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März-Veilchen (Viola odorata)
Quelle: Ludmila Talmazan/shutterstock.com
Wichtige Insekten-pflanze

März-VeilchenDuftveilchen

Viola odorata

Das Wichtigste auf einen Blick

heimische Wildform Staude winterhart Wichtige Raupenfutterpflanze essbar Frühblüher Bodendecker
  • Dankbarer und pflegeleichter Bodendecker
  • Immergrünes Laub und dunkelviolette kleine Blüten
  • Aromatischer Geruch, auch für Parfüms eingesetzt
  • Essbare Blüten und beliebte Schnittblume
  • Braucht einen feuchten und nährstoffreichen, eher schattigen Standort
  • Ideal für Gehölzränder und Unterwuchs von Hecken und Sträuchern
  • Gute Bienenweide, Ameisenfutter und Raupenfutter für Schmetterlinge
  • Leicht zu vermehren durch Teilung, Samen oder mit Ausläufern
  • Alte Heilpflanze
  • Sorten mit weißen und roten Blüten erhältlich
🏡 Standort
Licht: Sonne bis Schatten
Boden: lehmig
Wasser: frisch
Nährstoffe: nährstoffreicher Boden
PH-Wert: sauer
Kübel/Balkon geeignet: ja
Verträgt Wurzeldruck: ja, zur Unterpflanzung von Bäumen geeignet

Thematisch passende Pflanzen:

🌱 Wuchs
Pflanzenart: Staude
Wuchs: flacher Wuchs bodendeckend
Wuchs Konkurrenz: schwach
Höhe: 10 - 20 cm
Breite: 20 - 25 cm
frostverträglich: bis -23 °C (bis Klimazone 6)
Wurzelsystem: Flachwurzler
Wurzelausläufer: Ausläufer

Thematisch passende Pflanzen:

🌼 Blüte
Blütenfarbe: violett
Blühzeit:
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Blütenform: asymmetrisch bis disymmetrisch
Blütenduft: ja (blumig)

Thematisch passende Pflanzen:

🍃 Laub
Blattfarbe: grün
Blattphase: wintergrün
Blattform: rund, nierenförmig
🐝 Ökologie
Bestandssituation (Rote Liste): häufig
Gefährdung (Rote Liste): ungefährdet
Wildbienen: 2 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert)
Schmetterlinge: 2
Raupen: 12 (davon 6 spezialisiert)
Nektarwert: 2/4 - mäßig
Pollenwert: 1/4 - gering

Thematisch passende Pflanzen:

🌐 Einheimische Verbreitung

Bitte beachte, dass die angezeigte Verbreitung auf der Karte lediglich als grobe Orientierungshilfe dienen soll. Für eine detailliertere Darstellung und mehr Informationen zur Verbreitung besuche doch gern floraweb.de.

Verbreitung:
häufig
mittel
gering
Höhenlage: planar (<100m1 / <300m)2
bis
montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2

1 Mittelgebirge / 2 Alpen⁠

ℹ️ Sonstiges
ist essbar Blüten
Verwendung: Kräutersalat
Aussaat:
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Keimer: Dunkelkeimer, Kaltkeimer
Pflanzen je ㎡: 11
Trittfest: etwas trittfest
Eignung im Hortus:
Was bedeutet Hortus?
gut geeignet für Pufferzone
⤵️ Klassifizierung
Ordnung: Malpighienartige
Familie: Veilchengewächse
Gattung: Veilchen
Heimische Wildpflanzen sind die neuen Exoten
Markus Wichert

Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!

Markus Wichert Naturgärtner

Was ist März-Veilchen?

Das März-Veilchen (Viola odorata) wird wegen seines angenehmen Duftes oft auch als Wohlriechendes Veilchen bezeichnet. Es gibt nicht nur einen wunderschönen pflegeleichten und immergrünen Bodendecker im Garten, sondern ist auch als Duftstoff in der Parfümindustrie und als Heilpflanze in der Pharmazie beliebt.

Der Vertreter aus der Familie der Veilchengewächse (Violaceae) stammt ursprünglich aus einem Gebiet, das vom Mittelmeer bis in den Kaukasus und Iran reicht, ist aber nicht zuletzt wegen seiner Beliebtheit schon seit langer Zeit in Mitteleuropa eingebürgert. Wild findet man es vielerorts an schattigen Stellen mit frischen Böden wie Wald- und Wegrändern oder Gebüschen.

Das Kraut wird nur um die fünf, mit den aufragenden blauvioletten Blüten maximal 15 Zentimeter hoch und bildet reichlich Ausläufer, mit denen es im Garten schnell seine Umgebung erobert. Die grundständigen Blätter sind ei- oder nierenförmig, mit einer tiefen Bucht am Grund und deutlich behaart. Bereits im Februar bieten die ersten violetten, typisch veilchenartigen Blüten Insekten erste Nahrung bis weit in den Mai hinein. Sie duften angenehm und werden nur 1-2 Zentimeter groß, sind aber mit ihrer prächtigen dunkelvioletten Farbe unübersehbar und vor allem unüberriechbar. Weiße Blüten sind eine Rarität, die man nur selten zu Gesicht bekommt.

