https://www.naturadb.de/pflanzen/knautia-arvensis/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffarmer bis nährstoffreicher Boden |
PH-Wert: | sauer |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | aufrecht, horstig |
Höhe: | 30 - 80 cm |
Breite: | 40 - 50 cm |
frostverträglich: | bis -23 °C (bis Klimazone 6) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | lila |
Blühzeit: | |
Blütenform: | röhrenförmig, scheibenförmig, radiärsymmetrisch |
Blütenduft: | ja |
Zweitblühte nach Sommerschnitt: | ja |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | fiederteilig, lanzettlich, ganzrandig, fein behaart |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 19 (Nektar und/oder Pollen, davon 5 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 39 |
Raupen: | 7 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 5 |
Käfer: | 5 |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 1/4 - gering |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blätter, Blüten, Knospen Verwendung: Salat, Kräuter, Gemüse, Deko |
Aussaat: | |
Keimer: | Lichtkeimer, Kaltkeimer |
Keimtiefe: | Nicht oder nur dünn mit Erde bedecken |
Keimdauer: | ca. 3-4 Wochen |
Pflanzen je ㎡: | 7 |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Hotspot-Zone |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Wiesen-Witwenblume, Acker-Witwenblume oder Wiesenskabiose (Knautia arvensis) gehört zur Familie der Kardengewächse (Dipsacaceae). Es handelt sich dabei um ein sommergrünes ausdauerndes Kraut, das mit seinen hochaufragenden Blütenständen eine Höhe von 30-80 Zentimetern erreicht.
Man findet die Pflanzen häufig auf nährstoffreichen Wiesen, Weiden und Äckern, an Waldrändern und Halbtrockenrasen. Ihrem tiefreichenden kräftigen Rhizom entspringen die aufrechten Stängel mit gegenständigen, fiederspaltigen Blättern. Blätter und Stängel sind matt und graugrün gefärbt, die Stängel sind mit abwärts gerichteten Haaren überzogen. Nebenblätter sind am Blattgrund nicht vorhanden.
Die Blütenstände sind köpfchenförmig und leicht gewölbt, sie tragen keine Spreublätter und bestehen aus bis zu 50 duftende Einzelblüten. Diese sind vier- oder fünfzählig und leicht zygomorph, mit borstig behaarten Kelchblättern und zu einer langen Röhre verwachsenen blauen bis violetten Kronblättern. Die 5-6 Millimeter langen Achänen sind länglich, gekantet und tragen an ihrer Spitze den borstigen Rest des weißen Kelches.
Die Acker-Witwenblume bevorzugt einen frischen bis mäßig trockenen, nährstoffarmen und basenreichen, schwach sauren bis milden und humosen Lehmboden, der gut durchlässig sein sollte. Sie mag Wärme und steht gerne in der Sonne.
Ein Schneiden ist bei der Acker-Witwenblume nur zum Entfernen abgestorbener Teile erforderlich.
Die Vermehrung durch Samen ist leicht.
Mit ihren hübschen Blüten ist die Acker-Witwenblume vor allem in Gruppen gepflanzt eine Zier für lehmige Blumenbeete und Steingärten. Auf Balkon und Terrasse gepflanzt bietet sie Schmetterlingen und Bienen auch in der Stadt reichlich Nahrung.
Blattläuse sind nicht unüblich, und auch Rostflecken treten bisweilen an den Blättern auf. Ansonsten gilt die Pflanze als robust und wenig anfällig.
Der reichlich gebildete Nektar ist trotz seiner schützenden Saftdecke auf für kurzrüsslige Insekten zugänglich, sodass sich hier zahlreiche Besucher einfinden. Die Bestäubung erfolgt vor allem durch Bienen und Schmetterlinge.
Viele Wildbienen zeigen sich am Pollen als Vorrat für ihre Nachkommen interessiert, vor allen Arten der Gattungen Andrena, Halictus und Lasioglossum. Noch größer ist das Interesse bei über 30 Schmetterlingen; sie verwenden sie als Nektarpflanze und/oder Raupenfutter, darunter auch zahlreiche gefährdete Arten wie der Maivogel (Euphydrias maturna) oder der Skabiosenschwärmer (Hemaris tityus) und bekannte Vertreter wie Schachbrett (Melanargia galathea), Tagpfauenauge (Aglais io) und Schwalbenschwanz (Papilio machaon).
Die Verbreitung der Samen übernehmen Ameisen, die das fettreiche Elaiosom als Nahrung verwenden.
Als Futterpflanze ist die Acker-Witwenblume von geringem Wert. Im Winter erfrieren die oberirdischen Teile, und die Pflanze zieht sich bis auf das ausdauernde Rhizom zurück. Sie ist eine alte Heilpflanze, die ihre Bezeichnung Skabiose wegen ihres Einsatzes gegen Skabies, die Krätze bekommen hat. Man kann die Blätter essen und beispielsweise in Suppen oder Omeletts verwenden.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Als Heilpflanze verwendete man die Acker-Witwenblume bereits seit der Antike gegen die Krätze – daher auch die Bezeichnung Skabiose, denn scabies ist die lateinische Bezeichnung für die durch Krätzmilben hervorgerufene juckende Hauterkrankung. Sie sollte sogar gegen die Pest helfen. Häufiger kam sie gegen Erkältungen, Verstopfungen und als harntreibendes Mittel zum Einsatz, wie die Kräuterbücher des Mittelalters berichten.
Wiesen-Witwenblume ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen