https://www.naturadb.de/pflanzen/galium-verum/
Licht: | Sonne |
Boden: | durchlässig bis lehmig |
Wasser: | feucht bis trocken |
Nährstoffe: | nährstoffarmer Boden |
PH-Wert: | basisch / kalk |
Pflanzenart: | Staude |
Wuchs: | aufrecht |
Höhe: | 30 - 70 cm |
Breite: | 25 - 35 cm |
frostverträglich: | bis -40 °C (bis Klimazone 3) |
Wurzelsystem: | Flachwurzler |
Blütenfarbe: | gelb |
Blühzeit: | |
Blütenform: | kreuzförmig, kronröhrig |
Zweitblühte nach Sommerschnitt: | ja |
Blattfarbe: | grün |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | lineal, nadelartig bis nadelförmig, schmal |
Blatt aromatisch: | ja |
Schneckenunempfindlich: | ja |
Bestandssituation (Rote Liste): | häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 2 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 7 |
Raupen: | 78 (davon 25 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 5 |
Käfer: | 3 |
Nektarwert: | 2/4 - mäßig |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis montan (500m-600m1 / 800m-1200m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Blüten, Blätter, Samen, Stängel Verwendung: Salat, Gemüse, Kaffee |
Aussaat: | |
Keimer: | Lichtkeimer, Warmkeimer |
Keimtiefe: | ca. 0,2 cm |
Keimdauer: | ca. 2-3 Wochen |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Echtes Labkraut (Galium verum) ist ein ausdauerndes Kraut einheimisches Kraut aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Man findet es häufig auf kalkreichen Magerrasen und Weiden, an Böschungen und Wegrändern, trockenen Gebüschsäumen ebenso wie auf Sandtrockenrasen und Moorwiesen.
Die kräftige Wurzel des Echten Labkrautes bildet sowohl oberirdische als auch unterirdische Ausläufer. Seine runden, mit vier deutlichen Leisten versehenen Stängel sind niederliegend bis aufsteigend oder stehen aufrecht, sind wenig und kurz behaart und erreichen eine Wuchshöhe von 30-60 Zentimetern. Die Blätter sind bis zu einem Millimeter breit, schmal-linealisch und fast nadelförmig, unterseits filzig behaart und mindestens so lang wie die Stängelglieder. Am Rand erscheinen sie leicht eingerollt, sie haben nur eine prominente Mittelrippe und sind auf der Unterseite weich behaart.
In den auffälligen großen Rispen stehen die fünfzähligen radiärsymmetrischen Blüten sehr dicht, wobei die längsten Seitenzweige der Rispen länger sind als die Stängelglieder. Die Kronblätter sind gold- oder zitronengelb, seltener hell- oder grüngelb, mit kurzspitzigen Kronzipfeln ohne Granne. Die Blüten riechen intensiv nach Honig; die Staubbeutel sind 2-3 Millimeter lang, und die Früchte 0,1-0,7 Millimeter lang, schwarz und glatt.
Das Echte Labkraut gedeiht prächtig auf jedem wechseltrockenen basenreichen, vorzugsweise kalkreichen, mäßig bis mild sauren, humosen lockeren Lehm- und Lössboden. Es braucht viel Licht und steht am liebsten in der prallen Sonne oder im Halbschatten.
Das Echte Labkraut ist pflegeleicht und braucht keinen Schnitt, es sei denn man möchte alte Pflanzenteile entfernen.
Die Vermehrung erfolgt am besten durch die oberirdischen oder unterirdischen Ausläufer oder mithilfe der reichlich gebildeten Samen.
Das Echte Labkraut verträgt vieles, solange es warm und nicht zu feucht steht. Es wächst auf Sandrasen ebenso wie im feuchten Torf und lässt sich so als hervorragende Insektenweide im Steingarten oder in Blumenbeeten ebenso gut anpflanzen wie im etwas trockeneren Uferbereich eines Gartenteiches.
Krankheiten und Schädlingen sind beim Echten Labkraut selten bestandsbedrohend; vor allem Schmetterlingsraupen machen sich gerne darüber her, was man aber gerne dulden sollte. Die Blätter werden bisweilen von Rostpilzen fleckig verfärbt. Mehltau tritt nur bei dauerhaft feuchtem Wetter auf, und Blattläuse finden sich in den Blütenrispen als Dauergäste.
Viele Schmetterlinge legen am Echten Labkraut ihre Eier ab und nutzen es als Raupenfutter, darunter das bekannte Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) und vom Aussterben bedrohte Arten wie der Fleckenbär (Chelis maculosa). Den Pollen sammeln die beiden Wildbienen Lasioglossum convexiusculum und Ceratina cyanea.
Die Verbreitung der Samen des Echten Labkrautes übernehmen vor allem Ameisen; daneben überstehen sie die Verdauung durch Tiere unbeschadet und bekommen so eine Portion hauseigenen Dünger gleich mit auf den Weg.
Die nadelförmigen Blätter des Echten Labkrautes deuten mit ihrem umgerollten Rand darauf hin, dass das Kraut das Wassersparen meisterhaft beherrscht; längere Trockenphasen übersteht es nicht zuletzt auch mithilfe seiner tiefreichenden Wurzel unbeschadet. Mit seinen steifen und rückwärts gerichteten Stängeln klettert es an benachbarten Gräsern und Sträuchern in die Höhe – es handelt sich um einen Spreizklimmer.
Mehrjährige Stauden bleiben über viele Jahre erhalten. Den Winter überdauern sie eingezogen in Wurzeln, Zwiebeln oder anderen unterirdischen Speicherorganen und treiben im nächsten Frühjahr wieder aus.
Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
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Das Echte Labkraut verwendete man früher nicht nur zur Käseherstellung, es ist auch eine uralte Heilpflanze. In den mittelalterlichen Kräuterbüchern findet es ausführliche Erwähnung, unter anderem zur Erleichterung der Geburt. Die Naturheilkunde nutzt den aus dem blühenden Kraut zubereiteten Tee vor allem wegen seiner harntreibenden Wirkung bei Blasenentzündungen und Nierensteinen. Darüber wirken seine etherischen Öle, Cumarine, Gerbstoffe und Flavonoide adstringierend, krampflösend und hilft bei der Wundheilung. In Dänemark stellt man daraus den traditionellen Kräuterschnaps bjæsk her.
Den Namen hat das Labkraut von seiner milchgerinnenden Wirkung. Früher zerrupfte man das frische Kraut, sodass der Saft austrat, und gab es in die Milch, die daraufhin zu stocken beginnt. Damit ist es noch heute eine Alternative zum Labenzym aus Kälbermägen, die auch für die vegane Ernährung geeignet ist. Daher auch der lateinische Gattungsname Galium – γ?λα, gala bedeutet im Griechischen Milch. Im englischen Gloucester färbt man zudem den aromatischen Double Gloucester-Käse mit den Blüten gelb.
Echtes Labkraut ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Schmetterlingsraupen