https://www.naturadb.de/pflanzen/festuca-cinerea/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig |
Wasser: | trocken |
Nährstoffe: | nährstoffarmer Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Gras |
Wuchs: | polsterartig, halbkugelig, horstig |
Höhe: | 10 - 25 cm |
Breite: | 20 - 30 cm |
frostverträglich: | bis -17 °C (bis Klimazone 7) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Thematisch passende Pflanzen:
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | rispenförmig |
Blattfarbe: | blaugrün |
Blattphase: | wintergrün |
Blattform: | grasartig, spitz, ganzrandig, derb, bereift, sehr schmal |
Raupen: | 12 (davon keine spezialisiert) |
Käfer: | 2 |
Pflanzen je ㎡: | 11 |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Blauschwingel, botanisch korrekt geschrieben Blau-Schwingel (Festuca cinerea, syn. Festuca glauca) wächst im südlichen Mitteleuropa auf Trockenrasen sowie grasbestandenen und felsigen Hängen und wird als eine der häufigsten Schwingel-Arten in Gärten gehalten. Das Süßgras (Poaceae) erreicht dabei mit seinen Stängeln eine Höhe von 20-30 Zentimetern und bildet kräftige und dichte halbkugelige Horste mit zahlreichen langen und dünnen, recht straffen und unverzweigten Halmen und Blättern. Sie stehen igelartig nach allen Seiten ab und hängen an ihrer Spitze etwas über. Kennzeichnend ist die intensiv blaugrüne Farbe, die bei den Sorten unterschiedliche Nuancen zeigt. Die linealischen Blätter sind 0,5-1,5 Millimeter breit und weisen 7-9 Blattadern auf. Bei dieser Art sind die Blattscheiden am Grund der Blätter nicht pergamentartig hart, und abgestorbene Spreiten bleiben lange Zeit erhalten.
Vor allem im Juni und Juli zeigen sich die schlanken Blütenrispen, die sich mit 30-80 Zentimetern weit über die Blätter erheben und bis zu zehn Zentimeter lang werden. Sie bestehen aus kurz begrannten blaugrünen, oft rötlich-violett getönten Ährchen von 6-10 Millimeter Länge, mit 3-6 Millimeter langen Deckspelzen und drei Staubblättern. Als Früchte werden die bei Süßgräsern üblichen Karyopsen gebildet.
Idealerweise bekommt der Blauschwingel einen warmen und sonnigen, am besten etwas vor allzu starken Niederschlägen geschützten Platz im Garten. Der Boden sollte frisch bis mäßig trocken, mäßig nährstoffreich bis mager, vorzugsweise etwas Kalk enthalten und vor allem gut durchlässig sein. Auch sandige oder flachgründige Erde ist für die Pflanze kein Problem. Viel Sonne und eher trockener Untergrund wirken sich positiv auf die schöne Blattfärbung und den Blütenreichtum aus, im Schatten und mit zu viel Nährstoffen und Feuchtigkeit fällt diese eher spärlich aus. Staunässe ist unmittelbar tödlich, wohingegen sich der Blauschwingel mit vorübergehenden Trockenphasen am wohlsten fühlt. Im Sommer ist ein Gießen daher eigentlich nur bei in Kübel und Topf gehaltenen Exemplaren erforderlich. Die Pflanzen sind im Freiland winterhart, nur bei Kübelpflanzen muss man auf etwas Frostschutz achten, da die Wurzeln hier der Kälte exponiert sind.
Aus besagten Gründen sollte man den Blauschwingel bestenfalls sehr sparsam düngen. Pflege ist eigentlich kaum erforderlich; wenn die abgeblühten Halme stören kannst Du sie nach der Blüte einfach abschneiden. Übrigens gibt es im Gartenfachhandel auch einige Sorten, die vergleichsweise wenig blühen, sodass sich dieses Problem erst gar nicht ergibt. Die Blätter bleiben hingegen den Winter über grün.
Der Blauschwingel lässt sich durch Teilen der Horste am einfachsten vermehren. Das sollte man am besten ohnehin alle paar Jahre tun, denn die Horste neigen mit der Zeit dazu von innen her zu verkahlen.
Auch eine Aussaat aus Grassamen ist unproblematisch. Die Eigenschaften der Sorten lassen sich nur durch vegetative Vermehrung erhalten, sodass man für die Erstbepflanzung in Töpfen vorgezogene junge Blauschwingel kaufen muss.
Mit der halbkugeligen Form seiner Horste und der aparten blaugrünen Farbe macht sich der Blauschwingel als Einzelpflanze ebenso gut wie in kleinen Gruppen und lässt sich auch wunderbar mit anderen Gräsern kombinieren. Man pflanzt ihn vor allem in Steppengarten, Stein- und Heidegarten, sonnigen Freiflächen und naturnahen, eher trockenen Rasen. Auch für die Dachbegrünung oder Pflanzgefäße, beispielsweise als Kübelpflanze, ist das trockenheitsverträgliche Rispengras gut geeignet.
Der Blauschwingel ist ausgesprochen robust, und Krankheiten und Schädlinge können den widerstandsfähigen Pflanzen kaum etwas anhaben. Wenn der Blauschwingel braun wird hat das meistens eher etwas mit Pflegefehlern oder ungünstigem, vor allem zu nassem und zu nährstoffreichem Standort zu tun.
Für die Bestäubung sorgt bei diesem Rispengras gräserüblich der Wind, der zugleich auch die Verbreitung der Samen übernimmt.
Von Festuca cinerea gibt es im Gartenfachhandel eine Vielzahl von Sorten, die sich in der Nuancierung ihrer blaugrünen Blattfärbung und in ihrer Wuchshöhe unterscheiden. Manche werden auch fälschlich als Zuchtformen anderer Schwingelarten, allen voran Schaf-Schwingel (Festuca ovina) und Walliser Schwingel (Festuca valesiaca) angeboten.
Ohnehin macht das höchst variable blaue Süßgras die Bestimmung nicht gerade einfach, und selbst erfahrene Botaniker sind sich in der Abgrenzung der Arten, Unterarten und Hybriden nicht einig. Dem Gärtner ist das meist einerlei – während die Wildform in Gärten eher selten angepflanzt wird laufen die ganzen Zuchtsorten meist einfach unter Blauschwingel aka Festuca cinerea oder unter dem alten Synonym Festuca glauca.
Pflanze | Wuchs | Standort | Blüte | Kaufen |
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BlauschwingelFestuca cinereaWildform | polsterartig, halbkugelig, horstig 10 - 25 cm 20 - 30 cm | | ab 3,40 € | |
Blauschwingel 'Auslese'Festuca cinerea 'Auslese'blaugraues Blattwerk | horstig, polsterbildend 20 - 40 cm 20 - 30 cm | | ab 15,60 € | |
Blauschwingel 'Azurit'Festuca cinerea 'Azurit'intensives Blau der Blätter | halbkugelig, horstig, aufrechte Blütenstiele 10 - 25 cm 10 - 30 cm | | ab 3,70 € | |
Blauschwingel 'Bergsilber'Festuca cinerea 'Bergsilber'blaugraue bis graugrüne Blätter | polsterartig, halbkugelig 10 - 30 cm 20 - 30 cm |
| ab 5,90 € | |
Blau-Schwingel 'Blaufuchs'Festuca cinerea 'Blaufuchs'leuchtend blaue Blätter | poslterbildend 10 - 50 cm 10 - 50 cm |
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Blauschwingel 'Blauglut'Festuca cinerea 'Blauglut'graublaue Blätter | horstig, halbkugelig 20 - 25 cm 20 - 30 cm |
| ab 7,80 € | |
Blauschwingel 'Elijah Blue'Festuca cinerea 'Elijah Blue'leuchtender Blauton der Blätter | horstig, halbrund, polsterartig 10 - 25 cm 20 - 30 cm |
| ab 3,70 € | |
Blauschwingel 'Festina'Festuca cinerea 'Festina'blaugraue grasartige Blätter | horstig, polsterbildend 30 - 40 cm 30 - 40 cm |
| ab 4,80 € | |
Blauschwingel 'Frühlingsblau'Festuca cinerea 'Frühlingsblau' | horstig, polsterartig 20 - 25 cm |
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Blauschwingel 'Silberreiher'Festuca cinerea 'Silberreiher'blaugraue, bereifte Blätter | halbkugelig, kompakt 10 - 25 cm 20 - 30 cm |
| ab 5,50 € | |
Blauschwingel 'Silbersee'Festuca cinerea 'Silbersee'silber, blaugraues Laub | halbkugelig, kompakt 10 - 25 cm 20 - 30 cm |
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Blauschwingel 'Uchte'Festuca cinerea 'Uchte'blaugrau Blätter, seltene Sorte | polsterartig, halbkugelig, horstbildend 10 - 25 cm 30 cm |
| ab 5,40 € |
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Blauschwingel kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Beim Blauschwingel bilden die blaugrünen Blätter 20-30 Zentimeter hohe halbkugelige Horste, aus denen im Sommer die 30-80 Zentimeter hohen Blütenrispen mit kleinen begrannten Ährchen herausragen. Bei der Breite sollte man aufpassen und das Rispengras alle paar Jahre teilen, denn ansonsten werden die Horste in der Mitte zusehends kahl. Klein gehalten kommen die blauen Igel wesentlich besser zur Geltung.
