https://www.naturadb.de/pflanzen/cichorium-intybus/
Licht: | Sonne |
Boden: | humos |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Kübel/Balkon geeignet: | ja |
Pflanzenart: | Zweijährige |
Wuchs: | aufrecht |
Höhe: | 30 - 120 cm |
Breite: | 35 - 50 cm |
schnittverträglich: | ja |
frostverträglich: | bis -40 °C (bis Klimazone 3) |
Wurzelsystem: | Pfahlwurzler |
Blütenfarbe: | blau |
Blühzeit: | |
Blütenform: | strahlenförmig, radiärsymmetrisch |
Blattfarbe: | dunkelgrün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | zungen- bis spatelförmig |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 87 (Nektar und/oder Pollen, davon 18 spezialisiert) |
Raupen: | 7 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 17 |
Käfer: | 2 |
Nektarwert: | 4/4 - sehr viel |
Pollenwert: | 4/4 - sehr viel |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar | Verwendung: Salat, Gemüse, Kaffee, Tabak |
Aussaat: | |
Keimer: | Lichtkeimer, Warmkeimer |
Keimtiefe: | ca. 0,2 cm |
Keimdauer: | ca. 2-3 Wochen |
Pflanzen je ㎡: | 5 |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Hotspot-Zone |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Die Gemeine Wegwarte oder Zichorie (Cichorium intybus) wird bis zu 120 Zentimetern hoch und gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). In Europa ist sie an Weg- und Feldrändern weit verbreitet – daher auch der Name. Ihre Stängel entspringen einer großen Pfahlwurzel und verzweigen sich sparrig. Die dunkelgrünen Blätter erinnern mit ihren rückwärts gerichteten Fiedern an Löwenzahn und sind unterseits rauhaarig. Bodennah stehen sie in einer dichten Rosette, am Stängel werden sie nach oben hin immer kleiner und lanzettlicher. Die strahlenförmigen Blüten erstrahlen in einem charakteristischen Hellblau und erreichen einen Durchmesser von knapp fünf Zentimetern. An ihrer Spitze weisen die wie abgeschnitten aussehenden Zungenblüten kleine Sägezähne auf, die für die Zichorie typisch sind. Als Früchte dienen rund zwei Millimeter lange nussartige Achänen mit kurzem Pappus.
Die Wegwarte ist eine Pionierpflanze und entsprechend anspruchslos. Sie nimmt mit so ziemlich jeder Gartenerde vorlieb und bevorzugt einen sonnigen Standort. Der Boden kann relativ trocken sein, aber mit etwas Feuchtigkeit gedeiht und blüht sie wesentlich reichhaltiger.
Wegwarten muss man nur zurückschneiden, wenn sie zu groß werden oder sich zu weit ausbreiten. Als Schnittblume sind sie hübsch, verblühen aber schnell.
Die Vermehrung der Wegwarte erfolgt mit Samen.
Mit ihren hübschen blauen Blüten bereichert die Wegwarte Bauerngärten und Blumenbeete. In Gruppen kommt sie am besten zur Geltung, und die blaue Farbe lässt sich gut mit anderen buntblühenden Stauden kombinieren.
Die Wegwarte ist ausgesprochen robust und hat selten mit Schädlingen oder Krankheiten zu kämpfen.
Die kurzlebigen blauen Blüten dienen 87 Arten von Hummeln und anderen Wildbienen als reichhaltige Nektar- und Pollenquelle. Darüber hinaus finden sich hier Schmetterlinge (Raupen), Schwebfliegen und andere Insekten ein.
Die himmelblauen Blüten der Wegwarte sind hübsch, aber von kurzer Dauer. Sie öffnen sich früh am Morgen und sind am späten Nachmittag bereits verblüht. Bei Schnittblumen muss man sich demzufolge auf einen reichhaltigen Knospenansatz verlassen. Neben der blauen Grundform gibt es selten weiße oder rötliche Exemplare.
Zuchtformen der Zichorie gibt es viele – die bekanntesten sind Chicorée, Endivie und Radicchio. Das kommt nicht von ungefähr, denn sie erfreut sich als Salat- und Gemüsepflanze seit der Antike großer Beliebtheit. Der Legende nach ist sie aus Ägypten nach Griechenland gekommen, und der Artname intybus ist die griechische Verballhornung des Novembers tbt (ta-abet) im altägyptischen Kalender: Er weist die Pflanze als Wintersalat aus.
Im Jahre 2020 wurde die Zichorie zur Heilpflanze des Jahres auserkoren. Man verwendet die Wurzel mit ihren Bitterstoffen in Homöopathie und Naturheilkunde als magenstärkendes Mittel, zur Verbesserung der Gallensekretion und bei Hautunreinheiten. Ähnliche Anwendungen werden bereits in den mittelalterlichen Kräuterbüchern erwähnt.
Interessant ist der Kohlenhydratspeicher der fleischigen Wurzeln: Sie enthält nicht die für die meisten Pflanzen typische Stärke, sondern Inulin, ein Kohlenhydrat, das nicht aus Glukosebausteinen, sondern aus Fruktoseketten besteht.
Zweijähre Pflanzen bilden im ersten Jahr meist nur eine flache Rosette. Im nächsten Jahr wächst die Pflanze in die Höhe, blüht und versamt sich. Die Pflanze stirbt und aus dem Samen entsteht die nächste Generation.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Wegwarte kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Die geröstete Zichorienwurzel färbt dunkel und hat einen bitterlich-karamelligen Geschmack. Daher hat man sie früher zum Schwärzen und Aromatisieren von Kaffee verwendet. Heute findet sich diese Zutat noch bei Malzkaffee aus gerösteten Getreidekörnern. Im Reformhaus bekommt man reinen Zichorienkaffee, besser bekannt als Muckefuck, der lange Zeit als billiger Kaffeeersatz oder zum Strecken des teuren Bohnenkaffees herhalten musste. Mit seinen Bitterstoffen ist er wesentlich herber als normaler Kaffee und vor allem beliebt, weil er kein Koffein enthält.
Keineswegs – sie ist eine alte Gemüsepflanze, deren Zuchtformen man heutzutage als Chicorée, Endivie oder Radicchio kennt. Früher aß man die Blätter der Wildform als Salat oder bereitete daraus ein schmackhaftes Gemüse. Die Wurzel verwendet man in Naturheilkunde und Homöopathie oder geröstet als Muckefuck, ein koffeinfreier Kaffeeersatz.
Die Wegwarte ist eine mehrjährige, beständige Staude, die den Winter mit ihrer tiefen Pfahlwurzel gut übersteht.
Wegwarte ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen