https://www.naturadb.de/pflanzen/sorbus-aucuparia/
Licht: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | durchlässig bis humos |
Wasser: | feucht bis frisch |
Nährstoffe: | normaler Boden |
Pflanzenart: | Gehölz |
Wuchs: | aufrecht, oft mehrstämmig |
Höhe: | 8 - 15 m |
Breite: | 4 - 6 m |
Zuwachs: | 30 - 70 cm/Jahr |
frostverträglich: | bis -34 °C (bis Klimazone 4) |
Wurzelsystem: | Tiefwurzler |
Blütenfarbe: | weiß |
Blühzeit: | |
Blütenform: | rispenförmig |
Fruchtreife: |
Blattfarbe: | grün, im Herbst gelb bis orangerot |
Blattphase: | sommergrün |
Blattform: | unpaarig gefiedert |
Bestandssituation (Rote Liste): | sehr häufig |
Gefährdung (Rote Liste): | ungefährdet |
Wildbienen: | 37 (Nektar und/oder Pollen, davon keine spezialisiert) |
Schmetterlinge: | 2 |
Raupen: | 28 (davon 3 spezialisiert) |
Schwebfliegen: | 20 |
Käfer: | 2 |
Nektarwert: | 2/4 - mäßig |
Pollenwert: | 2/4 - mäßig |
fressende Vogelarten: | 63 |
Vogelschutzgehölz & Vogelnährgehölz: | ja |
floraweb.de.
Höhenlage: |
planar (<100m1 / <300m)2 bis subalpin (1000m-1100m1 / 1500m-2500m)2 1 Mittelgebirge / 2 Alpen |
ist essbar |
Früchte Verwendung: Tee, Gelee, Marmelade |
Pflanzen je ㎡: | 1 |
Jahreszeitlich Aspekte: | Herbstfärbung |
Eignung im Hortus: Was bedeutet Hortus? |
gut geeignet für Pufferzone |
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Heimische Wildpflanzen sind vielerorts selten geworden und damit die neuen Exoten in unseren Gärten. Sie sind, im Gegensatz zu Neuzüchtungen und Neuankömmlingen, eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen und Schmetterlinge. In puncto Stand- und Klimafestigkeit sind sie anderen Arten deutlich überlegen. Auch kalte Winter überleben sie meist ohne Probleme. Gut für dich, gut für die Natur.
Also pflanzt heimische Arten, so wie diese!
Vogelbeere (Sorbus aucuparia), auch Vogelbeerbaum oder Eberesche genannt, ist ein einheimischer sommergrüner Baum aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie wird bis zu 15 Metern hoch und erreicht ein Alter von bis zu 100 Jahren. In Mittel- und Nordeuropa ist sie in Wäldern, Gehölzen und im Gebirge weit verbreitet. Oft wächst sie mehrstämmig; die Krone ist rundlich bis konisch und hat eine glatte, graubraune Rinde mit Lentizellen, die erst im Alter borkig und längsrissig wird.
Die Blätter sind länglich-lanzettlich bis elliptisch, bis zu 20 Zentimetern lang, einfach gefiedert mit gesägten Rändern und verfärben sich im Herbst bunt. Als Blüten erscheinen im späten Frühjahr zwölf Zentimeter breite Schirmrispen. Die acht Millimeter breiten orangeroten Früchte, die Vogelbeeren, sind botanisch im strengen Sinn keine Beeren, sondern kleine Apfelfrüchte, die wie Äpfel im Miniaturformat gestaltet sind.
Vogelbeeren gedeihen am besten in Einzelstellung; je mehr Sonne sie abbekommen, desto reichhaltiger wird der Fruchtansatz. Sie benötigt einen durchlässigen, humusreichen und mäßig nährstoffhaltigen Boden.
Durch die tiefgehende Pfahlwurzel ist die Vogelbeere gut gewappnet gegen Trockenperioden.
Vogelbeeren kann man im Frühsommer sofort nach der Blüte schneiden. Am besten beseitigt man nur Totholz und alte Äste direkt am Stamm, ansonsten ist ein Rückschnitt nur bei zu starkem Wachstum notwendig.