Blauschwingel ist robust und pflegeleicht. Man sollte ihn in eine eher magere und eher trockene und vor allem gut durchlässige Erde mit etwas Kalk pflanzen. Am besten steht er in der prallen Sonne, dann ist die blaue Färbung besonders intensiv und es werden reichlich blühende Rispen gebildet. Die größten Feinde sind Staunässe, Überdüngung und Schatten, ansonsten gilt das blaue Rispengras als unkaputtbar. Ein Schnitt ist eigentlich nicht erforderlich, nur wenn die abgeblühten Rispen stören kann man diese nach der Blütezeit im Sommer abschneiden. Die Pflanzen selbst bleiben wintergrün. Da sie mit der Zeit zum Verkahlen in der Mitte der Horste neigen sollte man sie alle paar Jahre teilen und versetzen, dann bleiben die hübschen blauen Halbkugeln schön kompakt.
Ja, zumindest im Freiland. Im Topf, Balkonkasten oder als Kübelpflanze gehalten muss man sie etwas vor den ärgsten Minusgraden schützen. Bei starkem Frost machen ihnen dann vor allem scharfe und austrocknende Winde zu schaffen.
Eine gute Kombination sind Erica-Arten, Bergkamille, Kugeldistel, Eryngium, Beifuß und Glockenblumen oder Fetthenne. Passende andere Gräser sind Federgras, Zittergras und Perlgras. Im Vordergrund machen sie gut vor Rosen, Perückenstrauch und Kiefern.
Meistens steht das Gras zu feucht, wenn es braune Blätter zeigt. Auch zu schattiger Stand und zu reichhaltige Versorgung mit Nährstoffen schadet dem Blauschwingel. Er hat es lieber mager, trocken und sonnig. Oft ist ihm damit geholfen, wenn man die Erde mit Sand durchlässiger macht; ein Gießen ist im Freiland normalerweise nicht erforderlich, er kommt mit dem vorhandenen Regen gut aus.
Nein, überhaupt nicht. Allerdings lädt das Rispengras nicht unbedingt zum Verzehr ein, zumindest beim Menschen. Haustiere wie Hunde, Katzen, Kaninchen und Meerschweinchen können also durchaus an ihm herumknabbern, ohne gleich tot umzufallen. PS: Katzengras schmeckt den Samtpfoten garantiert besser als der eher trockene und strohige Blauschwingel.
Blauschwingel fällt vor allem durch seine ungewöhnliche blaugrüne Farbe auf, die ihn von den meisten anderen Gräsern deutlich unterscheidet. Die schmalen linealischen Blätter bilden bis zu 30 Zentimeter große blaue und geradezu igelig aussehende Horste. Im Sommer erheben sich daraus bis zu 80 Zentimeter hohe Stängel mit einer bis zu 10 Zentimeter langen Rispe. Diese besteht aus blaugrünen und oftmals rötlich-violett überlaufenen Ährchen. Die dekorativen Horste machen sich im Steppen- und Heidegarten einzeln oder in Gruppen gepflanzt ebenso gut wie in Beeten und Rabatten, als Dachbegrünung oder in Töpfen und Kästen auf dem Balkon oder auf der Terrasse.
Blauschwingel ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Schmetterlingsraupen