März-Veilchen im Garten

Standort

Einmal angesiedelt hat man viele Jahre lang Freude an dem dankbaren Bodendecker. Das März-Veilchen ist dank seines ausdauernden Rhizoms mehrjährig und bevorzugt einen nährstoffreichen mild bis schwach sauren, lehmig-humosen Boden. Dabei steht es gerne schattig bis halbschattig, den ganzen Tag lang Sonne und Hitze mag es überhaupt nicht. Der Boden sollte gleichmäßig feucht gehalten werden, denn längere Trockenphasen mögen die Veilchen ebenso wenig. Umso dankbarer ist es für regelmäßige Düngegaben mit Kompost oder Mulch, die man vorzugsweise im Herbst an seinem Standort verteilen sollte.

Schnitt

Ein Schneiden ist beim März- Veilchen bestenfalls erforderlich, wenn es sich zu sehr in der Umgebung breitmacht. Dann kannst Du die überzähligen Ausläufer ausgraben und versetzen – oder verschenken, denn Freunde und Bekannte sind sicherlich für einen wohlriechenden Ableger dankbar. Die in Herbst und Winter absterbenden Teile kannst Du ruhig an Ort und Stelle lassen, sie werden recht flott von Insekten, Würmern und Pilzen zerkleinert und zu düngendem Mulch verarbeitet.

Auch als Schnittblume macht Viola odorata eine gute Figur – bis in die 1930er Jahre war es sogar eine der beliebtesten überhaupt. Auf jeden Fall diese Veilchen in der Vase eine sinnvolle Alternative zu „modernen“ Schnittblumen, die erst einmal in Plastik verpackt um die halbe Welt gereist sind und auch noch Geld kosten.

Vermehrung

Für seine Vermehrung sorgt das März-Veilchen auch ohne Deine Mithilfe. Besonders flott bewerkstelligt es das mit seinen Ausläufern, die schnell das Umfeld besiedeln, aber auch mit den zahlreich gebildeten Samen. Willst Du es an einer anderen Stelle im Garten ansiedeln kannst Du die Bestände teilen, Stolonen ausgraben und versetzen oder im Spätsommer die Samen aus den Kapseln sammeln und am besten gleich an Ort und Stelle pflanzen. Die Kaltkeimer treiben zuverlässig aus und bilden einen saftig grünen Teppich mit reizvollen kleinen Blüten. Zwei Handbreit Abstand oder mehr reichen aus – die Lücken füllen die Veilchen schnell aus.

Verwendung

Im Garten ist das März-Veilchen vor allem als pflegeleichter, leicht zu vermehrender und unkaputtbarer Bodendecker für nährstoffreiche und leicht feuchte Standorte mit etwas Schatten gefragt. In größeren Gruppen kommen die blühenden Teppiche am besten zur Geltung. Sie sind ein idealer Hintergrund für größere Frühblüher wie Tulpen, Osterglocken, Krokusse und Winterlinge.

Schädlinge

So schnell lassen sich Duftveilchen nicht umbringen. Schnecken können allerdings zum Problem werden, und an ungünstigen Standorten machen sich bisweilen Spinnmilben breit. Blattläuse sind Dauergäste, ohne den Pflanzen nachhaltig zu schaden. Mit natürlichen Mitteln zur Schädlingsbekämpfung wie Brennnesseljauche oder Schachtelhalmbrühe lassen auch sie sich vertreiben, ohne dass dafür Chemie notwendig wäre.

Ökologie

Den reichlich gebildeten Nektar haben die charakteristischen Blüten des Wohlriechenden Veilchens in einem halbzentimetergroßen Sporn versteckt, an dem sich Honigbienen, Wildbienen und Schmetterlinge bedienen. Der Duft war nicht für menschliche Nasen vorgesehen, sondern soll eigentlich Bestäuber anlocken.

Als Raupenfutter dient es teils selten gewordenen Schmetterlingen wie dem vom Aussterben bedrohten Frühen Perlmuttfalter (Boloria euphrosyne) oder dem ebenfalls gefährdeten Feurigen Perlmuttfalter (Argynnis adippe). Wesentlich öfter dürftest Du andere Edelfalter hier antreffen, wie den bekannten Kleinen Fuchs (Aglais urticae) beim Nektarholen oder den prächtigen Kaisermantel (Argynnis paphia) bei der Ablage seiner Eier. Letzterer bevorzugt dabei Baumstämme von Kiefern und Fichten, in deren Nähe das Büffet für seine Kinder reichlich mit März-Veilchen gedeckt ist.

Ameisen freuen sich über die nahrhaften Elaiosomen der zahlreich gebildeten Samen – sie schleppen sie in ihren Bau und sorgen dabei auch für die Ausbreitung des März-Veilchens in der Umgebung. Also nicht wundern, wenn die violetten Blütenwunder plötzlich an ganz anderen Stellen im Garten auftauchen.

