https://www.naturadb.de/pflanzen/petasites-albus/
Licht: | Halbschatten bis Schatten |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | nährstoffreicher Boden |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | ausladend |
Höhe: | 30 - 40 cm |
Breite: | 40 - 50 cm |
frostverträglich: | bis -28 °C (bis Klimazone 5) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | klein, unscheinbar |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | rund bis rundlich, herzförmig |
Bestandssituation (Rote Liste): | mäßig häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 64 (Nektar und/oder Pollen, davon 5 spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 1 |
Raupen: | 9 (davon keine spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 15 |
Käfer: | 2 |
Nektarwert: | 3/4 - viel |
Pollenwert: | 3/4 - viel |
floraweb.de.
Höhenlage: |
kollin (100m-300m1 / 300m-800m)2 bis subalpin (1000m-1100m1 / 1500m-2500m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
Pflanzen je ㎡: | 2 |
Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Die Weiße Pestwurz wächst an den Ufern von Flüssen und Bächen, auf nassen Wiesen, in Schlucht- und Bruchwäldern, wo eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Man findet sie zerstreut in weiten Teilen Europas, im Süden vorzugsweise im Gebirge wie den Alpen, wo sich auch die einzigen natürlichen Vorkommen in Deutschland befinden. An Bachufern bildet sie oftmal große monoklonale Bestände.
Der Vertreter aus der Familie der Korbblütler (Asteraecae) ist eine mehrjährige Staude, die sich mit einem kräftigen Rhizom und davon ausgehenden unterirdischen Ausläufern in ihrer Umgebung ausbreitet. Unübersehbar sind die rundlichen, oft eckig gelappten Grundblätter der Weißen Pestwurz, die direkt dem Rhizom entspringen und erst eine Weile nach der Blüte erscheinen; sie sind ausgewachsen bis 40 Zentimeter breit und 60 Zentimeter lang, mit Stiel bis ein Meter lang, oberseits graugrün und auf der Unterseite flauschig weißfilzig behaart.
Die Stängel tragen charakteristische halbumfassende Schuppenblätter und Stängelblätter, die blass grün bis gelblich grün und deutlich kleiner als die großen grundständigen Blätter ausfallen. Die endständigen, unangenehm riechenden Blütenstände sind eiförmige bis halbkugelige Trauben aus 40-45 Blütenkörbchen. Ein einzelnes Körbchen aus hellpurpurnen bis blassrosa oder gänzlich weißen Röhrenblüten wird 5-10 Millimeter groß. Die Früchte sind zylindrische gerippte Achänen mit einen weißhaarigen Pappus.
In der freien Natur wächst die Weiße Pestwurz auf sickerfeuchten Böden, kiesigen oder schotterigen Untergründen mit reichlich Feuchtigkeit. Die Erde sollte nährstoffreich, vor allem stickstoffreich und lehmig sein, der Standort halbschattig bis schattig; pralle Sonne verträgt die Weiße Pestwurz ebenso wenig wie längere Trockenphasen im Sommer. Im Winter verträgt sie bis zu -28 °C.
Die im Herbst absterbenden Pflanzenteile kannst Du ruhig erst einmal stehenlassen, sie bieten auch einen gewissen Schutz vor der Kälte und werden auch von Insekten und Kleintieren zum Verstecken genutzt. Es reicht vollkommen aus, wenn Du die im Frühjahr vorhandenen Überreste irgendwann entfernst, bevor der neue Austrieb herauskommt. Davon abgesehen verrotten die vertrockneten Blätter und Stängel auch recht schnell, sodass das nicht unbedingt vonnöten ist. Gegebenenfalls kannst Du die Überreste zum Mulchen verwenden oder auf den Komposthaufen werfen.
Die Vermehrung der Weißen Pestwurz erfolgt am einfachsten durch Teilen der Bestände; die Pflanzen bilden reichlich Ausläufer, die so neuen Raum bekommen. Zudem hältst Du sie mit regelmäßigem Teilen wuchsfreudig und blühstark.
Wegen ihrer Vorliebe für feuchte Böden und Schatten oder Halbschatten eignet sich die Weiße Pestwurz für die Bepflanzung von Bachufern, Gehölzränder oder den Rand des Gartenteiches.
Über die Blätter macht sich der Steinpicker (Helicigona lapicida) her, eine Schnirkelschnecke mit typisch linsenförmig-gekieltem Gehäuse, über die Stängel der Discomyzet Pyrenopeziza nigrificans.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Weiße Pestwurz ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen