https://www.naturadb.de/pflanzen/ballota-nigra/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | frisch bis trocken |
Nährstoffe: | normaler bis nährstoffreicher Boden |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | aufrecht |
Wuchs Konkurrenz: | stark |
Höhe: | 30 - 100 cm |
Breite: | 40 - 60 cm |
frostverträglich: | bis -23 °C (bis Klimazone 6) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | pink |
Blühzeit: | |
Blütenform: | lippenförmig, zweilippig |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | eiförmig, zugespitzt |
Bestandssituation (Rote Liste): | häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 47 (Nektar und/oder Pollen, davon 3 spezialisiert) |
Raupen: | 4 (davon 1 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 3 |
Käfer: | 1 |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
Aussaat: | |
Keimer: | Lichtkeimer, Warmkeimer, Kaltkeimer |
Keimtiefe: | ca. 0,2 cm |
Keimdauer: | bis zu 6 Wochen |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Schwarznessel oder Stinkandorn (Ballota nigra) ist eine ausdauernde krautige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Man findet sie recht häufig auf staudenreichen Unkrautfluren, an Wegen, Zäunen und Schuttplätzen vor allem in Siedlungsnähe.
Sie entspringt einem kurzen kriechenden Rhizom und erreicht mit ihren aufrechten oder aufsteigenden Stängeln eine Höhe von einem Metern. Die Stängel sind vierkantig und weich behaart, mit einer charakteristischen trüb dunkelgrünen Farbe, die der Schwarznessel ihren Namen gegeben hat. Daran stehen die Blätter wechselständig; sie sind gestielt, eiförmig mit gesägtem Rand, beidseits behaart und mit dem Alter verkahlend und mit deutlich genervter Unterseite. Alle Teile haben beim Zerreiben einen unangenehm moderigen Geruch.
Die zygomorphen Lippenblüten stehen zu 4-10 Exemplaren in lockeren kurz aber deutlich gestielten Zymen in den Achseln der oberen Stängelblätter. Der Kelch ist trichterförmig mit 10 hervorspringenden Nerven. Die Krone ist rötlich-bläulich, mit elliptischer Oberlippe und dreilappiger ebenso langer Unterlippe. In den Klausenfrüchten liegen die zwei Millimeter messenden eiförmigen und glatten Samen.
An ihren natürlichen Standorten wächst die Schwarznessel auf warmen und frischen, nährstoffreichen und humosen locker sandigen oder reinen Lehmböden. Sie hat es gerne sonnig bis halbschattig.
Ein Schneiden ist bei der Schwarznessel nur zum Entfernen alter vertrockneter Triebe notwendig. Mit regelmäßiger Entfernung abgeblühter Triebe kann man die Pflanzen buschig halten und die Blütezeit verlängern.
Die Vermehrung der Schwarznessel erfolgt am einfachsten mithilfe der reichlich gebildeten Samen, die auch für Selbstaussaat sorgen.
Mit ihrer dunklen Farbe und hübschen kleinen Blüten wie auch wegen ihrer Heilwirkung ist die Schwarznessel für Bauern- und Apothekengarten gut geeignet.
Schädlinge und Krankheiten setzen der robusten Schwarznessel eher selten zu. An den jungen Pflanzen sind Schneckenund Blattläuse interessiert, und an den Blättern können Mehltau und Rostpilze auftreten.
Die Bestäubung der Lippenblüten der Schwarznessel erfolgt durch eine Vielzahl von Insekten, vor allem Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Vier Schmetterlinge nutzen sie als Raupenfutter, die Messingeule (Diachrysia chrysitis), Hohlzahn-Kapselspanner (Perizoma alchemillata), Achateule (Phlogophora meticulosa) und die Triangel-Erdeule (Xestia triangulum). Für den Pollen interessieren sich sieben Wildbienen, vor allem Pelzbienen (Anthophora spec.), die Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum) und Späte Schlürfbiene (Rophites quinquespinosus).
Die Schwarznessel ist eine alte Heilpflanze, die man heute wegen ihres charakteristischen strengen Geruches und bitteren Geschmacks kaum noch verwendet. Neben der Wildart gibt es im Gartenfachhandel diverse Zuchtsorten mit gemusterten Blättern und andersfarbigen Blüten.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Schwarznessel kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Im Garten gilt die Schwarznessel als gute Bienenweide. Früher hat man sie wegen ihrer krampflösenden und beruhigenden Eigenschaften als Heilpflanze verwendet. Besonders lecker ist der aus den Blättern zubereitete Tee allerdings nicht: Er schmeckt unangenehm bitter-scharf und riecht penetrant modrig – Eigenschaften, die der Schwarznessel den volkstümlichen Namen Stinkandorn eingebracht haben.
Schwarznessel ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen und Schmetterlingsraupen