Wissenswertes

Duftveilchen als Heilpflanze

Als Heilpflanze hat Viola odorata eine lange Tradition. Es wurde bereits von Plinius d.Ä., Hippokrates und Dioscurides ausgiebig beschrieben, und im Mittelalter beriefen sich die Autoren bekannter Kräuterbücher wie Hieronymus Bock und Leonhart Fuchs auf ihre antiken Vorbilder. Veilchenblüten und Veilchensirup sollen bei Entzündungen, Epilepsie und vielen anderen Krankheiten helfen. Die Heilpflanze des Jahres 2007 enthält Alkaloide, Saponine, Gerbstoffe und Cumarinverbindungen.

Duftveilchen für Parfüm

Der intensive Geruch, der eigentlich Bestäuber anlocken soll, ist auf ätherische Öle zurückzuführen. Veilchenöl gehörte früher zu den beliebtesten Duftstoffen, findet sich aber bis heute in zahlreichen Parfüms.

Duftveilchen sind essbar

Kandierte Veilchenblüten sind eine richtige Spezialität für kleine Naschkatzen. Aus einem Naturgarten ohne Pestizide gepflückt lassen sie sich leicht selbst herstellen, indem man sie mit Eiweiß bestreicht, mit Zucker bestreut und trocknen lässt. Sie sind nicht nur lecker, sondern auch hübsch anzusehen und werden gerne als Dekoration für Büffets, Salate und Desserts genutzt. Aus den Blüten kann man auch mit Zucker und Wasser Veilchensirup herstellen, mit dem sich schlichtes Leitungswasser aromatisieren lässt – definitiv gesünder als Cola & Co.

Was sind mehrjährige Stauden?
Markus Wichert

Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.

Markus Wichert Naturgärtner
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Fotos (4)

Gesamte Pflanze März-Veilchen
Quelle: Ludmila Talmazan/shutterstock.com
Gesamte Pflanze März-Veilchen
März-Veilchen: Gesamte Pflanze
Blatt März-Veilchen
März-Veilchen: Blatt
Gesamte Pflanze März-Veilchen
Quelle: gailhampshire from Cradley, Malvern, U.K., CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

Sortentabelle

Viola odorata
Quelle:Ludmila Talmazan/shutterstock.com
Viola odorataMärz-Veilchen
  • heimisch
Viola odorata 'Alba'
Quelle:Amalia Gruber/shutterstock.com
Viola odorata 'Alba'März-Veilchen 'Alba'
  • heimisch
Viola odorata 'Königin Charlotte'
Quelle:c_WaldWiese/shutterstock.com
Viola odorata 'Königin Charlotte'März-Veilchen 'Königin Charlotte'
  • heimisch
PflanzeWuchsStandortBlüteKaufen
März-VeilchenViola odorataWildform

flacher Wuchs bodendeckend
10 - 20 cm
20 - 25 cm


Kübel geeignet

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März-Veilchen 'Alba'Viola odorata 'Alba'weiße Blüten

flach, bodendeckend
10 - 15 cm
20 - 25 cm


Kübel geeignet

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März-Veilchen 'Königin Charlotte'Viola odorata 'Königin Charlotte'blüht sehr gut zweimal im Jahr

flächig ausgebreitet, schwach ausläuferbildend
10 - 15 cm
20 - 25 cm

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ab 5,50 €
März-Veilchen 'Miracle Bride White'Viola odorata 'Miracle Bride White'reich blühend

lockerrasig, flächig, ausläuferbildend
5 - 15 cm
20 - 25 cm

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ab 7,10 €
März-Veilchen 'Miracle Classy Pink'Viola odorata 'Miracle Classy Pink'dunkelrosa Blüten

lockerrasig, flächig, horstig bis ausläuferbildend, Selbstaussaat
5 - 20 cm
20 - 25 cm


Kübel geeignet

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März-Veilchen 'Red Charme'Viola odorata 'Red Charme'hell rot-purpur farbene Blüten

buschig, horstbildend
10 - 15 cm
20 - 25 cm


Kübel geeignet

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März-Veilchen 'Reine de Neiges'Viola odorata 'Reine de Neiges'hellblaue Blüten

ausläuferbildend, starkwüchsig
10 - 15 cm

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März-Veilchen 'Royal Wedding'Viola odorata 'Royal Wedding'reiche Blütenbildung

buschig, horstbildend
10 - 15 cm
10 - 15 cm


Kübel geeignet

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n
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ab 8,40 €
März-Veilchen 'Triumph'Viola odorata 'Triumph'großblumige, langgestielte und reichblühende Sorte

flachwüchsig, teppichbildend
5 - 15 cm
20 - 25 cm

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Häufige Fragen

Wert für Insekten und Vögel

März-Veilchen ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen

Wildbienen insgesamt:
0
Nektar und/oder Pollen
Schmetterlinge:
0
Raupen spezialisiert:
0
Raupenarten:
0

Wildbienenarten

Schmetterlingsarten

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Am Inhalt mitgewirkt haben:
Dr. rer. medic. Harald Stephan
Dr. rer. medic. Harald Stephan Diplom-Biologe
Markus Wichert
Markus Wichert Naturgärtner
Thomas Puhlmann
Thomas Puhlmann Balkongärtner
Sebastian Hadj Ahmed
Sebastian Hadj Ahmed Balkongärtner
Stand:
29.01.2024