Eine Vermehrung über Samen kann man im Herbst vornehmen. Dazu isoliert man die eiförmigen glatten Samen aus den ausgereiften, überwinterten Früchtchen. Sämlinge blühen bereits nach fünf oder sechs Jahren. Grüne, noch nicht verholzte Stecklinge wachsen im Frühsommer am besten an. Bei einigen Zuchtsorten gelingt das nicht, sie werden am besten von einem Fachmann auf eine wüchsige Unterlage okuliert.
Vogelbeeren machen sich als Solitäre gut, aber auch in Hecken und zur Bodenbefestigung von Hängen und Böschungen. Im Gebirge verwendet man sie sogar als Lawinenschutz. Im Winter geben sie mit ihren roten Früchten ein ausgezeichneten Vogelnährgehölz ab.
In die Nähe zu Obstbäumen gepflanzt, stärken die Vogelbeeren durch ihr pilzbesetztes Wurzelwerk die Gesundheit der Obstbäume
Die Eberesche ist nicht nur bei Vögeln beliebt, sondern auch bei Schadinsekten. Neben Blattläusen und Spinnmilben gehören Schildläuse und Spezialisten wie Blattwespen und die Ebereschen-Pockengallmilbe (Eriosyphes sorbi) dazu. Mehltau und Grauschimmel treten nur an zu feuchten Standorten auf.
Alle Sorbus-Arten bilden an ihren Wurzeln Mycorrhiza mit Pilzen aus. Diese versorgen die Pflanzen mit Stickstoff und erhalten im Gegenzug Zucker aus der Photosynthese.
Menschen finden den fischigen, durch Methylamin hervorgerufenen Geruch der Blüten weniger attraktiv als viele Insekten. Hauptbestäuber sind Fliegen, Käfer und Honigbienen. Von Wildbienen finden sich nur die bodenbrütende Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularis) an den Blüten ein, die man sonst häufig auf Weiden antrifft.
Die Eberesche ist eine ökologisch bedeutsame Futterquelle für Säuger, Vögel und Insekten. An den Blättern finden sich laut Wikipedia 31 Säuger und 72 Arten von Insekten ein, darunter 41 Kleinschmetterlinge und 12 Rüsselkäfer.
Die roten Früchte sind bei 20 Säugetieren und 63 Vogelarten ein beliebtes Herbst- und Winterfutter und helfen mit ihren reichen Beständen über die kalte Jahreszeit hinweg. Amsel, Singdrossel und Misteldrossel lieben sie ebenso wie Mönchsgrasmücke, Kleiber, Dompfaff und Rotkehlchen. Siebenschläfer, Haselmaus und andere Mausarten legen sich davon einen Wintervorrat an und sorgen mit vergessenen Exemplaren für die Verbreitung der Eberesche.
Von der gefiederten Fangemeinde leiten sich Namen wie Vogelbeere oder Drosselbeere ab. Das dichte Geäst ist zudem ein gutes Vogelschutzgehölz, in dem die Grünspechte und Drosseln ihre Nester gleich in Reichweite der im Herbst zu erwartenden Mini-Bar anlegen.
Der Name Eberesche kommt vom keltischen Wort für rot und steht für die Früchte des Baumes, dessen Blätter entfernt denen der Esche (Fraxinus excelsior) ähneln. Diese gehört aber zu den Ölbaumgewächsen und ist mit der Vogelbeere nur sehr weitläufig verwandt. Der Artname aucuparia als Verballhornung von lateinisch aves capere, Vögel fangen rührt von der Verwendung als Lockmittel beim Vogelfang mit Netzen.
Oftmals werden die hübschen roten Früchte der Vogelbeere für giftig gehalten – das trifft aber nur für die rohen Früchte zu. Die darin enthaltene Parasorbinsäure zersetzt sich beim Kochen, und Kompott, Gelee oder Marmelade aus Vogelbeeren sind reich an Vitamin C, Provitamin A und Antioxidantien. Früher galten die haltbar gemachten Früchte als wichtiges Mittel gegen die Mangelerkrankung Skorbut, und die Blätter und Blüten setzt man in der Naturheilkunde ein.
Der in der Lebensmittelindustrie häufig verwendete Zuckeraustauschstoff Sorbit hat seinen Namen von Sorbus, denn der Zuckeralkohol kommt in Form seines Zuckers Sorbose in Vogelbeeren in großen Mengen vor.
1997 war die Vogelbeere Baum des Jahres. Die Bäume gelten als resistent gegen Luftverschmutzung und Feinstaubbelastung. Im Gartenfachhandel gibt es eine Unzahl von Zuchtsorten, die sich in Größe, Habitus, Blattschmuck und Beeren unterscheiden.
Pflanze | Wuchs | Standort | Frucht & Ernte | Kaufen |
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VogelbeereSorbus aucupariaWildform | aufrecht, oft mehrstämmig 8 - 15 m 4 - 6 m |
| August - September | ab 19,10 € |
Vogelbeere 'Autumn Spire'Sorbus aucuparia 'Autumn Spire'Gelbe Früchte | Säulenform 3 - 4 m 1 - 2 m | | ab 48,10 € | |
Essbare VogelbeereSorbus aucuparia 'Edulis'sehr schöne Herbstfärbung | aufrecht, pyramidal 8 - 15 m 4 - 6 m |
| ab 16,60 € | |
SäuleneberescheSorbus aucuparia 'Fastigiata'trägt jung schon Früchte | aufrecht, säulenförmig 5 - 8 m 2 - 3 m |
| ab 27,90 € | |
Vogelbeere 'Fingerprint'Sorbus aucuparia 'Fingerprint'schöne Herbstfärbung | aufrecht, schlank, säulenförmig 8 - 10 m 1 - 4 m |
| ab 45,60 € | |
Vogelbeere 'Konzentra'Sorbus aucuparia 'Konzentra'Vogelnährgehölz | aufrecht, locker 9 - 12 m 4 - 6 m |
| ab 72,80 € | |
Eberesche 'Rosina'Sorbus aucuparia 'Rosina'orangrote Beeren | schlanke Krone 6 - 12 m 4 - 5 m |
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Am naheliegendsten ist der Kauf in einer Gärtnerei oder einer Baumschule deiner Region.
Unter "Vogelbeere kaufen" findest du sofort erhältliche Angebote unterschiedlicher Internet-Anbieter.
Ebereschen werden bis zu fünfzehn Metern hoch und gelten als rasch wüschig; insbesondere die mittelalten Exemplare legen gut einen halben Meter pro Jahr zu, mit zunehmendem Alter wird es deutlich langsamer. Im Schnitt werden Vogelbeeren nur etwa 100 Jahre alt.
Roh sollte man die roten Früchte lieber nicht genießen, denn sie schmecken bitter und sind durch Parasorbinsäure schleimhautreizend und leicht giftig. Vögeln macht das nichts aus, aber Menschen reagieren darauf mit Bauchschmerzen, in größeren Mengen mit Übelkeit und Erbrechen. Verführerisch sind die Beeren vor allem für Kinder, bei denen bereits wenige Beeren für das Auslösen von Beschwerden reichen.
Durch Kochen entsteht die ungiftige Sorbinsäure und die Früchte werden genießbar. Sie enthalten große Mengen Vitamin C und Provitamin A und ergeben ein herb-süßliches Kompott, Marmelade oder Gelee. Tipp: Der erste Frost oder einmal einfrieren macht sie geschmacklich milder.
Wer sie ernten will, muss sich im Herbst beeilen, denn die hungrigen Piepmätze wissen das mit dem Frost ebenfalls und sind oftmals schneller. Hat man etwas von der Ernte übrig, nehmen die Tiere gerne auch die getrockneten Beeren als Winterfutter.
Die blütenreichen weißen Schirmrispen der Eberesche erscheinen ab Mai und werden bereits im Hochsommer zu feuerroten kugeligen Beeren.
In der Naturheilkunde verwendet man die Blüten und Blätter der Eberesche als Tee zubereitet gegen Erkältungen und Verdauungsbeschwerden. Durch Kochen verlieren die Beeren ihre schleimhautreizenden Bitterstoffe, sodass man sie zu einem schmackhaften Kompott, zu Marmelade oder Gelee verarbeiten kann. Kleine Mengen Vogelbeeren werden noch heute zeitweise beim Keltern von Apfelwein zugesetzt, und regional verarbeitet man sie zu Likören oder Schnäpsen.
Vogelbeere ist in Mitteleuropa heimisch und Nahrungsquelle/Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge, Schmetterlingsraupen und Vögel