Was ist Breitblättriger Strandflieder?
Der Breitblättrige Strandflieder ist nicht nur ein Küstenbewohner, sondern findet sich in weiten Teilen Ost- und Südosteuropas und in Westasien bis zum Kaukasus in trockenen Steppen und Wäldern. In Gärten sind die robusten und genügsamen Pflanzen selten zu finden und gelten als Geheimtipp; umso sinnvoller, je trockener die Sommer dank der Klimaerwärmung ausfallen.
Auch von seiner Familie haben die Wenigsten schon einmal etwas gehört: Die Bleiwurzgewächse (Plumbaginaceae) sind Sträucher und Lianen, die mit dem Breitblättrigen Strandflieder ihre Vorliebe für trockene und wüstenartige Gebiete teilen. Einige davon vertragen auch Salz, da sie in den meeresnahen Dünen wachsen. Sie gehören zu den Nelkenartigen (Caryophyllales), von denen die Nelken als Gartenpflanzen wesentlich besser bekannt sind.
Die ausdauernden krautigen Pflanzen bilden eine Pfahlwurzel und erreichen über der Erde eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter. Blätter und Stängel sind zerstreut mit Sternhaaren besetzt; die Blätter stehen vor allem in einer grundständigen Rosette und werden bis zu 60 Zentimeter lang und bis zu 15 Zentimeter breit; sie sind dunkelgrün glänzend mit hellerer Unterseite und einem glatten Rand.
Den Namen haben diese Bleiwurzgewächse von ihren zarten fliederfarbenen Blüten, die im Sommer in großer Zahl in locker verzweigten Rispen erscheinen und den Strandflieder in ein Blütenmeer verwandeln. Daher taucht er im Gartenhandel bisweilen auch unter der Bezeichnung Meerlavendel auf. Nach der Bestäubung entwickeln sich Kapseln mit wenigen Samen.
Breitblättriger Strandflieder im Garten

Quelle: Kristine Rad/shutterstock.com
Standort
Breitblättriger Strandflieder braucht einen gut durchlässigen nährstoffreichen Boden, der am besten etwas Kalk enthält; ansonsten hat er keine besonderen Ansprüche an die Gartenerde. Am liebsten steht er in der Sonne, und der Boden sollte eher trocken sein. Im Winter ertragen die Pflanzen bis zu -28 °C.
Schnitt
Den Schnitt solltest Du am besten auf das Frühjahr verschieben; in den abgestorbenen Teilen können noch Insekten überwintern. Davon abgesehen sieht er auch ohne Schnitt im Winter noch hervorragend aus. Das abgeschnittene Material kannst Du zum Mulchen verwenden oder auf dem Kompost zu wertvollen Nährstoffen verrotten lassen.
Vermehrung
Die Bestände von Strandflieder lassen sich teilen, oder Du kannst ihn mit Samen vermehren. In aller Regel wirst Du zunächst ein Exemplar fertig und getopft im Gartenhandel erwerben und im Garten pflanzen, das gibt zumindest einen deutlichen Vorsprung.
Verwendung
Trocken und sonnig: Das klingt verdächtig nach einer idealen Besetung für Steingarten, Sandbeeten und Kiesgärten - hier lassen sich die filigranen, ein wenig an Schleierkraut erinnernden Blüten bestens mit anderen Sommerblumen und Gräsern kombinieren; andere Farben und feinere Blätter geben einen ausgesprochen reizvollen Kontrast. Davon abgesehen gibt er auch hübsche Schnittblumen für die Vase ab – auch getrocknet für Trockensträuße.
Ein großes Plus bei im Winter gestreuten Wegen und Straßen in der unmittelbaren Umgebung: In Sachen Streusalz kann der Breitblättrige Strandflieder einiges ab.
Schädlinge
Schädlinge und Krankheiten sind beim äußerst robusten Breitblättrigen Strandflieder eine Ausnahme; er wird nur selten heimgesucht, und selbst die gefräßigen Nacktschnecken können sich nicht für ihn begeistern.
Ökologie
Bei den winzigen Blüten ist der Nektar und Pollen gut erreichbar; daher wird der Strandflieder auch bei uns, obwohl er nicht in Mitteleuropa heimisch ist, von vielen Insekten umschwirrt.
Was sind mehrjährige Stauden?
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Markus Wichert
Naturgärtner