Wachsüberzug zurückzuführen, der vor allem dem Wassersparen dient.
- Die Verbreitung der Samen erfolgt mit Wind und Regen.
- Blauseggen sind auch einigermaßen salztolerant; in einigen Ländern findet man sie am Rand von Salzwiesen.
- Im Osten Nordamerikas gilt sie inzwischen als eingebürgert.
Wissenswertes
- Die Blaugrüne Segge ist weit verbreitet; dort wo sie in Massen wächst nutzte man sie früher häufig zum Binden von Zweigen und Blumen. Das geht übrigens auch im Garten und ist deutlich umweltfreundlicher als Schnüre aus Plastik.