https://www.naturadb.de/pflanzen/stachys-sylvatica/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | krautig, aufrecht |
Höhe: | 30 - 100 cm |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | violett |
Blühzeit: | |
Blütenform: | zweilippig, kronröhrig |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | lanzettlich, schmal |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 42 (Nektar und/oder Pollen, davon 2 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 2 |
Raupen: | 17 (davon 2 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 3 |
Käfer: | 2 |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 1/4 - gering |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Stängel, Blätter, Wurzeln Verwendung: Heilpflanze, Gemüse |
Aussaat: | |
Keimer: | Lichtkeimer, Warmkeimer |
Keimtiefe: | ca. 0,2 cm |
Keimdauer: | ca. 2-3 Wochen |
Pflanzen je ㎡: | 7 |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Wald-Ziest (Stachys sylvatica) bezeichnet eine 30-100 Zentimeter hohe krautige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Man findet ihn verbreitet in Auwäldern, feuchten Laubmischwäldern sowie an Ufern, Quellen und Waldwegen. Mit Ausnahme der angenehm duftenden Blüten riechen alle Pflanzenteile beim Zerreiben unangenehm.
Den knolligen Wurzeln entspringt der aufrechte, meist rot überlaufene vierkantige Stängel mit kreuzgegenständigen saftig grünen Blättern. Diese sind langgestielt, herzförmig mit lang auslaufender Spitze und 8-12 Zentimeter lang. Der Rand ist gezähnt, die Oberfläche abstehend behaart.
Bei den Blütenständen handelt es sich um 10-20 Zentimeter lange Ähren mit Scheinquirlen, bei denen die zumeist sechs Einzelblüten in den Blattachseln laubblattähnlicher Hochblätter stehen. Die Blütenstiele sind kurz, die Blüten typische Lippenblüten, die meist dunkelrot sind und eine weiße Zeichnung auf der Unterlippe aufweisen. Als Früchte bilden sich dunkelbraune eiförmige Klausenfrüchte.
Der Wald-Ziest bevorzugt einen frischen nährstoffreichen, vorzugsweise kalkhaltigen locker-humosen Ton- und Lehmboden mit viel Licht im Halbschatten.
Ein Schnitt ist beim Wald-Ziest nur zum Entfernen abgeblühter und verwelkter Teile erforderlich, oder wenn man im Herbst die Selbstaussaat mit Samen verhindern möchte.
Die Vermehrung gelingt mithilfe von Ablegern, die man aus den Horsten aussticht, oder mithilfe von Samen. Er breitet sich vegetativ auch selbst aus wie auch durch Selbstaussaat.
Mit seinen hübschen Blüten ist der Wald-Ziest eine hübsche einheimische Bereicherung für Bauerngärten oder Blumenbeete und bietet Bienen, Schwebfliegen und Schmetterlingen Nahrung.
Pilzerkrankungen spielen beim Wald-Ziest seltener eine Rolle als Parasiten, die zu Missbildungen führen. Deren Herkunft ist häufig nur schwer nachzuverfolgen.
Die Bestäubung des Wald-Ziests übernehmen vor allem Honigbienen und Schwebfliegen. Vier Wildbienen sammeln den Pollen, die beiden Pelzbienen Anthophora furcata und Anthophora borealis wie auch die Wollbiene Anthidium manicatum und die Keulhornbiene Ceratina cyanea.
Sechzehn Schmetterlinge legen ihre Eier hier ab und nutzen die Blätter als Raupenfutter oder sammeln den Nektar. Dazu gehören die Silberblatt-Goldeule (Autographa bractea), Silberpunkt-Höckereule (Autographa jota) und der Gelbe Fleckenspanner (Pseudopanthera macularia).
Die Samen verbreiten sich mit dem Wind oder durch Anhaften im Fell von vorüberstreifenden Tieren.
Der Wald-Ziest ist eine alte Heilpflanze, die man heutzutage vor allem wegen des unangenehmen Geruchs kaum noch einsetzt. Früher verwendete man einen aus den Blättern zubereiteten Tee bei Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden als krampflösendes und beruhigendes Mittel.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Wald-Ziest kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Essen kann man die Blätter und jungen Triebe des Wald-Ziestes, aber das unangenehme wanzenartige Aroma dürfte den wenigsten Menschen zusagen. Das gilt vor allem für die frische Ware - bei längerem Kochen verschwindet es und wird durch einen leichten Geruch nach Steinpilzen ersetzt. Fein gehackt verwendet man sie für Suppen, Pasteten oder Omeletts, lediglich blanchiert als Beilage zu Fischgerichten.
Als Heilpflanze ist der streng riechende Wald-Ziest aus der Mode gekommen. Vereinzelt nutzt die Naturheilkunde immer noch seine krampflösenden und beruhigenden Eigenschaften und macht ihn sich bei Frauenleide zunutze.
Wald-Ziest ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen