https://www.naturadb.de/pflanzen/tragopogon-pratensis/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Pflanzenart: | Zweijährige |
Wuchs: | aufrecht, rosettenbildend |
Höhe: | 40 - 70 cm |
frostverträglich: | bis -40 °C (bis Klimazone 3) |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | strahlenförmig, radiärsymmetrisch |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | lineal bis lineallanzettlich |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 76 (Nektar und/oder Pollen, davon 16 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 1 |
Raupen: | 3 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 25 |
Käfer: | 2 |
Nektarwert: | 2/4 - mäßig |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blätter, junge Triebe, Blüten Verwendung: Salat, Gemüse, Speisendekor |
Anzeige*
Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis) ist ein einheimischer Vertreter aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae), der bis zu 70 Zentimeter hoch wird. Man findet die meist zweijährigen krautigen Pflanzen verbreitet in Fettwiesen und seltener in den Unkrautfluren von Wegrändern.
Das Kraut entspringt einer fleischigen braunen Pfahlwurzel, die tief hinabreicht. Sie führt ebenso wie die oberirdischen Teile einen weißen Milchsaft. Meistens wird im ersten Jahr nur eine bodenständige Blattrosette gebildet, die Blüten erscheinen erst im Folgejahr. Der Stängel ist glatt, innen hohl und weit oben angeschwollen verdickt. Die blaugrünen Blätter stehen vereinzelt wechselständig und sind grasartig schmal-lanzettlich mit glattem Rand und zulaufender Spitze. Sie umfassen einen Teil des Stängels und sind häufig nach unten geknickt.
Die Blütenkopfstiele sind kaum verdickt, die einzelstehenden Blüten goldgelb mit meist acht spitz linealischen Hüllblättern am Grund der Körbchen. Sie bestehen aus 20-50 Zungenblüten. Aus ihnen entwickeln sich bis zu 25 Millimeter lange Achänen mit einem riesigen Pappus; der Pusteblumen-ähnliche Fallschirm erreicht einen Durchmesser von bis zu vier Zentimetern.
Der Wiesen-Bocksbart bevorzugt einen warmen Standort in voller Sonne und einen frischen nährstoff- und basenreichen Boden. Staunässe mag er überhaupt nicht.
Ein Schnitt ist beim Wiesen-Bocksbart nur nötig, um alte abgeblühte Triebe oder die im Winter verwelkten Teile zu entfernen.
Die Vermehrung des Wiesen-Bockbartes erfolgt mit den großen Samen.
Der Wiesen-Bocksbart ist im Garten eher außergewöhnlich, aber wegen seiner großen Blüten und Schirmchen ein Blickfang für naturnahe Wiesen oder Kräutergärten.
Von Schädlingen und Krankheiten wird der Wiesen-Bocksbart nur selten befallen. An den jungen Trieben finden sich bisweilen Blattläuse ein, die aber mit zunehmendem Alter wieder verschwinden.
Die Bestäubung des Wiesen-Bocksbarts erfolgt durch Bienen, Schmetterlinge und Wollschweber. Den Nektar sammelt der Rundaugen-Mohrenfalter (Erebia medusa), für die Blätter als Raupenfutter interessieren sich die Bocksbarteule (Amphipyra tragopoginis) und der Kräuter-Mönch (Cucullia lucifuga). Pollen sammeln die beiden Wildbienen Andrena fulvago und Andrena humilis.
Die Verbreitung erfolgt mit den samentragenden Schirmchen, die zu den größten einheimischen „Pusteblumen“ gehören. Sie bleiben mit ihren klettenartigen Achänen auch im Fell von Tieren haften und werden so weitergetragen.
Der Namen des Wiesen-Bocksbartes rührt von den vertrockneten Zungenblüten, die wie ein Ziegenbart aus den zusammengefalteten Hüllblättern herausragen. Er ist ausgesprochen formenreich, sodass man eine ganze Reihe von Unterarten unterscheidet. Seine Blüten sind nur morgens und bei schönem Wetter geöffnet und schließen sich um die Mittagszeit.
Zweijähre Pflanzen bilden im ersten Jahr meist nur eine flache Rosette. Im nächsten Jahr wächst die Pflanze in die Höhe, blüht und versamt sich. Die Pflanze stirbt und aus dem Samen entsteht die nächste Generation.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Wiesen-Bocksbart kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Der Wiesen-Bocksbart ist ungiftig und eine alte Gemüsepflanze, die nahe mit Schwarzwurzel und Chicoree verwandt ist. Noch im Mittelalter verwendete man die Wurzeln und jungen Triebe, die man roh oder gekocht genießen kann. In der Türkei ist Yemlik ein beliebtes Gemüse und wird auch als Salat zubereitet. In Armenien trocknen Kinder den reich fließenden Milchsaft an der Luft und machen daraus Kaugummi.
Als Heilpflanze ist der Wiesen-Bocksbart etwas aus der Mode gekommen. In der Naturheilkunde setzt man ihn seit dem Mittelalter gegen Gicht und Rheuma sowie bei Hauterkrankungen und Warzen ein. Er wirkt blutreinigend, schweiß- und harntreibend.
Wiesen-Bocksbart ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen